Nach 20 Minuten Spielzeit meldete David nach einem Figureneinsteller die erste Null des Abends - das sollte aber auch unsere einzige Niederlage in diesem Mannschaftskampf bleiben, denn alle anderen Partien wurden glatt gewonnen. Dafür hatte David am Nachmittag beim Kampf der U16-Mannschaft eine saubere Leistung gezeigt.

Am längsten hatte Peter am zweiten Brett zu kämpfen. Er hatte die Eröffnung mit den weißen Steinen scharf angelegt und eine Wiener Partie gewählt, aber sein Gegner erwies sich als überraschend hartnäckig und erfindungsreich. Erst spät im Bauernendspiel musste Alexander Wodstrschil nach hartem, verbissenem Kampf die weiße Flagge hissen.

Um kurz vor 17.00 Uhr, also nach einer Spieldauer von etwa 40 Minuten, machte ich mal einen kleinen Rundgang, um mich ein wenig umzusehen - und was ich sah, machte mir durchaus Freude: Josef hatte bereits einen halben Figurensatz mehr auf seiner Seite, Valeria operierte ihrem Gegner gerade einen Turm heraus, ich selbst war eben mit einem gesunden Mehrbauern aus der Eröffnung (Caro-Kann) gekommen, und bei Marvin stand ein Abtauschfranzose auf dem Brett, der ihm mit Schwarz leichten Ausgleich bescheren sollte.

Eine halbe Stunde später war es dann so weit: Josef und Valeria meldeten Vollzug, und ich konnte auf der Spielberichtskarte bei beiden jeweils den ganzen Punkt eintragen. Schon war Davids Scharte wieder ausgewetzt.

Etwa um 18.00 Uhr klärten sich dann allmählich die Fronten. Nur Marvin, Peter und ich selbst spielten noch; der Zwischenstand lautete 2 : 1. Ich selbst hatte in ein übersichtliches Endspiel mit T+S+6B gegen T+L+4B abwickeln können. Neben mir hatte Peter ein damenloses Mittelspiel auf dem Brett - mit Mehrbauer zwar, aber doch etwas schwerblütig zu spielen. Und wie oben schon angedeutet: Sein Gegner war durchaus nicht damit einverstanden, den Punkt einfach so abzuliefern. Bei Marvin am fünften Brett hatten es die beiden Kontrahenten irgendwie geschafft, aus der an sich langweiligen Eröffnungsvariante im Mittelspiel plötzlich eine Wildwest-Stellung entstehen zu lassen; reine Nervensache also...

Nachdem mein Gegner im Endspiel einen dreizügigen Läuferfang übersehen hatte, konnte ich um 18.25 Uhr auch für mich einen vollen Zähler verbuchen.

Fünf Minuten später hatte Marvin plötzlich seine eigene Dame noch auf dem Brett stehen, während die seines Gegners daneben stand - also auch hier nochmal ein ganzer Punkt für uns.

Tja, und wie eingangs erwähnt, musste Peter heute am längsten arbeiten, bis der Endstand 5:1 besiegelt war.

Die Einzelergebnisse im Überblick:

SK Kriegshaber VI		Rainer SC III
Weimer, Lothar	-	Wagner, Bastian	1	:	0
Grabowski, Peter	-	Wodstrschil, Alexander	1	:	0
Schury, David	-	Bachhuber, Dominik	0	:	1
Rusovski, Valeria	-	Dannehl, Patrick	1	:	0
Meyke, Marvin	-	Mayer, Wolfgang	1	:	0
Hertl, Josef	-	Hirschbeck, Robin	1	:	0