10. Weihnachts-Open / Augsburger Stadtmeisterschaft - was vom Tage übrigblieb

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30.12.2023

Die faustdicke Überraschung lieferte an Brett 3 Kamenskyi: Hatte er nach Veröffentlichung der Auslosung beim Lesen seines Gegners noch etwas pessimistisch dreingeschaut, so gab er doch in der Partie alles, lieferte einen zähen Kampf und konnte sich dann verdient durchsetzen. Lohn war dann Platz 4 im Preisfeld und dabei verdrängte er FM Bilchinski überraschend aus den Preisrängen.

Das wurde nochmal eine ganz enge Kiste am Schluss: Klar, die beiden Führenden Reimann und Leeb mussten auf Sieg spielen (und schauten dabei immer wieder, was in der Konkurrenz-Begegnung so lief), genauso wichtig waren aber auch die Ergebnisse der Partien ihrer Gegner aus früheren Runden, die ja Einfluss auf die (Fein)Wertung nehmen würden. So war dann letztendlich die Entscheidende Partie die an Tisch 5 zwischen Kessler und Komarov: aber nicht nur dass das Ergebnis auf den Ausgang des Turniers (und somit des Turniersiegers) Einfluss hatte, darüber hinaus kämpften die beiden auch noch um Platz 5 im Haupt-Klassement. Eine wahnwitzige Partie, mit Vorstoß von verbundenen Bauern und Doppelturmendspiel, in der dann Komarov das bessere Ende für sich hatte.

Tja, und was war die Auswirkung auf die Spitze: Wir hatten zwei Sieger. Reimann und Leeb Punktgleich, Wertungsgleich, Fein-Wertungsgleich und mit gleich vielen Siegen. Also machten wir aus dem ausgelobten Preisgeld für Platz 2 durch Aufstockung einen zweiten Preis für Platz 1. Somit zwei Sieger des Weihnachts-Opens, und jetzt waren wir dann doch recht froh, dass wenigstens nur ein Spieler einem Augsburger Verein zugehörig war, sonst hätten wir den Pokal durchschneiden oder einen zweiten Pokal nachliefern müssen.

Die Preisverleihung wurde durch den Vorsitzenden des Kreisverbands Augsburg, Werner Sedelmayr vorgenommen.
Preisträger:

Preisträger der Augsburger Stadt- und Kreismeisterschaft
PlatzTeilnehmerTWZVereinPunkteBuchholzSoBerg
1.Sebastian Reimann 2369SK 1908 Göggingen6.033.027.75Augsburger Stadt- und Kreismeister 2023
1.Simon Leeb2238Schachklub München Süd-Ost6.033.027.75
3.Dmytro Portnov2007SK Kriegshaber 5.029.519.00
4.Dmytro Kamenskyi2028SK Kriegshaber5.028.018.00
5.Jan Komarov 1807Schachklub München Süd-Ost5.026.017.50
12.Gerhard Haugg1790SpGem Kötz/Ichenhausen4.523.013.50Ratingpreis TWZ<1800
11.Luca Fabio Doll1860TSV Langenau4.528.015.50Ratingpreis Jugend

Tja, und wenn man sich die (inoffizielle)DWZ-Auswertung anschaut, dann fallen doch zwei faustdicke Überraschungen auf: Michael Medvedev verbesserte sich um 131 DWZ-Punkte, aber noch bemerkenswerter sind die 151 Punkte Verbesserung, die sich der 9-jährige Michael Trimpl mit 2,5 Punkten erspielte. Große Klasse!

