Nachdem unser letzter Mannschaftskampf gegen Nördlingen ausgefallen ist, stand nach einer langen Winterpause das Duell gegen den Rivalen Schachfreunde Augsburg 3 an. Unsere Mannschaft ging hochmotiviert in voller Mannschaftsstärke an den Start. Nur Lothar musste noch kurzfristig  bei der zweiten Mannschaft einspringen. Dafür feierte Julia ihr Debüt in der Schwabenliga 2.

Etwas zu knapp vor 10 trudele ich am Spielort ein, wobei ich bereits von zahlreiche Schachfreunden im Spielzimmer begrüßt werde. Schnell die Uhren eingestellt und den Spielberichtsbogen ausgefüllt. Bis auf einen Schachfreund sind alle Spieler pünktlich da und schon kann es losgehen. 

Nach einem ersten Rundgang fällt mir vor allem die wilde Stellung bei unserem Brett 1 auf. Harald verweigert die Rochade und greift sehr bestimmt am Königsflügel an. Ich setze mich wieder und begehe nach der Reaktion des Gegners einen groben Fehler in der Eröffnung und schlage mit dem falschen Bauern zum Zentrum anstatt meine Figuren zu entwickeln.

Thomas hat mitlerweile Raumvorteil am Königsflügel. Rosi hat am Damenbrett einen Bauern geopfert aber sie scheint zu wissen was sie tut. Manfred hat keine Schwierigkeiten und versucht langsam Druck zu machen. Julia ist sehr gut aus der Eröffung gekommen und scheint an einem Mehrbauern festhalten zu können.

Bei Harald ist eine wilde Stellung entstanden, die wohl nur Stockfish bewerten kann. Vladimir wie sein Gegner haben lang rochiert. Die geschlossene Stellung ist aber sehr ausgeglichen. Nachdem der Gegner von Darko nach einer Stunde noch nicht eingetroffen ist können wir den 1. Punkt verbuchen.

Julia steht nun sehr gut und kann durch eine Taktik eine Figur gewinnen. Ich überlege nun, ob ich meine Köngssicherheit Preis gebe um einen Bauern zu gewinnen, oder solide spielen soll. Bei Kriegshaber werden Bauern geschätzt, also entscheide ich mich gegen den König. Mein Gegenüber opfert in der Zwischenzeit sehr kreativ einen Springer und meine Uhr läuft bedenklich weit ab. Vladimir signalisiert dann, dass seine Zeit keinen Aufschlag nach 40 Zügen gewährt hat. Guten Morgen Kapitän kann man da nur sagen. Modus 19 ist richtig das sollte mittlerweile bekannt sein...

Leider hat Julia ihre Partie nach gutem Spiel verloren. Kopf hoch, nächstes mal wird die Gewinnstellung verwertet. Rosi verstärkt ihre aktive Stellung immer weiter und kann schließlich die Qualität gewinnen. Manfred kann g6 provozieren und startet einen Mattangriff auf den schwarzen Feldern. Wenig später melden Rosi und Manfred  jeweils einen vollen Punkt. Damit steht es 3:1.

Bei Harald wurden die Damen getauscht und der König lebt nun in sicherer in der Mitte. Bei Thomas sieht das Endspiel mit jeweils Turm und Dame ausgeglichen aus. Nachdem ich das Springeropfer angenommen habe kann ich mit Mühe die Mattdrohungen abwehren, aber ein Dauerschach muss ich nun zulassen. Mein Gegner aber verweigert das Dauerschach und spielt wegen dem schlechten Zwischenstand weiter. Vladimir wickelt seine Stellung in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel mit Bauern mehr ab. Mir gelingt ein Damentausch, womit ein Endspiel mit Figur mehr entsteht. Kurz darauf kann ich den 4. Punkt eintragen.

Harald wird von einem gedeckten Freibauern bedroht, aber scheint noch Gegenspiel zu haben. Kurz darauf liefert Harald den fehlenden halben Punkt indem er sich ins Dauerschach rettet. Damit steht der Mannschaftssieg fest und Vladimir und Thomas können entspannt ihre Endspiele auskämpfen.

Dann taucht Eckhardt mit dem Essen auf. Vielen Dank!

Thomas meldet den nächsten Sieg nachdem der tapfere Gegner auch dem Dauerschach ausweichen wollte, dadurch aber seine Dame durch einen Spieß verliert. Vladimir spielt nun einige Zeit sein ungleichfarbiges Läuferendspiel und kann dann überraschend auch noch den 6. Punkt vermelden.

Damit haben wir mit 6,5:1,5 deutlich zu hoch aber verdient gewonnen und können damit das Abstiegsgespenst vertreiben.

Autor Tomas Reschka