Unsere letzte Runde dieser Saison gestaltetete sich gelinde gesagt sehr übersichtlich.

Wir traten mit nur fünf Spielern gegen eine vollständige Gersthofener Mannschaft an. Der Abend schloss mit 2 Siegen und 3 Nierlagen und dem eingangs genannten Gesamtergebnis.

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Josef und Jochen konnte ihre Partien für sich entscheiden. Werner, Jeffrey und ich (Patrick) gaben unsere Punkte ab.

Josef (Brett 4) spielte mit Weiß gegen eine Französische Verteidigung. Nachdem die Damen früh abgetauscht wurden, gab sein Gegner freiwillig das Läuferpaar auf und Josef konnte durch aktives Figurenspiel die a-Linie für seinen Turm gewinnen. Es kam im Verlauf zu taktischen Verwicklungen, in denen Josef zwar einen Turmgewinn übersah, er dafür aber mit Turm gegen Turm und 2 Mehrbauern in die Zielgerade einlief. Sein Gegner gab auf.

Jochen (Brett 8) spielte mit Schwarz eine Sizilianische Verteidigung, wobei er ähnlich der Drachenvariante seinen Königsläufer fianchettierte. Weiß erlaubte sich einen Patzer in der Eröffnung, indem er das Zentrum öffnete und damit die Diagonale für besagten Fianchetto-Läufer, der den b2-Bauer beäugte und dort gleichzeitig den Ta1 und Sa3 gegabelt hätte. Jochen seinerseits nutzte seine Möglichkeit nicht und so lief die Partie pari weiter. Weiß vernachlässigte sträflich seine Entwicklung und disharmonisierte seine Figuren. Jochen verzichtete abermals großmütig auf einen taktischen Schlag, bei dem er den gegnerischen Springer, der sich ungedeckt im schwarzen Lager befand, vom Brett hätte holen können. Stattdessen aktivierte er seine Figuren und verdoppelte die Türme auf der a-Linie. Die Damen wurden getauscht und nach und nach zerbröselte die weiße Stellung. Mit 2 Bauern im Minus und einem gefesselten Springer, der nun wirklich fallen würde, gab der Gegner schließlich auf.

Zu Werners Partie am 2. Brett kann ich leider nichts sagen. Er vermeldete als erster an dem Abend seine Niederlage gegen seinen 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegner.

Jeffrey spielte am 4. Brett gegen einen weißen Stonewall-Angriff. Die Eröffnung verlief ausgeglichen. Mit einem Bauernvorstoß am Damenflügel, ohne ausreichende Deckung des Turms auf der a-Linie, gab Jeffrey seinem Gegner jedoch die Möglichkeit, einen Bauern zu gewinnen, der sich schließlich zu einem Freibauern auf der a-Linie mauserte. Nachdem der Bauer auf die 6. Reihe gelangen konnte und (ohne erheblichen Materialverlust) nicht mehr aufzuhalten war, gab Schwarz auf.

Mein Gegner nahm seine Partie (Brett 7) - oder mich - oder beides - offensichtlich nicht besonders ernst. Zuerst ließ er mich eine gute halbe Stunde warten, danach nahm er sich nur wenig Zeit, um seine Züge genau zu überdenken. Nach einer symmetrischen London System-Eröffnung tauschte er seinen e- gegen meinen c-Bauern, um etwas Asymmetrie in die Partie zu bringen. Dennoch verlief die Partie knapp 20 Züge in Remisbreite. Meiner taktischen Schwäche geschuldet, beantwortete ich einen schlechten Springerzug meines Gegners zum Brettrand leider nur mit einer Mattdrohung, statt mit einem satten Bauerngewinn. Zumindest ging ich danach mutig in den Angriff über, verweigerte den Damentausch und brachte meine Figuren an den Königsflügel. Mein Angriff war leider nicht lupenrein und mein Gegner konnte mich zurückdrängen. Er schlug in einer taktischen Abfolge verwunderlicherweise mit dem falschen Bauern zurück (ich hätte aufgeben können) und so lief die Partie einfach weiter. Es kam zu einem langen und zähen Manövrieren der Schwerfiguren, dass mich nur sehr viel Zeit kostete und uns beide nicht voranbrachte. Meine Zeit, trotz deutlichen Vorsprungs am Anfang der Partie, verrann. Ich tauschte die Damen, um die Stellung aufbrechen, meine Türme auf der f-Linie verdoppeln und meinen Springer mobilisieren zu können. Der Plan funktionerte, mein Gegner zog in eine Springergabel (mit Schachgebot), verlor einen Turm und ich hatte eine Gewinnstellung (+6) erreicht. Leider reichten mir die 2 Minuten Restzeit (ohne Inkrement) nicht aus, um die Gewinnstellung in den (fast) verdienten Punkt umzuwandeln, und ich verlor auf Zeit.

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Noch ein paar Worte zur Gesamtleistung von Kriegshaber 4 in dieser Saison:

Unsere Mannschaft konnte 30 Punkte in 7 Runden machen.

16 davon erhielten wir kampflos, da Keres und Mering coronabedingt ihre Mannschaften zurückgezogen haben, 14 erhielten wir durch 11 Siege und 6 Remisen. Unsere beste Runde schlossen wir mit einem Remis gegen Steppach. Wir befinden uns damit im unteren Mittelfeld der Kreisliga II.

Josef konnte mit 3 Siegen 100 % seiner Partien für sich entscheiden, Gratulation zu dieser schönen Saisonleistung! Jochen und ich konnten der Mannschaft jeweils 2 ½ Punkte erkämpfen (2 Siege, 1 Remis). Stefan T., Jeffrey, Stefan K., Holger und Peter trugen mit jeweils 1 Punkt zur Mannschaftsleistung bei, Florian und Werner mit jeweils ½ Punkt.

Obwohl unsere Gesamtleistung (bei durchweg DWZ-stärkeren Gegnern) eher durchwachsen war, hoffe ich dennoch, dass ihr Spaß am Schach und eine persönlich zufriedenstellende Saison hattet.

Ich möchte mich bei allen Spielern für deren Einsatz in dieser Saison herzlich bedanken und verabschiede mich damit als Mannschaftsführer von Euch.