Danksagung:
Zu guter letzt möchte ich noch danke sagen: Danke an Rosy Sodbakhsh, die beim Aufbau mit schuftete und dann die ganzen 4 Tage die Schachspieler, mit Kaffee, Kaltgetränken, Trost- und Feierbieren sowie fester Nahrung in Form von Butterbrezn, belegten Semmeln und Kuchen versorgte, immer das eine oder andere aufmunternde Wort oder ein kleines Späßchen hatte.
Danke an Max Kling, der ebenfalls beim Aufbau mitarbeitete, und danach sowohl als Turnierleiter als auch als Schiedsrichter das Turnier souverän im Griff hatte. Besonders dankbar bin ich ihm, dass ich an meinem Hochzeitstag für ein paar Stunden frei bekam und diese Zeit mit meiner Frau verbrachte.
Danke an Manfred Wiedemann, der beim Abbau und Rücktransport des Materials in unsere Klubräume eine große Hilfe war.
Und großen Dank an Manfred Wiedemann (bitte an die Frau Gemahlin weiterreichen!) und Hans Reschka (hier war meines Wissens die Mutter tätig, auch hier bitte meinen Dank weiterleiten) für tägliche leckere Kuchenspenden. Wer diese Kuchen nicht probiert hat, dem kann man halt leider nicht mehr helfen.

Kommentarfunktion ist freigeschaltet: Wer jetzt noch etwas loswerden möchte, kann gerne am Ende dieses Beitrags einen kurzen Kommentar verfassen.

Auf Wiedersehen Ansonsten allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen viele Dank fürs Mitspielen, alles Gute für 2024 und ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder.

29.12.2023

So früh wie die 4. Runde beendet war (gute 4 Stunden), so sehr holte sich dann die 5. Runde einen Nachschlag: Eine Partie zog sich und zog sich, kam über die 5 Stunden hinaus und es wurde langsam immer enger mit dem Losen der nächsten Runde und dem Einhalten des Zeitplans. Naja, hat am Ende alles geklappt.

Also so ein Patzer ist mir ja auch noch nicht passiert: Ich war gerade beim Ausladen vor der 5 Runde, als mein Handy klingelt. Ich ging eigentlich davon aus, dass meine Frau dran sei, ging deswegen ran. Durch den Straßenlärm hörte ich, dass sich ein Spieler vom Turnier und der 5. Runde abmeldete, hatte allerdings auch nichts zum schreiben dabei und so fort. Naja, es kam, wie es kommen musste: Ich verwechselte dann die Namen des absagenden Spielers mit dem Namen eines anderen (ähnlich klingenden) Namen, sagte dann dem falschen Gegner, dass sich sein Mitspieler abgemeldet hatte; der war sehr froh über den "freien" Vormittag und war auch schon weg.
Man kanns nicht anders sagen: ich habs halt einfach verkackt, bitte um Entschuldigung und dann eben das Beste daraus machen.

Hatte an dem Tag eh etwas viel um die Ohren, private Termine, Banktermin.
Ach ja Bank: Wenns halt schon mal pressiert: vor mir am Schalter steht ein älterer Herr, der sich wohl auf e-Banking und Bezahlen mit dem Handy eingelassen hatte. Das Problem war, dass er entweder seine Handy-PIN vergessen hatte oder so oft mit einer falschen PIN versucht hatte sich anzumelden, dass das Handy gesperrt war. Somit auch die Bezahlfunktion.
Jetzt wurde es etwas zäh, denn er wollte immer, dass ihm der Bankberater helfen sollte, an seine Bezahlfunktion zu kommen und der erklärte ihm geduldig (er hatte es ja nicht eilig, während ich mir die Fingernägel abknabberte) ein ums andere mal, dass für Handy PIN und Sperre das Telekommunikationsunternehmen zuständig wäre (war aber auch nicht einfach zu erreichen, weil das Handy ja gesperrt... siehe oben).
"und Sie können mir nicht helfen?"
"nein, ich kann nur beim online-Banking helfen, kann aber nicht das Handy entsperren. Da müssen Sie sich ans Telekommunikationsunternehmen wenden".
"Aha"
"Können Sie mir bitte helfen?"
Und täglich grüßt das Murmeltier. Naja, nach mehr als 20 Minuten dieser Kommunikation kam ich dann doch dran und konnte die Preisgelder besorgen.

Positives gab es aber auch: Kommt ein Mitspieler zu mir: "Das Weihnachts-Open ist jedes Jahr mein Highlight, da freue ich mich schon immer drauf".
Einfach nur DANKE dafür.

