Landkreislauf 2007: Die Analyse

Mein Weg zum Erfolg

Training
Zum letzten Landkreislauf erreichte ich meine Form nur noch mit Nottraining in den letzten Tagen. Diesmal machte ich 3 x soviel und war lange nicht klar besser als letztes Jahr. Ich habe erstmals die Landkreislaufstrecke selbst ausgemessen und meine Zeiten bei Probeläufen waren erschreckend. Dieses Jahr gabs kaum 50 Meter flach, was mir sehr gut liegt. Von meinen 3 Trainingsstrecken zu hause, die ich vor Jahren ausgemessen habe, war folglich dieses Jahr der Gotenberg am besten zu empfehlen. Meine Startmarke war eine Brücke über einen Bach, neben einem Hochspannungsmast. Ich dachte das kann man nicht groß umbauen und ich würde es nach dem nächsten Krieg und der nächsten Währungsreform noch ca. so wiederfinden. Jedoch offenbarte sich meinen erstaunten Augen diesmal das Hochwasserrückhaltebecken am Schlaugraben kurz vor der Fertigstellung. Ich mußte nicht abtauchen, an meiner Startmarke nahm die Staumauer Gestalt an. Um nicht 5 Höhenmeter einzusparen lief ich bis zur ersten Zwischenzeit eine Ersatzstrecke, am Rand eines Ackers neben dem Bach. Der Boden war jeweils oberflachlich völlig abgetrocknet, aber offenbar noch gut durchfeuchtet. Meine Füße sanken ein, klebten am Boden wie in Kaugummi und produzierten ein Sumpfmonsterlaufgeräusch mit dem man Comicfilme vertonen könnte. Die erste Zwischenzeit war ca. 15 Sekunden schlechter als sie sein sollte. Auch danach war ich lahm (schon überanstrengt?) und hatte keinen Vergleich zu den Vorjahren. Meine miesen Trainingszeiten auf der diesjährigen Landkreislaufstrecke lagen zum Teil an Intervalltraining und einer großen Radtour zu knapp davor. Aber offenbar hatte ich die letzten 2 Jahre auch eine zu optimistische Schätzung der Landkreislaufstreckenlänge und war folglich über ca. 4 Kilometer hügelig schon immer langsamer als ich dachte. Die fehlenden langdauernden Trainingseinheiten zur Schulung der Fettverbrennung, was mich zu sehr langweilt, wollte ich durch eine 2000 Höhenmeter-Bergtour ersetzen. Wärmste Empfehlungen wozu ich locker in der Lage sein soll, bescherten mir den malerischen Anblick der Alpspitzenordwand. Den Anblick ertrage ich nur von unten und mußte es bei 1200 Höhenmeter belassen. Einen Tag danach verpasste ich wegen der noch nicht gelesenen Zeitung ein Burger-Wettessen bei McDonalds. Natürlich wäre ich nur als Schaulustiger hingegangen. Es gab Burgergutscheine und es war ein Rekordversuch --- vielleicht war es doch sicherer das Schicksal nicht herauszufordern!

