Schwäbische Mädchen-EM in Memmingen

Nach vielen Irrungen und Wirrungen fanden sich schließlich 8 ambitionierte Mädchen in Memmingen ein, um Ihre Meisterin in den Altersklassen U10 und U12 zu finden. Für die U16 hatte sich erst gar keine Spielerin gemeldet und in der U14 und U18 war nur jeweils eine junge Dame interessiert, so dass diese dann auch schon automatisch Meisterin war.

 

Nun aber zur Meisterschaft der „Kleinen“:

In der U10 dominierte ganz klar Dilan Hacklinger aus Buchloe. Sie gewann alle 4 Partien (es wurde eine Doppelrunde gespielt, bei 3 Teilnehmerinnen ein sinnvoller Spielmodus) und holte sich verdient Ihren Siegerpokal in der U10. Tamina und Anja versuchten sich zwar zäh zu wehren und so dauerten die Partien in der U10 auch deutlich länger als die in der U12, genützt hat es aber leider nichts. Dilan fand heute einfach die besseren Züge. So nahmen sich die beiden SKK-Mädels dann kurzerhand gegenseitig einen Punkt ab und teilten sich am Schluss friedlich den 2. Platz. Anbei die Ergebnisse, die Oliver Billing uns bereits gestern Abend (sehr löblich!) geschickt hat:

 

Altersklasse U10

 

Grabowski, A.  -  Männer, T.             1 : 0     0 : 1    

Hacklinger,D.  -  Grabowski, A.        1 : 0     1 : 0

Männer, T.  -  Hacklinger,D.              0 : 1     0 : 1

 

1. Hacklinger, Dilan               SK Buchloe                4,0 Punkte

2. Grabowski, Anja                SK Kriegshaber          1,0 Punkte

2. Männer, Tamina                 SK Kriegshaber          1,0 Punkte

 

 

Die U12 wurde ganz klar von Ioana Artz aus Göggingen dominiert. Auch Sie gewann alle Ihrer 4 Partien und trug daher stolz Ihren Siegerpokal nach Hause. Carina fand heute leider nicht so wirklich in ihr Spiel (was auf keinen Fall direkt proportional mit Ihrer Teilnahme in unseren Kursen zusammen hängt!), gewann aber immerhin eine Partie. Und so wurde sie Dritte des Turniers, wenn sie sich diesen Platz auch mit 2 Mitspielerinnen teilt. Anbei die Ergebnistabelle von Oliver Billing:

 

Altersklasse U12

 

Christ, N.  -  Baiter, C.                      1 : 0                 Biedermann, M.  -  Baiter, C.                        0 : 1

Heinl, L.  -  Biedermann, M.             0 : 1                 Artz, I.  -  Biedermann, M.                1 : 0

Baiter, C.  -  Heinl, L.                        0 : 1                 Christ, N.  -  Heinl, L.                        1 : 0

Artz, I.  -  Christ, N.                          1 : 0                 Biedermann, M.  -  Christ, N.            0 : 1

Heinl, L.  -  Artz, I.                           0 : 1                 Baiter, C.  -  Artz, I.                          0 : 1

 

1. Artz, Ioana                         SK Göggingen           4,0 Punkte

2. Christ, Nadine                    PSV Memmingen       3,0 Punkte

3. Baiter, Carina                     SK Kriegshaber          1,0 Punkte

3. Biedermann, Martina         PSV Memmingen       1,0 Punkte

3. Heinl, Laura                       SK Klosterlechfeld    1,0 Punkte

 

 

Zum Schluss möchte ich noch ein paar Worte zum Ablauf des Turniers verlieren. Der Spielablauf war wieder einmal vorbildlich und routiniert durch Oliver Billing organisiert. Es herrschte perfekte Turnierruhe (ein Lob an dieser Stelle auch an alle Spielerinnen und Betreuer) und eine freundschaftliche und faire Stimmung. Manfred Schweizer, seines Zeichens Ausrichter der Meisterschaft in Memmingen, gab sich ebenfalls alle Mühe, Spielerinnen und Betreuer die Wünsche von den Augen abzulesen. So schleppte er nicht nur Getränke und alles Nötige für eine ordentliche Kaffeezubereitung heran, es gab sogar kostenlose Nervennahrung in Form von Schokoriegeln für die Spielerinnen.

 

Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt aber dennoch. Und auch auf die Gefahr hin, dass ich als notorische Nörglerin abgestempelt werde, spreche ich hier als Privatperson und Mutter (also unabhängig von Schachverbänden und Vereinen): in meinen Augen ist es zutiefst traurig und beschämend, dass es nicht möglich war, für ganze 8 Teilnehmerinnen der Meisterschaft einen Sachpreis zu organisieren (der in der Ausschreibung sogar noch schriftlich in Aussicht gestellt wurde). Ich möchte hier auch niemanden direkt ansprechen, da ich schlichtweg nicht weiß, wer für diesen Faux pas verantwortlich ist. Aber derjenige sollte jetzt vor Scham einen hochroten Kopf bekommen! Wie kann ich 8 bis 12 jährige Kinder nur so vor den Kopf stoßen?! Die Beste bekommt einen Pokal und alle anderen gehen leer aus. Damit wird den Mädchen gezeigt, dass nur ein Sieg etwas wert ist und alle anderen Leistungen in keinster Weise gewürdigt werden. Wie soll ich mein Kind hier noch motivieren, an einer Mädchenmeisterschaft teilzunehmen? Zum Glück habe ich zuhause immer eine kleine „Schatzkiste“ stehen, in der kleine Geschenke für unvorhergesehene Fälle lagern. So konnte ich meine eigene Tochter Anja über die riesige Enttäuschung hinwegtrösten. Hätte ich gewusst, was ich jetzt weiß, hätte ich die Kiste in meinen Kofferraum gepackt.

 

Mein Resümee und Aufruf an alle Verantwortlichen lautet daher: bitte versucht Euch in Zukunft, mehr in die Lage der Kinder und Jugendlichen zu versetzen. Versucht zu verstehen, warum sie Schach spielen und dass es nicht immer nur auf die Leistung ankommen kann. Schafft ein kinderfreundliches Umfeld und macht die Meisterschaft für die Mädchen wieder attraktiv. Regina Haine gelingt es ja auch jedes Jahr aufs Neue, die Bayerische Meisterschaft zu einem Erlebnis für die Mädchen zu machen. In kleinerem Rahmen muss das doch auch auf schwäbischer Ebene möglich sein! Ich stehe hier gerne für Diskussionen zur Verfügung und selbstverständlich biete ich an dieser Stelle auch meine tatkräftige Mithilfe an, wobei immer sie auch gewünscht wäre. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass Mädchen wieder gerne Schach spielen.



Autor dieser Meldung:Karin Grabowski
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
Stefan Kiechl schrieb am 29.11.2009 gegen 15:41 Uhr Danke für den sehr treffenden Bericht!
Lothar Weimer schrieb am 30.11.2009 gegen 20:43 Uhr Danke Karin - Du sprichst mir aus der Seele! Ich habe dasselbe auch schon auf einigen anderen Jugendturnieren erlebt. Ähnlich ärgerlich war für mich früher immer, dass die Schwäbischen Jugendmeister und -meisterinnen ihre Urkunden erst ein halbes Jahr nach Erringen des Titels nachgereicht bekamen. Auf Kreisebene war es teils dasselbe. Das kann man mit Erwachsenen so machen, aber doch nicht mit Kindern...!
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