Nachdem ich in der Vorwoche noch bei der dritten Mannschaft ausgeholfen hatte, habe ich irgendwie den Terminplan verschlafen. Normalerweise kümmere ich mich immer so 10 Tage vor einem Match um die Aufstellung, das hatte ich beim Heimkampf gegen Haunstetten nicht auf dem Radar. Als mich dann am Freitag Abend (weniger als 24 Stunden vor Spielbeginn) Herbert fragte, wie es denn am nächsten Tag ausschaut, fiel ich erst mal aus allen Wolken. Ich hatte nicht mal eine Idee, gegen wen und wo. Zum Glück waren dann viele unserer Spieler im Klub anwesend, und weil ich gerade komplett neben der Spur war, habe ich dann mit Matthias Frenkel einen Spieler verpflichtet, der (300 DWZ-Regel) für die 5.Mannschaft nicht spielberechtigt ist. Das fiel mir aber erst mitten in der Nacht auf.

Glücklicherweise hat die Mannschaft meinen Fauxpas ausgebügelt, am Samstag um 10 Uhr hatte ich ein komplettes Team.

Spielerisch war es dann etwas wechselhaft. Bis zu den ersten 15 Zügen schaute ich immer wieder herum, was unsere Spieler so trieben. Dmytro stand wie üblich scharf und vorteilhaft, Thomas und Rolf sahen ausgeglichen aus. Die Stellungen von Christian und Susanne gefielen mir im Übergang von Eröffnung zu Mittelspiel nicht so gut, Rosy sah ich vorteilhaft und Herbert hatte eine Stellung, aus der ich beim kurzen Blick nicht schlau wurde. Bei mir lief es auf heterogene Rochaden heraus.

Nach eineinhalb Stunden wurde immer noch gespielt, allerdings bekam ich ab hier nicht mehr viel von meiner Umwelt mit, denn ich hatte einen Angriff auf die große Rochade gestartet und - wir erinnern uns - bei mir besteht ja immer die Gefahr, dass ich mich verrechne. Also habe ich mich voll auf die Partie konzentriert.

Herbert meldet dann nach zwei Stunden seine Niederlage und geht Apfelstrudel essen.

Dmytro schaut immer wieder bei mir vorbei um sich vom Status der Partie zu überzeugen. Zwischendurch meldet er seinen Sieg.

Rolf und Thomas werden nahezu gleichzeitig fertig, Rolf gewinnt, Thomas gibt seinen Punkt ab. Hier hab ich absolut nicht mitbekommen, bevor ich zeit habe, die Partien anzuschauen, sind die beiden weg.

Susanne ist auf einmal verschwunden, ich hab sie nach dem Ende meiner Partie im Analyseraum entdeckt. Wie gesagt: Der Übergang Eröffnung ins Mittelspiel war das Problem, hier hat sie ihre Stellung leider verdorben.

Jetzt wird es bei mir immer klarer, ein Remisangebot lehne ich ab und setze 10 Züge später matt.

Christian hat zwei Wenigerbauern und eine deutliche Wenigerstellung. Der Plan, mit einer einzelnen Dame im Trüben fischen zu wollen führt zu doppeltem Figurenverlust und Partieaufgabe.

Rosy hat in einem Endspiel L+D+6B gegen S+D+6B, ihr Gegner kann es verhindern, dass sie in seine Stellung eindringt und dann war die Punkteteilung logisch. Auch Edelkibitz Wolfgang konnte auf Nachfrage und intensives Reinschauen nachträglich keine Gewinnchancen erkennen.

Ist schade, aber wir haben auch das letzte Spiel in der Kreisliga III verloren.