Der Landkreislauf
Nachdem ich vor 2 Jahren am Hinweg als böses Omen an einem überfahrenen Igel vorbeifuhr, war es diesmal eine überfahrene Katze! Wer weiß was die Laufstrecke für mich noch bereithalten sollte. An Bruno´s Zeltstand machte ich mich über die Salzstangen her, da ich gelesen hatte dass nachts die Glykogenspeicher entleert werden. Damit zog ich Paparazzi an wie die Schmeißfliegen. Als dann noch Kartoffelchips aufgetischt wurden, wollten mich wissenschaftlich unbedarfte Kollegen vom Tisch wegdrängen. Der Lauf gestaltete sich inzwischen, mit professioneller Zeitnahme, bis auf wenige Sekunden Rückstand genau nach den Prognosen von Andi S.. Joe hatte sich mit einer üblen Zerrung durchgequält. Soweit ich weiß lief Andi S. die Kurzstrecke 12 Sekunden langsamer als letztes Jahr in Dinkelscherben, trotz diesmal besserer Laufform. Andi A. brauchte dieses Jahr 52 Sekunden länger als letztes Jahr. Wenn man sich beim Schätzen der Streckenlänge zu 3/4 an Andi A. orientiert ist die Kurzstrecke ca. 42 Sekunden länger als letztes Jahr. Meine Strecke inklusive ca. 13 Sekunden Umweg als Schlussläufer (letztes Jahr hatte ich ca. 5 Sekunden Abkürzung als Schlußläufer) sollte ca. 1 Minute länger sein als letztes Jahr. Untypisch für mich hatte ich das vor meinem Lauf nur ungenau intuitiv erfaßt und grübelte was ich wohl können sollte. Was man anscheinend nicht so gut kann ist mit etwas Bauchansatz im Zielsprint bergauf noch mit Gewalt eine Frau überholen wollen. Gerüchten zu Folge war das der Auslöser für einen Rettungswageneinsatz. Auch nicht gut ist wenn man nicht vom laufen sondern vom herumbrüllen rot im Gesicht wird, weil im Ziel der Kollege zum abklatschen noch nicht bereit steht. Ich hatte den schmerzlich vermissten Läufer gerade ahnungslos heranschlendern sehen und an seiner Startnummer erkannt. Bevor ich Ihn darauf aufmerksam machen konnte, stellte sich heraus dass er auch Ohren hat und er war mit einem Satz auf der Strecke. Vor mir war Stefan R. weit über 1 Minute schneller als letztes Jahr, mehr Verbesserung als bei Viktor. Keinen Beitrag zu meinen Kilometerschätzungen lieferten Paul (Wechsel von Lang- auf Kurzstrecke und Stefan K. (unklarer Umweg als Startläufer letztes Jahr). Stefan R. rannte uns erstmals über Andi`s Zeitprognose hinaus ins Plus. Nur ich konnte das jetzt noch versauen! Als ob der Druck auf mich nicht schon reicht, überholte er im Schlusssprint bergauf (schneller als ich bergab kann) noch direkt vor dem Wechsel auf mich 2 Gegner. Die 2 Mannschaften waren sofort wieder an mir vorbei, aber bald danach sah ich vor mir ein williges Opfer näher kommen. Die erste Anhöhe erreichte ich weit über 10 Sekunden schneller als im Training und außerdem weniger angestrengt! Dann überholte ich den Ersten, und zu Beginn des zweiten Kilometers überholte ich noch eine Frau. Vor der zweiten Anhöhe rannten nochmal 2 an mir vorbei. Mein Zeitvorsprung verglichen mit meinem letzten Trainingslauf wuchs kaum weiter. Bergab hörte ich dauernd Geräusche und kann mich nicht sicher erinnern ob mich nochmal 2 überholt haben. Unten hatte sich meine Zwischenzeit eher verschlechtert, aber ich fühlte mich nicht so überanstrengt wie beim Training. Ich überholte ein kleines Mädchen. Die Frau daneben war wohl ohne Startnummer, die beiden diskutierten ob nochmal die Nuckelflasche gereicht werden soll. Ich war fälschlicherweise überzeugt jetzt deutlich schneller als im Training zu laufen. Ende des 2.ten Kilometers holte ich einen Jungen mit gelbem Lauftrikot ein. Man sah präzise seine Reaktionszeit, dann war er genau neben mir festbetoniert, für die nächsten paarhundert Meter bis er platzte. Ich weiß nicht ob mich noch einer überholte, ich erwischte jedenfalls noch ganz langsam eine Frau. Bald kommt der Schlußanstieg, vielleicht wiegt die wenig und will nochmal was von mir? Die Stimmung neben der Strecke wurde besser, was mich beflügelte. Dann erkannte ich jedoch, ohne alle Zuschauer wörtlich zu verstehen, eine erschreckende Tendenz. Die riefen irgendeinen Namen, flotte Lotte oder so, gib alles! (oder gibs ihm ?). Etwas beunruhigt bog ich in den Schlußanstieg ein, mit eher verschlechterter Zwischenzeit! Entweder Rennathmosphäre mit unerkannt hohem Anfangstempo oder die Hitze heute bremsten mich jetzt unerwartet aus. Evt. hat mich hier noch einer überholt, oben am Berg verlor ich noch 2 Plätze, trotz Anfeuerung von mehreren Mannschaftskameraden. Ohne unliebsame Begegnungen mit Frauen oder Rettungswagen rettete ich mich mit 19min04 (Trainingsbestzeit 18min58 auf einer ca. 20 Sekunden kürzeren Strecke) knapp geschlagen ins Ziel. Dann kam wie letztes Jahr mehr als eine Minute keiner mehr. 7 bis 11 haben mich wohl überholt, 2 bis 3 (ohne Jugendmannschaften) habe ich erwischt. Wahrscheinlich waren alles Schlußläufer und kein Überrundeter, außerdem wohl keine Frauenmannschaft sondern nur Frauen in gemischten Mannschaften. Meine Zeit ist verglichen mit selbstgestoppten 18min15 letztes Jahr wohl eine knappe Verbesserung. Platz 28 für unsere Mannschaft in 2h42min37, nachdem wir bisher höchstens 40er Plätze hatten! Seltsame Namen vor uns waren diesmal nur noch 2: Frauen xy und Schützen xy. Wir beratschlagten die Reihenfolge in der wir uns diese Probleme in den nächsten Jahren vornehmen. Die Gesamtstrecke wurde von Mannschaften mit gleicher Plazierung 2007 vielleicht 1 Minute schneller als 2005 und weniger als 5 Minuten schneller als 2006 gelaufen. Eine Vermessung der Strecken die man vergleichen kann würde mich interessieren. Dank guter Mannschaftsaufstellung bin ich jetzt der Schlechteste der Mannschaft, obwohl ich mich an Paul und Andi A. immer weiter ransauge. Andi S. hat noch irgendwas verzappft, er würde nächstes Frühjahr besser sein und ich soll mir eine Strafe für mich ausdenken, falls ich mehr als eine Minute pro Kilometer langsamer als er sein sollte. Hmm --- Getränkestand machen im Laufentenkostüm? Ich habe noch nicht darüber nachgedacht ob ich der Sache irgendeine Bedeutung beimessen soll. Ich war erstmal Montag einkaufen: richtige Laufschuhe, Sportuhr mit Stoppfunktion und Fahrradtacho repariert.



Autor dieser Meldung:Wolfgang Buchert
Zuletzt geändert von: Stefan Schneider (am 14.06.2009)
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