Zum Saisonabschluss "Ende gut, alles gut." - 6 : 2 gegen Haunstetten 4

4. Mannschaft (Kreisliga II 2022/2023): Spielbericht 7. Runde

Obwohl das Jahr bereits recht weit fortgeschritten ist, ist die Schach-Saison 2022/2023 noch nicht beendet. Auch in der Kreisliga I steht noch eine letzte Runde aus.

 

So kam es, dass wir bei bestem Sommerwetter die Zeit nicht am Pool mit Eiscreme und Musik verbrachten, sondern, so wie es eingefleischten Schachspielern geziemt, an diesem Abend in den alten Gemäuern des Zollhauses unserem liebsten Hobby frönten (und im Schweiße unseres Angesichts Figuren schoben).

 

Unser Gegner, die 4. Mannschaft des TSV Haunstetten, hatte bisher eine ebenso glücklose Saison hinter sich wie wir.

Zumindest haben wir in der 6. Runde einen Sieg und in der 4. Runde ein Remis erspielt.

 

Kurzer Nachtrag:

Zur letzten 6. Runde gegen Steppach gab es keinen Spielbericht, da ich verhindert war und nicht spielen konnte. Wir haben mit 5½ Punkten bzw. 5 gewonnenen Partien klar gewonnen - sehr erfreulich!

 

Dennoch haben wir es nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass Keres in der 2. Runde einen im Ligamanager nicht gelisteten Spieler ans 8. Brett gesetzt hat, dass wir uns nicht im Keller der Liga befinden. Keres hatte die Runde durch diesen "faux pas" kampflos verloren (siehe dazu auch den Spielbericht vom 4.12.22).

Ich möchte das an dieser Stelle erwähnen, da einige Mannschaften der Kreisliga II vor etwa einem Monat diesbezüglich nochmal ein Fass aufgemacht und die Wertung des Kampfes in Frage gestellt hatten. Es waren teilweise Bewertungen wie "unfair", "schlechte Regelungen" u.a. zu lesen - und es wurden Kompromissvorschläge bezgl. Auf- und Abstieg gewisser Mannschaften gemacht. Da ich ja der Mannschaftskapitän einer der betroffenen Mannschaften bin, habe ich mich gar nicht erst zu den Meinungen und Vorschlägen geäußert. Ich erinnere mich gut daran, dass ich die Mannschaft von Keres im Vorfeld darauf hingewiesen hatte, dass diese Besetzung aus meiner Sicht keine gute Idee ist - und explizit davon abriet. Von "unfairness" seitens Kriegshaber kann also defintiv keine Rede sein! Eine erfahrene Mannschaft wie Keres hätte es besser wissen müssen, und hat daher die Konsequenzen - völlig regelkonform - zu tragen. Bei allem Verständnis für den Missmut auf verschiedenen Seiten, ich persönlich sehe hier keine andere Lösung - ganz unabhängig davon, wie die Sachlage nun zum Abschluss der Saison bewertet und entschieden wird. Keres war und ist die eindeutig stärkere Mannschaft, das erkenne ich offen und neidlos an. Alle, die mich in den Augsburger Schachkreisen ein bisschen kennen, werden hoffentlich bestätigen, dass ich weder ein unfairer Spieler noch ein schlechter Verlierer oder gar ein "Punkteabstauber" bin. Es geht mir beim Schach immer auch um die Freude am Spiel und das gute Miteinander. Ich hoffe das bleibt auch in Zukunft so. Liebe Keres-Mannschaft, ich teile die Unzufriedenheit über diese blöde Situation mit Euch und hoffe, dass wir sie hiermit in aller Schach-Freundschaft "ad acta" legen können.

 

Nach der nun gewonnenen letzten Runde haben wir aus eigener Kraft den Abstieg abgewendet und können uns auf eine nächste Saison in der Kreisliga II freuen.

 

— xxx —

 

Die erste Partie des Abends war bereits nach 30 Minuten vorbei. Der Gegner am 8. Brett hatte vielleicht ein wenig zu schnell gespielt (auf den Händen sitzen!). Hans spielte mit Weiß in einem Slawischen Damengambit und konnte den gefesselten schwarzen Damenspringer angreifen und gewinnen ("pin and win!"). So war‘s dann auch: Matt nach 27 Zügen. 1 : 0

 

Kurze Zeit später tat es ihm sein Bruder gleich. Thomas spielte mit Schwarz an Brett 7 einen Sizilianer. Die Eröffnung verlief unspektakulär, bis Weiß im 13. Zug seine Dame einstellte. 2 : 0

 

Werner konnte als nächster am 1. Brett heute seinen ersten Saisonsieg einfahren. Er hat mit Schwarz - Sizilianisch - eine Bauerngabel übersehen und im 12. Zug eine Figur eingestellt. Aber nicht aufgegeben! Im 21. Zug hat er auch noch die Qualität eingebüsst, und damit war es bereits ein Turm weniger. Aber nicht aufgegeben! Im Endspiel verzettelte sich der Gegner mit ungeschickten Bauernzügen und so gelang es Werner, seine Bauern am Königsflügel weit vorzuschieben. Schließlich konnte Weiß, trotz Springeropfer, eine Umwandlung nicht mehr verhindern und gab die Partie auf. 3 : 0

 

