Kriegshaber IV: 1 : 7-Klatsche in Mering

Kollektiver Aussetzer

Au weia!

Ich hoffe, dass das unsere Pleiten, Pech und Pannen für die ganze Saison war. Angesichts des Ergebnisses klingt es villeicht etwas drollig, aber wir hatten tatsächlich sogar Gewinn Chancen. Aber irgendwie war Tag des nationalen Kollektivaussetzers.


Irgendwie war die Abstimmung im Vorfeld nicht ganz optimal verlaufen. Um es kurz zu machen, wir waren 5 Minuten vor Beginn des Matches zu Neunt. Besser einer zu viel als einer zu wenig, dann machte ich halt einen auf Fanblock (oder wie der eine Voyeur zum anderen aujf die Frage was machst Du heute abend? meinte: mal gucken!).


Wir kamen durchwegs ordentlich aus der Eröffnung, keine größeren Katastrophen. Naja, Stefan De Lange hatte seine 4.Reihe als DMZ (demilitarisierte Zone) eingestuft und stand a bisserl passiv, aber das war schonok. Andy Anhäuser sprang seinen Gegner von Anfang an mit Königsgambit an.



Den ersten etwas seltsamen Plan sah ich bei Herbert Birkle : Sein rochierter König stand hinter einem Aufbau h2-g3-f2, aber ohne den Verteidigungsläufer auf g2. Die gegnerische Dame befand sich auf h3 und der passende Läufer war beim Gegner vorhanden, bei Herbert abgetauscht. Hier wäre eine Konsolidierung der Königsstellung dringlich gewesen, aber Herbert ließ das Ganze als Falle stehen und fuhrwerkte im Zentrum mit der Dame herum. Das ging dann auch nicht lange gut. 0 - 1



Valeria Rusovski musste etwas warten, bis ihr Gegner - Gerhard Decker - ausnahmsweise mit 20 Minuten Verspätung eintraf. Danach spielten beide recht flott und griffen bei heterogenen Rochaden munter an. Valeria musste eine Figur geben, allerdings bekam sie dafür 3 Bauern. Jetzt hätte sie erst mal ihre Königsstellung konsolidieren müssen ehe sie wieder den gegnerischen König attackieren konnte; nach einem verfrühten Bauernzug hatte Gerhard aber genau das Tempo gewonnen, das erbrauchte, um seinen Angriff abschließen zu können. 0 - 1



Zwischenstand: wir liegen 0 - 2 hinten, aber ansonsten sieht es eigentlich ganz viel versprechend aus: Sarna hat einen Mehrbauern, Andi hat einen Mehrbauern auf der b-Linie erobert, Stefan Kiechl hatte eine sehr scharfe, taktische Stellung (mit mehr Möglichkeiten für Stefan), Peter stand unklar hatte aber mehr Entfaltungs- und Angriffsmöglichkeiten und Rosy und Stefan an den Spitzenbrettern standen unklar (Stefan mit schlechter Zeit). Jetzt kam es allerdings knüppeldick für uns!



Sarna Hacker hatte ein Kombinationsfeuerwerk abgebrannt, bei dem sie eine Figur opferte, für einen Riesen Angriff. Jetzt musste sie eine Reihe von Schachgeboten überstehen, wobei sie mit dem König in einen toten Winkel laufen muss, von wo aus weder Dame noch Springer Schach geben können. Soweit die Theorie. Einmal nicht aufgepasst, einmal a tempo einen scheinbar plausiblen Zug gemacht und mit einem Zwischenschach geht ein Turm verloren, die Partei war bei einem glatten Wenigerturm im Damenendspiel verloren. 0 - 1



Darauf setzte Stefan Kiechl noch einen drauf: Taktische Verwicklungen ohne Ende, beide Könige stehen noch unrochiert im Zentrum. Stefan hat den weißfeldrigen Läufer gegen einen Bauern gewonnen (gegen nix!). Die Königsstellung von Stefan schaut irgendwie gruselig aus, tatsächlich passiert aber gar nichts. Der Gegner schlägt den schwarzfeldrigen Läufer; jetzt muss man einfach zurückschlagen, aber Stefan wollte die Stellung mit Gewalt vereinfachen (Motto: Schach gesehen, Schach gegeben). Dabei hatte Stefan genau einen Damenzug nicht mit berechnet, jetzt musste er Damen tauschen und damit ging zwingend eine Figur verloren. Mit einer Wenigerfigur wollte Stefan aber nicht weiterspielen und gab auf.


Moment mal: Wir erinnern uns: Stefan hatte bereits eine Mehrfigur. Er verliert eine Figur ... das war doch gerade mal der Ausgleich!


a bisserl zu früh aufgegeben! 0 - 1



Nach seinem Bauerngewinn wollte Andy Anhäuser weiter im trüben, sprich in der gegnerischen Bauernstellung fischen; dabei war seine eigene Bauernstellung nicht besonders stabil. Um den Verlust eigener Bauern zu vermeiden musste Andy Verteidigungsversuche machen, die nicht sehr erfolgversprechend waren - dabei lief er in ein einzügiges Grundreihenmatt! Sowas war ihm aujch schon länger nicht mehr passiert. Dem Gegner war es direkt etwas peinlich, aber was solls, Punkt ist Punkt. 0 - 1



Rosy Sodbakhsh hatte sich eine gute Ausgangsposition im Endspiel erarbeitet, jetzt konnte sie ans Ernten gehen und den zentralen Stützbauern des Gegners rausmontieren. Tja, das sah sie halt leider nicht und danach wickelte sie in ein Endspiel ab, das sie nur noch verlieren konnte. Schade. 0 - 1



Auch Stefan De Lange hatte zwar die Zeitnotphase auf den letzten Drücker überstanden, zum Preis eines verlorenen Endspiels. Er versuchte zwar noch ein paar taktische Finessen, hatte aber letztendlich keine Gegenwehr angesichts schlechterer Bauernstellung, Wenigerbauer und weniger Zeit. 0 - 1



Peter Grabowski war es vorbehalten, den Ehrenpunkt zu holen; hier war sein Gegner zeitlich in schlimmer Bedrängnis. Peter konnte jetzt in die gegnerische Stellung einsickern, konnte mit einer zweizügigen Kombi einen Punkt holen und fuhr wenige Züge später den ganzen Zähler ein. Gottseidank! 1 - 0



Tja, sieht so aus, als sollten wir mit den Meringern lieber Skatwettkämpfe austragen, da kann unsere Girl-Group besser abräumen. Ach ja: Nicht sehr gentleman-like, was die Meringer mit unserer Damenmannschaft veranstaltet haben. Aber wir haben uns schon etwas damisch angestellt.
Die Einzelergebnisse:

Mering II - Kriegshaber III 7 - 1
1.Michael Haubrich (1951) - Rosy Sodbakhsh (1713)1 - 0
2.Alexander Gerhard (1703) - Stefan De Lange (1624)1 - 0
3.Helmut Strobl (1696) - Herbert Birkle (1544)1 - 0
4.Gerhard Decker (1673) - Valeria Rusovski (1365)1 - 0
5.Berry Lückfeld (1571) - Sarna Hacker (1557)1 - 0
6.Jürgen Haubrich (1625) - Peter Grabowski (1794)0 - 1
7.Sylvester Mayr (1621) - Andreas Anhäuser (1592)1 - 0
8.Jens Glaser (----) - Stefan Kiechl (1676)1 - 0


Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
Zuletzt geändert von: ALTDATENÜBERNAHME PROWIDE (am 05.12.2008)
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