"Remis" - 4 : 4 gegen Steppach

4. Mannschaft (Kreisliga II 2021/2022): Spielbericht 3. Runde

Es hat sich wohl eher nicht bezahlt gemacht, die Partien von Anfang des Jahres (coronabedingt) zu verlegen und jetzt zusammengedrängt von Mai bis Juli nachzuspielen: Mehrere Schachklubs in den Ligen haben ihre Mannschaften ganz zurückgezogen. In unseren SKK-Mannschaften bekommen wir aufgrund der Termindichte teilweise auch nicht mehr alle Bretter zusammen.

So auch in dieser verlegten 3. Runde gegen Steppach, in der wir mit 2 Stamm- und 5 Ersatzspielern das 1. Brett ärgerlicherweise leer lassen mussten.

Herzlichen Dank an Stefan, Thomas, Holger, Jochen und Christian für‘s Einspringen! 

Ich hatte mir von den Brettern 4-8 volle Punkte erhofft, aber ganz so gut lief es leider nicht, und wir mussten uns mit einer Punkteteilung zufrieden geben.

 

— xxx —

 

Die Partie an Brett 8 war bereits nach 20 Minuten beendet. Christian, der mit Weiß ein Londoner System spielte, verrechnete sich beim Figurenabtausch im Zentrum und verlor im 9. Zug eine Leichtfigur. Der schwarze Springer schlug den weißen auf e5 und deckte gleichzeitig seinen Läufer auf d7. Deshalb musste der Springer zuerst zurückgenommen werden, bevor es weitergehen konnte. Das gleiche Missgeschick ist mir auch vor einigen Jahren beim AFRO passiert. So ein Mist gehört wohl in die Kategorie „Lehrgeld“ und wird nie wieder passieren. Also bitte nicht zu sehr ärgern. [0 : 2]

 

Holger hatte sich von seiner Niederlage in der letzten Runde gegen SG Augsburg offensichtlich erholt und gewann kurz darauf seine Partie am 6. Brett. In einem Geschlossenen Sizilianer ging er als Weißer nach einer ausgeglichenen Eröffnung, mit seinen Figuren in einen Angriff am Königsflügel. Die Figurenmehrheit erlaubte ihm ein Läuferopfer, um die Festung des schwarzen Königs zu sprengen. Bevor er zum finalen Lolli-Matt (nach Giambattista Lolli, 1698-1769) ausholen konnte gab sein Gegner jedoch auf. [1 : 2]

 

Ich (Patrick) spielte als Schwarzer am 3. Brett Slawisch gegen 1.c4 2.d4. Ich konnte zunächst ausgleichen und meinem Gegner durch einen Damentausch einen Isolani bescheren. Er bot mir das Remis an und nachdem ich einen Blick auf die 4 noch laufenden Partien geworfen hatte, nahm ich es an. Meine Konzentrationsfähgikeit ließ zu Wünschen übrig und 3 weitere Punkte für uns erschienen mir durchaus realistisch. [1 ½ : 2 ½]

 

Als nächster vermeldete Jochen an Brett 7 ein weiteres Remis. Er spielte mit den schwarzen Figuren eine Katalanische Eröffnung. Er holte sich zunächst das Läuferpaar, opferte dann für 3 Bauern eine Leichtfigur und konnte seine Türme auf der offenen e-Linie verdoppeln. Nach einem Turmtausch fand er wohl keine gute Fortsetzung mehr und willigte in einer für ihn leicht vorteilhaften Stellung in das Friedensangbeot seines Gegners ein. [2 : 3]

 

Stefan spielte am 4. Brett eine solide Eröffnung (Spanisch gegen Steinitz-Verteidigung). Rasche Figurenentwicklung, Rochade, Fianchetto des Damenläufers auf b2, Positionierung der Türme im Zentrum - sauberes Schach. Ein oberflächlicher Angriff des Gegners auf die weiße Dame mündete in einen Bauernverlust, der Gegner hatte übersehen, dass der deckende Bauer an die Dame gefesselt war. Ein weiterer oberflächlicher Angriff gegen die weiße Dame mündete schließlich (nach Zwischenzug mit Schach und Figurentausch) in einer Gewinnstellung für Weiß. Die weißen Schwerfiguren hatten die Kontrolle über das Zentrum. Hier steckte Stefan viel Zeit in die Planung seines weiteren Vorgehens. Schließlich investierte er seine letzte Leichtfigur in ein Tauschgeschäft und startete einen Mattangriff gegen den schwarzen König. Schwarz gab auf. [3 : 3]

 

An Brett 5 spielte Thomas eine Caro-Kann-Verteidigung. Bis weit ins Mittelspiel blieb die Partie ausgeglichen. Leider tauschte Thomas die Türme ab und die Kombination aus schlechter Bauernstruktur und Läufer gegen Springer besiegelte die Niederlage: Der wildgewordene Schimmel schlug aus, fegte die schwarzen Bauern vom Damenflügel und der gedeckte Freibauer war nicht mehr aufzuhalten. [3 : 4]

 

Zu guter Letzt rettete Josef am 2. Brett noch den Abend. Er spielte als Weißer die Ponziani-Eröffnung. Zunächst blieben alle Figuren auf dem Brett, manövrierten - einander ausspähend - umher und schoben sich dabei wie bei einem gordischen Knoten immer mehr zusammen, bis sie kaum noch ziehen konnten. Erst im 13. Zug gab Weiß seinen Läufer für einen Springer. Dann folgten je ein Bauer und ein Turm, wobei die Partie stets in Remisbreite blieb. Schließlich gelang es Josef mit chirurgischer Präzision den schwarzen e5-Bauern aus der Brettmitte regelrecht herauszupräparieren. Damit war der Knoten gelöst und Weiß hatte die bessere Stellung. Beide Seiten kamen vor dem 40. Zug gehörig in Zeitnot. Bereits angeschlagen und mit unter 3 Minuten auf der Uhr verlor Schwarz die Qualität und gab die Partie wenige Züge später auf. [4 : 4]

 

— xxx —

 

Mit 23 : 9 Punkten stehen wir derzeit ganz gut da, wobei der 2. Platz in der 2. Kreisliga nicht in erster Linie unserer Spielstärke zu verdanken ist. Keres und Mering haben deren Mannschaften zurückgezogen und belegen daher die letzten Plätze.

 

Vielleicht können wir unsere Leistung ja noch steigern und in den beiden noch ausstehenden Runden auch vollständig antreten. Am 25. Juni spielen wir zuhause gegen die Schachfreunde und am 9. Juli auswärts gegen Gersthofen.

 

Ich werde berichten …



Autor dieser Meldung:Patrick,Dr. Kreisberger
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
ThomasReis schrieb am 01.06.2022 gegen 06:08 Uhr Herzlichen Glückwunsch zum Mannschaftspunkt.


Der vorliegende Bericht ist älter als ein Jahr und kann daher nicht mehr mit Kommentaren versehen werden!
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