Turnierleiter Manfred Wiedemann freut sich bei der diesjährigen Auflage des Neusäß Open über ein volles Haus und sowohl nach Quantität als auch nach Qualität über lebhafte Teilnahme. Neben zahlreichen Friedbergern nimmt dieses Jahr auch IM MArk Safyanovski teil und trägt die Favoritenrolle. Langsam wächst das Neusäß Open zu einem großen Turnier heran, allerdings sinkt dabei auch zunehmend der Reiz für Spieler mit niedrigeren Wertungszahlen, hier mitzuspielen. Ist fast a bisserl eine Zweiklassengesellschaft und ich finde das auch schade, weil von den Gastgebern eigentlich nur Manfred eine ernsthafte Rolle im vorderen Tabellenfeld zuzutrauen sein dürfte. Hoffentlich werden zukünftig die Spieler vom Gastgeber wieder aktiver mitmischen; für unseren nachwuchs ist dieses Jahr wenig Motivation, mitzuspielen. Nur Anton Bilchinski hält die Fahne für die Kriegshaber Jugend hoch.

In der ersten Runde gab es mehr oder weniger die nach Setzliste zu erwartenden Resultate. Bei Nikolaus Frank bin ich langsam der Meinung, er leistet sich in der ersten Runde immer eine Niederlage, um danach ein leichteres Los zu haben; bei 9 Runden bleibt genug Zeit, sich noch von hinten anzuschleichen. Natürlich kam gleich in der ersten Runde Rosi gegen Viktor dran (weil sie es dann schon gewohnt waren, hat sie Lothar gleich nochmal im Zollhauspokal gegeneinander gelost). Peter Reichardt und Anton spielten ihre Begegnung nach, so dass ich hier nichts mitbekam, ganz im Gegensatz zum Kampfremis von Rosi / Viktor, das eine der spannendsten Partien des Abends wurde. Bei mir sprang ein Sieg heraus, wobei ganz witzig war, dass ich den selben Gegner wie im Vorjahr in der ersten Runde hatte.

Irgendwie bekomme ich nicht allzu viel mit, weil alle möglichen Partien vorgespielt werden und mir keiner was erzählt. Anton kassierte eine weitere Niederlage, was wohl seiner fiebrigen Erkältung geschuldet war, von Viktor und Rosi bekam ich ebenfalls nichts mit, so dass ich nur gelegentlich einen Blick in die Partie von Peter werfen konnte, der seine Vorteile langsam aber sicher ausbaute und dann im Bauernendspiel den Punkt sicher heimfuhr.
Bei mir wars etwas enger; gegen den Lechhauser Teamsenior der dortigen ersten Mannschaft, Kramar, hatte ich mir recht wenig ausgerechnet; in der Eröffnung verdaddelte ich auch prompt einen Bauern ohne jegliches Gegenspiel. Danach konnte ich meine passive Stellung etwas auflösen (immer noch ohne Gegenchancen) und ließ dann eine Schwindelkombi raus. Fritz lacht immer noch, und stellt seine Bewertung auf klar gewonnen (für Kramar), aber mein Gegner wickelte etwas anders ab und ich bekam ein paar Bäuerchen und einen Turm gegen zwei Figuren. Nach Damentausch wurde es dann übersichtlich, meine Bauernstruktur war recht stabil, und irgendwie lief sich alles fest. Nachdem mein Gegner einen schwarzfeldrigen Läufer hatte, parkte ich sämtliche Steine auf Weiß, blockierte den gegnerischen König in seiner Hälfte und harrte der Dinge die da kamen. Es kam ein Remisangebot, prima.

Peter Reichardt kommt jetzt in der dritten Runde gegen Safyanovski dran (das hat er jetzt davon, dass er zweimal gewonnen hat ...) und ich werde diesmal schon in der dritten Runde von Bendel verprügelt, so dass ich mich danach recht entspannt auf die restlichen 6 Runden konzentrieren kann.