An das mittlerweile obligatorische Unterzahlspiel scheinen wir uns nun fast schon gewöhnt zu haben, denn was die Kampfmoral unserer Truppe angeht, gibt es hier nun wirklich nichts mehr auszusetzen. So entwickelte sich der Mannschaftskampf gegen die zweite Garnitur aus Kissing, von einem eher langweiligen Ereignis mit vorbestimmtem Ergebnis zu einem hoch spannenden Reißer.
Wie bereits angedeutet, hatten wir wieder einmal mit personellen Problemen zu kämpfen, die auch darauf zurück zu führen waren, dass unser Mannschaftsmanager David Schury diesmal nicht auf einige starke Jugendliche zurückgreifen konnte, da sie auf der schwäbischen Jugendmeisterschaft (siehe unsere Jugendseite) um Ruhm und Ehre kämpften. Auch unser bewährtes zweites Brett Stefan Kiechl entschuldigte sich diesmal ausnahmsweise, so dass wir schließlich mit sieben Mannen antraten.
In Bestzeit wickelten Franc Meixner und Peter Gruber an den Brettern fünf und sieben jeweils zum Remis ab, so dass es nach gut einer Stunde Spielzeit inklusive des frei gebliebenen zweiten Bretts bereits 1:2 stand. Von einem Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt noch längst nichts in Sicht. Vielmehr zeichnete sich bei Elmar Bartel am vierten Brett bereits das Abdriften seiner Stellung ins Chaos ab. Zunächst wurde sein armer König in der Mitte festgenagelt und dann mit allem torpediert was verfügbar war. Es schien nur eine Frage der Zeit bis zum völligen Kollaps zu sein. Zwischenzeitlich zeigte David Schury an Brett sechs, dass man mit ihm immer rechnen kann. Einen Ausrutscher seines Gegners, der ihm eine Figur bescherte, konnte er durch konzentriertes Spiel umsetzen und einen vollen Zähler einstreichen. Beim Stande von nun 2:2 trübte sich unsere Lage mehr und mehr ein, da neben Elmar nun auch Matthias Rahlf am achten Brett in ernsthafte Schwierigkeiten geriet und eine Qualität geben musste. Wie durch ein Wunder konnte er das Blatt durch die Mithilfe seines Gegners jedoch noch wenden und seine Partie gewinnen. Elmar konnte sich zwischenzeitlich den Attacken seines Gegners nicht mehr erwehren und gab nach zähem Kampf in hoffnungsloser Stellung auf. Beim Stande von 3:3 liefen nur noch die Partien von Michael Kling (Brett 3) und meine eigene an Brett 1 und es sah gar nicht mal so schlecht für uns aus. Während Michael so gut wie sicher ein Remis in der Tasche hatte, spielte ich mit einer Figur für zwei Bauern auf Gewinn. Nachdem bei Michael dann wirklich nichts mehr lief, willigte sein Gegner in das unvermeidliche Remis ein. Leider gelang es mir kurz vor Ablauf meiner Bedenkzeit und lautstarken Querelen um die Auslegung des Fide-Artikels 10.2 nicht mehr die Nerven zu bewahren und den Gewinnweg zu finden, so dass mein Remisangebot wohl einen dankbaren Abnehmer fand.
Mit diesem Ergebnis hätte wohl niemand gerechnet. Es beweist jedoch einmal mehr zu welchen Leistungen wir fähig sind, die sicherlich auch für die A-Klasse ausreichen. Obwohl wir den Aufstieg diese Saison wohl nicht hinbekommen werden, haben wir als Aufsteiger ein klasse Resultat hingelegt. In der kommenden Saison kann also schon nichts mehr schiefgehen.