Das geht ja gut los! 2 : 6 Auftaktpleite in der Kreisliga II gegen SF Augsburg 5

"Wenn ich dieses mal Mannschaftsführer gewesen wäre, ich wäre ausgerastet" meinte Michael vor dem Match zu mir (nebenbei: zum Thema Ausrasten bitte nicht mit meiner Frau sprechen...). Er meinte damit die Schwierigkeiten, an einem durch einen Feiertag verlängerten Wochenende eine Mannschaft zusammenzustellen. Nebenbei: Ob es wirklich eine gute Idee ist, an so einem langen Wochenende Spieltermine anzusetzen, lasse ich mal dahingestellt. Offenbar verreisen Schachspieler aus Oberhausen an so einem Wochenende deutlich weniger als Schachspieler aus Kriegshaber.

Ist ja nicht so, dass ich zu spät dran war: 2 Wochen vor dem Match erfolgte der erste Aufruf (gefolgt von mehreren Absagen und immerhin 3 Zusagen). Danach wurde es zäh. Mails, soziale Medien, Anrufe, es wurden einfach nicht mehr. Danach setzte Mitleid mit mir ein: "bevor wir ein Brett freilassen, spiele ich halt.". Auf alle Fälle danke! Die Besetzung des letzten offenen Bretts zog sich dann nochmals und erforderte intensive Überredungskünste eine Jugendbetreuers.

Wir traten also vollständig mit 8 Spielern an.

Brett 3: Mein Gegner fand nach der Eröffnung einen suboptimalen Zug, mit dem ich seine Königsstellung öffnen konnte; das lies sich offenbar verbessern, denn er ließ es zu, dass ich ihm hier eine Figur gegen 2 Bauern operierte. Soweit die guten Nachrichten. Danach spielte ich zunehmend passiver und geriet unter Druck; die Mehrfigur wurde erst einmal durch eine Bauernkette weggesperrt, vor dem Königsangriff hatte ich allerdings auch nicht wirklich Angst. Nach Rückgabe einer Qualität gegen einen Bauern kamen wir in ein Endspiel, bei dem jeweils eine einsame Dame herumgurkte, mal auf Bauernfang, mal auf Dauerschachreise. ½ : ½

Brett 7: Marcel absolvierte sein erstes Mannschaftsmatch und das sah gar nicht so schlecht aus. In der Eröffnung kam auf einen weniger guten Springerzug ein Bauernverlust, allerdings hatte der Gegner ebenfalls einen durch die eigenen Bauern eingeklemmten Läufer, also de fakto eine Wenigerfigur. Hier hieß es dann nur passiv weiterspielen und klammern, allerdings sah Marcel einen Königsangriff, der dem Gegner erlaubte die Stellung zu öffnen. Ein einzügiger Figureneinsteller war es dann. 0 : 1

Brett 5: Lothar kam gut aus der Eröffnung und hatte im Mittelspiel einen gedeckten Mehrfreibauern (Stellung rechts); die maschinelle Analyse (nach der Partie) zeigte +2.5 für ihn an, gut wäre hier Ke2 gewesen; man muss sich halt anschauen, was man gegen das gegnerische Damenmanöver Da1 und Dh1 tun kann. Eine Alternative wäre gewesen, über f5 und De4 nachzudenken, dazu wäre es aber zuerst mal nötig gewesen, die Optionen durchzurechnen.
Langes Wochenende, nö.
also ½ : ½

Brett 4: Ungewöhnlich schnell spielte Rosi, außerdem saß sie so ungünstig, dass ich von ihrer Partie nichts mitbekam, auf einmal kam sie heraus und zeigte Daumen runter. 0 : 1

Brett 1: Auf einmal war Michael verschwunden. Dass er während der Partie öfters mal aufsteht und eine Runde dreht, das kennt man ja, aber völlig weg?
Passiert war wohl dass sein Gegner eine Figur opferte (nicht annehmen war keine Option), dann stand etwas zähes Verteidigen an, gefolgt von Gegenangriff und Punktgewinn. O-Ton Michael: "Er hat mich gezwungen".
Gerne öfter :-) 1 : 0

Wir liegen 2 : 3 hinten.
Und eine Stimme sprach: Lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen.
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.

Brett 2: Bei Stefan bekam ich wenig mit: Erst sah die Begegnung ganz passabel aus, (ich hab ja schon mal erwähnt, dass sich mir seine positionellen Aufbauten nicht immer immer erschließen, für mich sieht es so aus, als gäbe er dem Gegner im Zentrum zu viel Raum), dann fing es an zu kippen und Stefans Stellung geriet mehr und mehr unter Druck. 0 : 1

Brett 8: Bei Siegfried stand zwar eine DWZ-Differenz von 300 zu seinem jugendlichen Gegner zu Buche, das sah man der Partie aber lange nicht an; Siegfried konnte lange Zeit die Stellung ausgeglichen halten, erst mit zunehmendem Übergang in das Endspiel wurde die Stellung für ihn langsam schlechter, bis er dann leider doch aufgeben musste. So eine klare Sache wie im Vorfeld von ihm behauptet war es aber definitiv nicht sondern eine ordentliche Partie. 0 : 1

Brett 6: Die längste Partie des Abends spielte Nurlan; Sizilianisch, Drachenvariante. Die Eröffnung spielte er (nach meinem minimalistischem Eröffnungsrepertoire) sauber, allerdings habe ich das Gefühl (so wie es mir auch ergeht), dass ihm dann wenig für den Übergang ins Mittelspiel einfiel. Auf einmal stand seine Königsstellung deutlich unter Druck. Nurlan kämpfte zäh weiter, konnte aber nicht verhindern, dass er, um matt abzuwehren, die Dame gegen einen Turm geben musste. Zwei Türme gegen Dame und Figur - nicht gut. Der Versuch, den Läufer des Gegners zu holen bezahlte er mit einem Turmverlust, außerdem wanderte ein gegnerischer Bauern auf die 8.Reihe zu einer Unterverwandlung in einen Springer durch. Im Endspiel fischte der Gegner sämtliche Bauern von Nurlan, tauschte die Dame gegen den letzten Turm und verwandelte den nächsten Bauern. 0 :-1

Wir zieren nach der Ersten Runde den letzten Platz im Tabellenkeller; davon abgesehen möchte ich aber nicht nochmal so ein Theater mit der Mannschaftsaufstellung erleben.

Nachtrag zur Partie an Brett 1 von Michael: "Bei unserer Analyse bei den Schachfreunden sind mein Gegner und ich davon ausgegangen, dass das Figurenopfer von ihm inkorrekt ist. Die Schachengine weiß es natürlich besser. Erst der Zug danach von meinem Gegner ist der Fehler, das Opfer an sich ist korrekt. Das hätte noch viel Arbeit nach sich ziehen können, falls er richtig weitergespielt hätte. Die Engine sieht hier minimale Vorteile bei Schwarz."



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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