Witzigerweise war Mering in der Mannschaft nominell um fast 50 Punke besser als wir, aber bekanntlich schießt ja DWZ keine Tore. Positiv war, dass wir zur Abwechslung wieder eine komplette Mannschaft am Start hatten, es ging sogar sehr zügig mit den Rückmeldungen.

Die Meringer machen es wohl so wie wir: wenn der Mannschaftsführer (schnell) gewinnt, dann ist das ein schlechtes Omen für das ganze Team. So musste an Brett 2 Herbert fast eine halbe Stunde auf seinen Gegner warten (bei den Meringern wurde die Aufgabe des Ersatzmannschaftsführers wie eine heiße Kartoffel herumgereicht - tut aber wirklich nicht weh!). Danach spielten beide recht flott um die Zeit aufzuholen und dabei spielte Herbert nicht so erfolgreich und zielstrebig wie in den beiden Runden zuvor. So kam Mering zu einem Punktgewinn.

Wenn ich gegen Gerhard Decker drankomme, dann ist das immer etwas zäh: dieses mal bemühte ich mich ausnahmsweise gegen Gerhard nichts einzustellen (erfolgreich), konnte mir sogar einen Mehrbauern holen und im Zentrum einen Freibauern machen, doch spielte ich es in der Folge so feige weiter, dass mein Gegner positionell in Vorteil kam und die Stellung und somit meinen Freibauern mehr oder weniger lahmlegen konnte. Als die Stellung dann recht stabil aussah bot er mir so alle 10-12 Züge Remis an und nach Abtausch aller Schwerfiguren war es das dann auch. Übrigens habe ich bei dieser Partie gelernt, so etwa niemals hinterher mit Stockfish zu überprüfen, man kommt sich dann so richtig doof vor.

Tomas hatte an Brett 7 seinen Gegner bereits überspielt und den ganzen Zähler geholt, während ich noch am spielen war, so dass wir jetzt Ausgleich hatten.

An Brett 8 hatte Hans jetzt eine Gewinnstellung erreicht, seine Figuren waren super positioniert, er hatte einen Mehrbauern, die gegnerische Bauernstruktur am Damenflügel war ein Trümmerbruch und so konnte Hans seine Vorteile recht bald verwerten.

Einen Grund zum Feiern hatte Rosy an Brett 3, der ein Damenopfer gelang, dass dann wenige Züge später zum raschen Sieg führte.

Lange Zeit sah die Begegnung an Brett 4 ausgeglichen aus, bis sich Paul zunehmend Vorteile erspielte, die ihn rasch auf die Siegesstraße brachte.

Wenig gesehen habe ich leider von der Partie von Christian an Brett 5, denn was ich erfahren habe, konnte sich Christian recht souverän durchsetzen und vermeldete bald seinen ganzen Punkt.

Die längste Partie des Abends spielte Reinhard am 6. Brett: Es war ein zähes Ringen um das Zentrum, bei dem Reinhard das offensivere Spiel hatte und dann auch eine Figur eroberte. Es war dann noch die Zeitkontrolle zu überstehen (aber auch ohne alle Probleme) und dann war Reinhard ganz klar auf der Gewinnerstraße. Sein Gegner spielte noch sehr lange weiter, aber Reinhard ließ nichts mehr anbrennen und verwandelte seine Vorteile zu einem vollen Zähler.

Die Tabelle sieht jetzt vorne sehr eng aus: Meiner Meinung nach ist Caissa II bereits sicherer Aufsteiger, alleine schon wegen des enormen Vorsprungs bei den Brettpunkten. Dahinter liegen 4 Mannschaften, die (rechnerisch) noch alle aufsteigen können: Hier spielen SGA und Lechhausen noch in der letzten Runde gegeneinander und wir haben Thierhaupten zu Gast. Also direkte Vergleiche der Aufstiegsaspiranten. Das wird Ende April noch einmal spannend.