So jetzt versuche ich mal eine Mütze Schlaf zu bekommen; die letzten Tage waren immer so 14-16 Stunden bei durchschnittlich 4-5 Stunden Schlaf, ich bin jetzt doch deutlich platt. Morgen dann wieder in alter Frische.
Alt bekomme ich auf jeden Fall hin.

28.12.2023

Der Kampf mit dem Eselsohr:
Um den Raum etwas zu dekorieren und auch klar zu machen, dass hier Schach gespielt wird, haben wir ein paar Plakate mit Schachmotiven aufgehängt. Zwei davon sind noch sehr neu, wurden erst kürzlich geliefert. In Rollenform, klar.
Nur sind die jetzt etwas störrisch: Oben schaut es gut aus, aber unten rollt sich das Eck immer wieder auf. Tesa hilf!
Nöö, hilft nicht: Inzwischen pappt fast eine ganze Rolle Tesa drauf (wahrscheinlich könnte man mit der Menge Tesa einen Amboss an der Wand befestigen), aber auch mit vereinten Kräften rollen sich die beiden Poster immer wieder ein. Na gut, dann lassen wir es halt so.
Grrr.

Die Serie ist gebrochen: diesmal endete die letzte Partie der 3. Runde mit einem anderen Ergebnis als remis (auch wenn es schon etwas schwierig war, das Ende zu finden; Zuschauen tat manchmal etwas weh). Fast hätte es für die Remisserie gereicht, diesmal war es die vorletzte Begegnung.

A propos remis: Das beschleunigte Schweizer System zeigt sich auch bei den Ergebnissen: weil viel früher die gleichstarken Spieler gegeneinander gelost werden kommt es auch schon in der 3. Runde zu scharenweisen Punkteteilungen.

Das bin ich schon gar nicht mehr gewohnt: Bei einem Schachturnier um 20 Uhr zu hause zu sitzen.
Aber tatsächlich endete die letzte Begegnung um 19:40 Uhr, ich war so überrascht, dass ich noch gar nicht vollständig aufgeräumt hatte, aber das ging dann auch fix. Immer wieder mal was Neues. Naja, dann können die ganzen Partievorbereiter heute noch lange CHess-Base glühen lassen.

Hatten wir das schon mal (ich kann mich jetzt jedenfalls nicht spontan erinnern): Nach 4 gespielten Runden ist kein Spieler mehr ohne Verlustpunkt. Jetzt spielen die beiden mit jeweils einem abgegebenen Remis an der Spitze.
Auch am Tabellenende geht es sehr demokratisch zu: Kein Spieler, der nicht mindestens einen ganzen Zähler hat.

Das Uhrenrätsel:
Kommt ein Spieler zum Schiedsrichter und hat die Schachuhr in der Hand: "Die Uhr geht nicht". (wir ignorieren jetzt mal, dass man die Uhr nicht spazierentragen darf, sondern nur anhalten und dann den Schiedsrichter zum Brett ruft.)
Augenschein 1: Beide Uhren stehen auf 1 Stunde 30 Minuten (die Runde läuft bereits seit etwas mehr als 5 Minuten).
Augenschein 2: Auf den Notationsformularen sind einmal 7 (Weiß) und einmal 6 (Schwarz) Züge vermerkt.
Augenschein 3: Der Zugzähler auf der Uhr zeigt ebenfalls die Anzahl der Züge wie auf dem Notationsformular an.
Nach einem kurzen Hinweis vom Nachbarbrett kommt heraus, dass das böse Inkrement schuld war: Man hat genau im Takt des Inkrements gespielt, d.h. man hat in den ersten Zügen nur auf die Zeitzuschläge je Zug nachgedacht. Beide Spieler. Deswegen - rein zufällig - steht die Uhr wieder auf der Grundeinstellung 1 Stunde 30 Minuten.
Und die Uhr geht einwandfrei.

