Trotz punktemäßig klarer Niederlage, war unser Kampf deutlich knapper als es das Endergebnis erkennen lässt. Die Mannschaft hat insgesamt lange einen ausgeglichen Kampf gefochten, aber dann kippte die Situation und am Ende waren 4 Partien verloren.

Zufrieden können wir nicht sein, denn die 5. Mannschaft der Schachfreunde war in ihrer gestrigen Besetzung vergleichbar stark und wir hätten definitiv mehr Punkte aus der Begnung holen müssen.

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Peter, der mit Weiß am 5. Brett als einziger einen vollen Punk holte - Gratulation!, bekam in der Eröffnung (Englische Eröffnung vs. Altindische Verteidigung) schnell Raumvorteil und konnte sich ein stabiles Zentrum aufbauen. Nachdem sein Gegner c6 spielte, wurde dessen Bauer auf d6 rückständig. Diesen konnte Peter gewinnen und anschließend mit einem Mehrbauer in ein sehr gutes Endspiel gehen. In diesem gewann er taktisch einen weiteren Bauern und damit war die Partie durch. 1 : 0

Aus meiner London System-Eröffnung an Brett 7 wurde eher eines dieser sprichwörtlichen "böhmischen Dörfer". Im Mittelspiel habe ich meinen Springer schlecht behandelt, was mich fast die Partie kostete. Ich hatte zumindest den Plan eines Angriffs am Königsflügel, wenngleich einen nicht sehr guten. Dieser hat meinem Gegner Zeit für einen Angriff am Damenflügel gegeben. Aber auch er hat diesen nicht konsequent gespielt. Ich konnte meinen Kopf dann, trotz schwacher Grundreihe, noch aus der Schlinge ziehen und einen Freibauern mit Aussicht auf “verbunden sein“ schaffen sowie mit meiner Dame einen gegnerischen Bauern angreifen. Leider hatte ich wieder mal sehr viel Zeit vebraucht, und da ich in dieser Stellung einen leichten Vorteil für mich sah, ein Remis angeboten. Es war mir klar, dass ich es in unter 7 Minuten (ohne Inkrement) nicht mehr schaffen würde den Zeitzuschlag zu erreichen, und angesichts eines Mannschaftskampfes erschien mir das als der einzig vernünftige Weg, die Partie zu einem akzeptablen Ende zu bringen. 1½ : ½

Werner war am 1. Brett bereits in einem Endspiel mit jeweils Dame, Turm und gleichvielen Bauern angelangt und einigte sich mit seinem Gegner auf ein Remis. 2 : 1

Ähnlich lief es kurze Zeit später bei Thomas am 8. Brett, der mit seiner Gegnerin in einem Springer-gegen-Springer-Endspiel ebenfalls ein Unentschieden vereinbarte. 2½ : 1½

Dann ging Erich an Brett 2 in die Knie. Er beantwortete ein Damengambit mit einer Slawisch-Grünfeld-Mischung und kam gut aus der Eröffnung. Weiß fianchettierte beide Läufer und stieß im Zentrum vor, was Erich mit einem "zu ängstlichen" Rückzieher seines Springers beantwortete. (O-Ton: "Impulse aus der Amygdala bestimmten mein Vorgehen zu sehr.") Der Raumgewinn von Weiß wurde unüberwindbar. Schließlich gelang es dem Gegner die beengten schwarzen Figuren zu drangsalieren und Erich ein Rösslein, nach dem bekannten Schema "pin & win", abzuluchsen. Die Partie war aufgabereif. 2½ : 2½

Josef musste an Brett 3 gegen Französisch spielen. Im Laufe des frühen Mittelspiels konnte er am Damenflügel etwas Raum gewinnen, die schwarzen Truppen in die Passivität drängen und damit einen schönen Vorteil erlangen. Die Kehrseite der Medaille war, dass Schwarz seinen "frei" gewordenen a-Bauern nach und nach in Richtung der Umwandlungslinie schieben konnte. Die weiße Dame war weitab im Feindesland verstrickt, Schwarz hatte das Läuferpaar und nach dem Abtausch der Türme war einfach keine Reichweitenfigur mehr da, um diesen Bauern rechtzeitig aufzuhalten. 2½ : 3½

Jochen spielte an Brett 6 als Schwarzer ein Angenommenes Damengambit. Es war ein recht wildes Gefecht mit beiderseits durchaus "kreativem Spiel". Letztlich gelang Weiß ein schwerer taktischer Schlag mit Figurenopfer, der Jochens König völlig entblößte und damit der Partie nach gut 20 Zügen ein jähes Ende bereitete. 2½ : 4½

Die letzte Partie des Abends, 4. Brett, war die von Jeffrey. Zu Eröffnung und Mittelspiel kann ich nicht viel sagen, außer dass auch diese Partie lange in Remisbreite verlief. Im Endspiel Türme + Läufer gegen Türme + Springer + Mehrbauer kam Jeffrey schließlich in erhebliche Zeitnot, als seine Uhr runterlief und der 40. Zug gefühlt noch in weiter Ferne lag. Bei weniger als 3 Minuten kann man verständlicherweise für nichts mehr garantieren. 2½ : 5½

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So vielversprechend der Abend begann, so enttäuschend endete er dann leider für uns!

"Nach dem Kampf" ist ja bekanntlich "vor dem Kampf", und so geht es hoffentlich mit neuem Mut in 2 Wochen in die 4. Runde gegen die 2. Mannschaft aus Göggingen. 

Ich werde berichten ...