3. Brett: Peter spielte mit Schwarz den 3. Sizilianer des Abends und holte den 4. Sieg. Im Mittelspiel kam es wieder zu einer "pin and win"-Situation, so dass Weiß seines Springers verlustig ging und die Verteidigung am Königsflügel zu bröckeln begann. Eine schwarze Springergabel bescherte Peter schließlich einen Qualitätsgewinn und sorgte wenige Züge später für die Aufgabe des Gegners. 4 : 0

 

Am 5. Brett wurden die Punkte geteilt. Stefan spielte mit Schwarz Skandinavisch, wobei Weiß mit e5 vorbeizog, anstatt auf d5 zu schlagen. Eröffnung und Mittelspiel verliefen weitestgehend in Remisbreite und mündeten schließlich in ein Endspiel mit jeweils 4 Bauern und ungleichfarbigen Läufern. Die Gegner einigten sich auf ein Remis. 4½ : ½

 

Jochen erzielte ebenfalls ein Remis an Brett 4. Mit Weiß spielte er eine Damenbauer-Eröffnung. Er konnte im Mittelspiel die Qualität gewinnen, fühlte sich aber durch den gegenerischen Springer in Bedrängnis gebracht, so dass er schließlich für einen Bauern zurücktauschte. Letztlich kam es zu einem Endspiel Turm gegen Turm und einem Mehrbauern für Weiß. Angesichts des bereits gesicherten Mannschaftssiegs nahm Jochen das Remis-Angebot seines Gegners an. 5 : 1

 

Am 6. Brett hat Christian seine Partie gewonnen. Er spielte ein London System. Leider kann ich zur Partie nichts schreiben, weil ich aus der Notation nicht schlau werde und life nicht viel von der Partie mitbekommen habe. Aber "gewonnen ist gewonnen". 6 : 1

 

Die letzte Partie des Abends war die an Brett 2. Erich spielte mit Weiß eine Damenbauer-Eröffnung mit beidseitigem Fianchetto der Königsläufer. Er kam sehr gut aus der Eröffnung und entschied sich dazu, sein Läuferpaar für den g-Bauern herzugeben. Das Mittelspiel war reich an taktischen Möglichkeiten: Zwei mal wäre mit einem temporären Figurenopfer erheblicher Materialgewinn möglich gewesen - schwer zu sehen und noch leichter zu sagen, in der nachträglichen Analyse! Dennoch hatte Erich eine Gewinnstellung mit mehr Zentrumskontrolle und einem ungesicherten gegnerischen König in Brettmitte inne. Selbst die Rückgabe seines Mehrbauern änderte nichts daran. Mittlerweile war Erich mit Dame und Springer soweit in den gegnerischen Damenflügel vorgedrungen, dass diesem ständig das Matt drohte. Es galt die letzte Verteidigungslinie zu brechen, nur wie? Das gemeine am Schach ist, dass ein Fehlerchen alles zunichte machen kann. Ein passiver Zug erlaubte es dem Gegner, das Zentrum für sein Läuferpaar zu öffnen - wir erinnern uns an die Eröffnung: Bauer für Läuferpaar! Schwarz konnte Linien für Dame und Turm öffnen und durch Mattgebote Tempo und Initiative behalten, bis das gegnerische Matt unvermeidbar war - was für eine Wende?! Erich reichte dem Gegner wie ein Ehrenmann die Hand und gratulierte ihm zum verdienten Sieg. Das war eine tolle und spannende Partie, meine Anerkennung für beide Spieler! 6 : 2

 

— xxx —

 

Das war‘s für diese Saison - erfreulicherweise konnten wir doch noch einen befriedigenden Schlussstrich setzen.

 

Unser bester Spieler ist Peter, der ungeschlagen 4,5 Punkte aus 6 Partien holte, auf der Bestenliste der Liga (mit anderen) Rang 3 belegt und sich über einen enormen Zuwachs seiner DWZ freuen kann. Herzlichen Glückwunsch und weiter so!

 

Ich habe die letzten 5 Jahre den Job eines Mannschaftskapitäns für den SKK übernommen. 3 Jahre davon in der Kreisliga III und die letzten beiden Jahre in der Kreisliga II. Es hat mir viel Spaß gemacht und ich habe auch eine Menge dazugelernt.

In Zukunft werde ich jedoch nicht mehr zur Verfügung stehen und möchte mich mit diesem Bericht als Mannschaftskapitän verabschieden. Als Mannschaftsspieler werde ich natürlich gerne weitermachen.

 

In diesem Sinne bedanke ich mich bei den Spielern und Ersatzspieler/innen der 4. Mannschaft ganz herzlich für ihren Einsatz in dieser Saison und wünsche Euch allen eine erholsame und schöne Sommerpause.

 

Punkt



Autor dieser Meldung:Patrick,Dr. Kreisberger
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
skkjoe schrieb am 19.06.2023 gegen 16:45 Uhr Vielen Dank fÃr den aufschlussreichen Bericht! Schade, dass du als KapitÃn aufhÃrst, durchweg zuverlÃssig, kompetent und somit vorbildlich! ðŸ‘ðŸ‘ðŸ‘
ThomasReis schrieb am 20.06.2023 gegen 21:34 Uhr Herzlichen GlÃckwunsch an die Mannschaft und danke fÃr Deine jahrelange Arbeit, Patrick.


Der vorliegende Bericht ist älter als ein Jahr und kann daher nicht mehr mit Kommentaren versehen werden!
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