Am Sonntag stand das zweite Heimspiel der Saison an. Nach der knappen Auftaktniederlage gegen Caissa Augsburg wollten wir gegen Klosterlechfeld den ersten Sieg landen.
Allerdings waren schon die Voraussetzungen etwas schwierig. Viktor und Roland mussten absagen, Max hatte kurzfristig einen Einsatz in der ersten Mannschaft. Verstärkt wurden wir mit Tomas (Reschka), Thommy (Städele) und Detlev (Keymling).
Am Spieltag dann der erste Schock: Vladimir war nicht da. Ich hoffte zwar, dass er noch auftauchte, aber nach einer Stunde stand es 1: 0 für unsere Gäste. Dafür zeigte Felix einmal mehr seine starke Form und bestrafte als Schwarzer im Franzosen den etwas merkwürdig aussehenden Aufbau seines Gegners eindrucksvoll.
Somit hatten wir schon einmal ausgeglichen.
Thommy stand nach der Eröffnung nicht gut, seine Dame geriet auf Abwege und drohte gefangen zu werden. In der kritischen Stellung machte sein Gegner glücklicherweise aber nicht den besten Zug und bot Remis, was Thommy dankend annahm.
Mein Gegner eröffnete mit 1. b3 und es entwickelte sich schnell eine sehr abgeschlossene Stellung in der keine Seite es wagte, die Stellung zu öffnen. Im Fußball würde man sagen, ein typisches 0:0 Spiel. Folgerichtig bot mir mein Gegner nach nicht einmal 20 Zügen Remis. Das eröffnete mir die Gelegenheit einmal nach den anderen Brettern zu schauen, um guten Gewissens das Remisangebot anzunehmen
Tomas hatte es sehr dominante Stellung und es war für mich nur eine Frage der Zeit bis die Königstellung seines Gegners auseinanderbrechen würde.
Helmut überspielte seinen Gegner und wickelte in ein (wie man im Schach so schön sagt) technisch gewonnenenes Endspiel mit zwei Leichtfiguren und Mehrbauern gegen Turm ab.
Detlev hatte ein Endspiel mit Läuferpaar gegen Springer und Läufer mit gleich vielen Bauern erreicht, in dem aber nur er einen Freibauern hatte.
Bei Thilo war die Stellung gewohnt wild. Er hatte ein Königsgambit auf dem Brett und beide Könige waren unrochiert. Für mich war nicht zu erkennen wie die Stellung zu bewerten ist. Gefühlsmäßig hatte Thilo wegen des schwachen Königs seines Gegners die besseren Angriffschancen, was sich dann hinterher in der Analyse auch bewahrheiten sollte.
Insagesamt war ich also optimistisch und willigte ins Remis zum Zwischenstand von 2:2 ein.
Ab jetzt ging es aber leider an allen Bretter den Bach runter.
Als erstes kam Helmut und meldete sine Niederlage. Ich konnte es erst nicht glauben aber irgendwie muss er eine Leichtfigur eingestellt haben. Kopf hoch, es kommen auch wieder bessere Tage!
Auch die Stellung bei Detlev war mir nun nicht mehr geheuer. Der Gegner hatte bedenkliches Gegenspiel erlangt und drohte Detlevs König mit Springer, Bauern und Läufer matt zu setzen. Und zu allem Überfluss war bei Tomas die ehemalige Gewinnstellung nicht mehr so klar gewonnen. Kurz darauf meldete Detlev dann seine Niederlage und bei Tomas wurde die Punkteteilung vereinbart. Es stand nun 2,5: 4,5 und das Match war verloren.
Thilo kämpfte zumindest noch um Ergebniskosmetik und erreichte ein Turmendspiel mit einem gegen null Bauern. Leider war auch dieses Endspiel dann nicht mehr zu gewinnen.
Endstand also 3:5 aus unserer Sicht.
Wie immer wurden wir und die dazugekommenen Spieler der ersten Mannschaft im Anschluss von Ecki lecker bekocht, vielen Dank dafür!
Die Ergebnisse im Einzelnen:
2 | SK Kriegshaber II | DWZ | - | SK Klosterlechfeld | DWZ | 3 - 5 |
1 | 3 | Belevtsov, Vladimir | 1930 | - | 1 | Hornung, Hans, Dr. | 2030 | - - + |
2 | 4 | Kuessner, Thilo | 1894 | - | 3 | Poniatowski, Pawel | 1995 | ½ - ½ |
3 | 5 | Stelter, Felix, Dr. | 2007 | - | 4 | Kölbl, Jonathan | 1935 | 1 - 0 |
4 | 7 | Schönau, Helmut | 1957 | - | 5 | Heinrich, Lorenz | 1921 | 0 - 1 |
5 | 9 | Reschka, Hans | 1809 | - | 6 | Winterkamp, Stefan | 1863 | ½ - ½ |
6 | 10 | Reschka, Tomas | 1854 | - | 8 | Nebel, Joshua | 1664 | ½ - ½ |
7 | 12 | Städele, Thomas | 1680 | - | 12 | Jahn, Manuel | 1713 | ½ - ½ |
8 | 15 | Keymling, Detlev Jürgen, Dr. | 1617 | - | 19 | Fischer, Peter | 1347 | 0 - 1 |
Bleibt also nur zu hoffen, dass das Pendel beim nächsten Mannschaftskampf am 10.11 in Kempten in die andere Richtung ausschlägt.