Man kann halt nicht immer nur gewinnen! - 4 : 4 gegen Göggingen 2

4. Mannschaft (Kreisliga II 2022/2023): Spielbericht 4. Runde

Gestern haben wir ein Unentschieden gegen die DWZ-stärkeren Gögginger geschafft und belegen damit in der Kreisliga II den 2. Platz - von hinten wohlgemerkt!

[Ironie (altgriechisch εἰρω½είαeirōneía, wörtlich "Verstellung, Vortäuschung") bezeichnet zunächst eine rhetorische Figur. Dabei behauptet der Sprecher etwas, das seiner wahren Einstellung oder Überzeugung nicht entspricht, diese jedoch für ein bestimmtes Publikum ganz oder teilweise durchscheinen lässt.]

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Werner (Brett 1), Erich (Brett 2) und ich (Brett 6), wir haben unsere Partien regelrecht versemmelt!

Werner spielte mit Schwarz eine Anti-Benoni-Verteidigung gegen Englisch. Materiell ausgeglichen, gelang es Weiß seinen e-Bauern tief in die schwarze Stellung vorzuschieben. Alles aber noch ohne Verlust des Äquilibriums. Dann übersah Werner einen möglichen Vorstoß der gegnerischen Dame. Die Dame-Läufer-Batterie bedeutete ein nicht mehr zu verhinderndes Matt in wenigen Zügen und erzwang die Kapitulation.

Erich spielte mit Weiß eine Damenbauer-Eröffnung. Nach unspektakulärem Auftakt konnteer einen schwarzen Springer, der sich unverhofft in seinem Gebiet verirrte, fesseln und gewinnen - oder aber, wie es stattdessen geschah, die gegnerische Dame für 2 Leichtfiguren. Unglücklicherweise wurde die Situation kurze Zeit danach am weißen Damenflügel etwas unübersichtlich, nachdem sich dort nahezu alle Figuren zu einem Intermezzo versammelten. Erich ließ Material liegen und plötzlich sah sich seine Dame einem Turm und zwei Lichtfiguren gegenüber. Die Stellung wäre möglicherweise noch zu halten gewesen, wäre da nicht ein kleiner König unvorsichtigerweise (gemeinsam mit seiner Dame) in eine teuflische Springergabel geraten. Bevor die letzten Synapsen durchbrannten, gab Erich die Partie auf.

Ich bin bereits schlecht aus der Eröffnung gekommen, denn ich habe glatt übersehen, dass ich in eine frisch gespitzte Bauerngabel hineinlief. Ich konnte für meinen Läufer zwar zunächst 3 Bauern holen, aber meine Truppen waren nicht mehr schlagkräftig genug um die Rückgewinnung eines Bauern etwa 10 Züge später zu verhindern. Meine Stellung war verloren, trotzdem gab ich meinem Gegner die Gelegenheit, in über 40 Zügen die Partie sauber ins Endspiel und bis zu einer nicht mehr zu verhindernden Umwandlung zu bringen. Dann gab auch ich auf.

Peter und Thomas remisierten ihre Partien an den Brettern 5 und 7.

Peter spielte nach 1.e4 c5 das Morra-Gambit, und nachdem beide Seiten keine gröberen Fehler machten und alle Schwerfiguren auf der d-Linie abgetauscht waren, verflachte die symmetrische Stellung mit jeweils 2 Springern und Läufer.

Thomas spielte mit Schwarz einen Caro-Kann (Vorstoßvariante), wobei er seinen Damenläufer nicht, wie üblicherweise, nach f5 entwickelte sondern auf c8 stehen ließ. Die Partie verlief angesichts beiderseits übersehener taktischer Möglichkeiten friedlich und endete mit jeweils Dame, Läufer und 6 Bauern (wobei Thomas eindeutig die bessere Bauernstruktur und damit noch gute Gewinnchancen gehabt hätte).

Josef, Jeffrey und Bernhard - der dankenswerterweise für Jochen einsprang - holten uns an diesem Abend am 2., 3. und 8. Brett erfreulicherweise 3 Siegpunkte und retteten damit den Abend. Gratulation!

Auch Josef spielte mit Schwarz eine Anti-Benoni-Verteidigung gegen Englisch. Er spielte geduldig, bis ihm der Gegner die Möglichkeit gab, mit einer Springergabel erst einen und in Folge auch einen zweiten Bauern zu gewinnen.

Jeffrey hatte für eine standfeste Partie gestern Abend seine Schachsocken angezogen. Er spielte mit Weiß eine Englisch-Variante (Sizilianisch im Anzug). Er bekam aus der Eröffnung heraus eine dominante Stellung, die er bis zum Schluss ausbaute. Als alle anderen Partien vorbei waren und ich Zeit zum Zusehen hatte, waren lehrbuchmäßig die Türme hinter den Zentrumsbauern verbunden, die zusätzlich von anderen Bauern gestützt, bereits bis zur 3. Reihe vorgedrungen waren. Die Damen und ein paar Leichtfiguren waren schon vom Brett, nach und nach verschwanden die restlichen Figuren bis auf jeweils einen Turm. Der gegnerische König war abgeschnitten und obwohl der Gegner tapfer kämpfte, war letztlich nichts mehr gegen die Niederlage zu machen.

Schließlich noch Bernhard, der als Weißer souverän gegen einen Nimzo-Inder spielte. Er konterte im Mittelspiel eine Bauerngabel mit einem schönen Zwischenzug, den sein Gegner wohl übersehen hatte. So tauschten sich 2 Springer ab, Bernhard gewann bei dem Manöver jedoch 2 Bauern, konnte mit der Dame Schach bieten und hatte dabei die volle Initiative. Ein Fehler kommt selten allein und so folgte kurz darauf das drohende Matt, dass sich der Gegner verständlicherweise nicht mehr zeigen lassen wollte.

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Jetzt mal ganz ohne Ironie:

Nach 4 gespielten Runden wird die Luft etwas dünn für uns. Wir müssen uns in den letzten 3 Runden also ordentlich ins Zeug legen!

Jeffrey, Du darfst nicht mehr ohne Schachsocken spielen! Und wir anderen sollten uns vielleicht welche zulegen.

Die 5. Runde ist am 25.3.23 in Gersthofen. Bis dann …



Autor dieser Meldung:Patrick,Dr. Kreisberger
Zuletzt geändert von: Stefan Schneider (am 11.09.2023)
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