Die Ähnlichkeit der Namen von Julian und Julius Caesar sowie die Parallelen im Umgang mit dem Gegner verleiten einfach zu dem Wortspiel Veni, vidi, vici! (ich kam, sah, siegte). Julian war sozusagen der Impulsgeber des Sieges: Irgendwie hatte der außerordentliche Einsatz in der Schwabenliga II gegen Zusamspringer bei Niedermayers die Zeitplanung geworfen, denn um 18 Uhr war keine Spur von Julian + Vater zu sehen. Ein Kontrollanruf von Thomas ergab, dass der Termin wohl verschwitzt worden war. Glücklicherweise waren zwischenzeitlich alle Radarkontrollen auf der A8 abgebaut, um 18.40 Uhr saß Julian am Brett, um 19 Uhr 25 meldete er seinen Siegpunkt. Halali.


Sowas kann Mannschaftskollegen schon unter Druck setzen! Andererseits standen wir eigentlich nirgends richtig schlecht, in einigen Fällen stands positionell schon besser für uns, man konnte ganz entspannt bleiben. Witzig und bemerkenswert war, dass zwei Partien (Detlef und meine) durch Zeitüberschreitung des Gegners zu unseren Gunsten entschieden wurden.


Brett 1 Peter spielte weniger Druckvoll als gewohnt und kam sogar bei der ersten Zeitkontrolle erstmals in dieser Saison in Zeitnot; genau in dieser Phase gab der Gegner etwas überraschend einen Springer gegen zwei Bauern, um seine gedrückte Stellung etwas zu befreien, danach war das Endspiel T+B (bei Mehrspringer Peter) mehr eine technische Abwicklung. Immerhin die längste und letzte Partie des Abends.


Brett 2 Thomas verbesserte seine Stellung langsam aber konsequent; das war nicht spektakulär, aber sehr erfolgreich.


Brett 3 Lothar steht definitiv auf Bauernendspiele mit Springer gegen Läufer. Wenn die eigenen Baue4rn allerdings wie in dieser Partie noch recht weit hinten stehen, kommt da nicht viel mehr als remis bei raus. Immerhin der Ehren(teil)punkt für die Gastgeber.


Brett 4 Stefan hatte ein spannendes Doppelturmendspiel mit gegenseitig marschierenden Freibauern, aber mit Routine und Mehrbauern verwandelte Stefan sicher.


Brett 5 Zeitüberschreitung 1: Detlef hatte lange Zeit keinerlei Materialvorteil und trotzdem seinen Gegner schon nach der Eröffnung positionell am Wickel. Dabei wurden die schwarzen Steine immer weiter eingeschnürt und gerade als es für Detlef ans Ernten gehen hätte können, fiel dem Steppacher Balas die Zeit. Da war die Partie aber auch schon positionell und materialmäßig entschieden.


Brett 6 Zeitüberschreitung 2: Nach 10 Zügen grübelte ich mal längere Zeit über ein Figurenopfer nach, bei dem ich im besten Fall zwei Bauern und eine Position gewinnen hätte können, im schlechtesten Fall einen Bauern gegen eine schlechte Stellung. Also ließen wir den Plan und spielten mal längere Zeit positionell. Dabei traute sich mein Gegner einmal nicht die aggressivste Variante (die ihm Chancen eingeräumt hätte, einen ganz erfolgversprechenden Königsangriff zu starten) zu spielen und danach kam ich bei zunehmend besserer Zeit in immer bessere Stellung. Nach einem Figurengewinn fiel kurz vor meinem Mattangriif die Zeit meines Gegners.


Brett 7 Julian glich den Zeitnachteil wegen des verspäteten Antretens locker aus, stand bald positionell besser, gewann 1-2 Mehrbauern und dann ließ sein Gegner auch noch eine Figur stehen, was die Sache abkürzte und vereinfachte.


Brett 8: Diesmal kam Erwin besser klar: In der Eröffnung holte er zwei Mehrbauern, die bis ins Endspiel haltenn und einen davon bis zur 7. Linie vorbringen konnte. Das ließ sich Erwin nicht mehr nehmen.




Jetzt haben wir nur noch Endspiele! Gegen die Abstiegskandidaten haben wir alle Spiele absolviert, mit Caissa II und Mering II kommen wir nur noch gegen Gegner, die ebenfalls um die beiden Aufstiegsplätze spielen. Dabei können wir uns keinen Ausrutscher leisten, auch wenn die Tabelle vielleicht sogar für uns gut aussehen könnte, denn in der letzten Runde sind wir spielfrei und müssen zusehen, was die Konkurrenz so treibt. Aber wir haben eine gute Ausgangsposititon.
Die anderen Ergebnisse:
Haunstetten II - Inchenhofen I 4½-3½
Mering II - Caissa Augsburg II 5½-2½
Aichach II - Kriegshaber IV verlegt
SG Augsburg 1873 III spielfrei

	TSV Steppach II	1573	-		SK Kriegshaber III	1708	½-7½
K2	Niemeier, Bruno	1632	-	K1	Reichard, Peter	1850	0-1
K4	Mattheis, Volker	1591	-	K2	Städele, Thomas	1904	0-1
K5	Miller, Hans-Werner	1576	-	K3	Sepp, Lothar	1797	½-½
K6	Sas, Francis	1609	-	K4	Kiechl, Stefan	1683	0-1
K7	Balas, Ivo	1511	-	K5	Czajka, Detlef	1746	0-1
K8	Kirchmer, Manfred	1541	-	K6	Frank, Eckhardt	1799	0-1
B1	Seitz, Alfons	1599	-	K7	Niedermayer, Julian	1190	0-1
B2	Lenz, Helmut	1527	-	K8	Gänsler, Erwin	1697	0-1