Eselsohr zum zweiten:
Wahrscheinlich denken sich die Poster "der Klügere gibt nach" oder sie sind der ganzen Tesa-Gewichte müde oder was auch immer: nach zwei Tagen rollt sich nichts mehr hoch, höchstens ein kleines bißchen noch.

27.12.2023

Eigentlich hatten wir ja vorgehabt, den ganzen Aufbau am Vortag zu erledigen. Fleißige Helfer waren da, Motivation war da - fehlt da noch was?
Ja, leider: der Schlüssel für das Spiellokal.
Und so packten wir noch das ganze Material vorsorglich für einen raschen Transport ein und zogen ansonsten unverrichteter Dinge von dannen. Da war es 18:20 Uhr (und x-fache mindestens stündliche Anrufe beim Schlüsselverwahrer, der aber nicht an das Telefon ging - hatte er auf stumm gestellt). Um 18:45 Uhr rührte er sich dann bei mir, ich stand nun aber ohne Aufbauteam da. Naja, wenigstens konnte ich noch alles im Spiellokal abliefern, alles vorbereiten soweit möglich. Dann hieß es am nächsten morgen zu noch unchristlicher Uhrzeit aufzustehen und ab 7 Uhr standen wir auf der Matte. Um 8:15 Uhr stand alles pikobello da.

In einem Pfarrheim hat man ja vielleicht diverse Möglichkeiten der Kommunikation mit dem Himmel und dem Universum, WLAN gehört leider nicht dazu. Deswegen muss ich halt nach jeder Runde enteilen um die Homepage zu füttern.

Beim Weihnachts-Open fällt es so richtig auf, dass die Teilnehmer sehr pünktlich sind: einschließlich von ein paar spontanen Nachmeldern waren (bis auf einen unentschuldigt fehlenden) alle da und wir konnten noch innerhalb der akademischen Viertelstunde starten.

Mit Sebastian Reimann, Simon Leeb und Anton Bilchinski haben wir ja drei heiße Kandidaten auf den Titel, aber Favorit hin oder her, geschenkt gibts nix: Simon Leeb musste in den beiden ersten Runden lange fighten, war in der zweiten Runde an der längsten Partie beteiligt und kassierte da ein Remis. Auch die beiden anderen hatten lange zu beißen ehe sie ihre Punkte klar machen konnten.

Ganz witzig: In den beiden ersten Runden endeten die längsten Begegnungen jeweils mit einer Punkteteilung. Wir werden das im Auge behalten, ob sich hier ein neuer Trend andeutet!

Manchmal ist es zum Haare raufen: da steht man (gefühlt) fast die ganze Partie auf Vorteil, hat einen Mehrbauern, und dann kann man den Vorteil nicht um alles in Zählbares umwandeln. So hatte man eine Partie, bei der der Mehrbauer zwar bis ins Endspiel gehalten werden konnte, dann kam aber ein Endspiel K+B gegen K heraus, der Bauer vor seinem König mit der klassischen Remisschaukel. Wenn man dann noch unbedingt auf Sieg spielen möchte (welcher Sieg???) dann wird es etwas zäh. Der Gegner erkundigte sich beim Schiedsrichter schon mal vorsorglich, wann und wie man korrekt Remis wegen Stellungswiederholung beantragen kann und nach weiteren 15 Zügen kam man doch zur Erkenntnis "remis"

A propos remis: Auffällig war, dass bereits in der ersten Runde auffällig viele Remisen zustande kamen (5 von 25 Begegnungen, also 20%). Das ist natürlich auch dem beschleunigten Schweizer System geschuldet, bei dem vergleichbar starke Spieler früher aufeinandertreffen, ist aber heuer trotzdem bemerkenswert.

Wie war das mit Kibitzen: Spielt bescheiden, hat schlaue Sprüche und weiß alles besser.
oder so ähnlich.
Trotzdem war es manchmal schon leicht schmerzhaft, wenn man im Vorbeigehen zusehen musste, wie Endspiele manchmal böse mißhandelt wurden.



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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