Arbeitssieg der Ersten Mannschaft


Betrifft Mannschaft: 1. Mannschaft (Landesliga Süd)


RangMannschaft12345678910MPktBPkt
1.Rottal 1**55 6514 - 240,0 - 24,0
2.Kriegshaber 1**4 5513 - 340,5 - 23,5
3.München Zugzwang MSA 14**6 13 - 339,0 - 25,0
4.München Tarr 2 **45711 - 538,5 - 25,5
5.Haunstetten 1332** 68 - 836,0 - 28,0
6.Weilheim 134 **7 - 933,0 - 31,0
7.Sendling 1 3**457 - 928,5 - 35,5
8.SK Ingolstadt 122** 64 - 1224,5 - 39,5
9.Tegernsee 1334 **53 - 1322,0 - 42,0
10.Passau 2 1323**0 - 1618,0 - 46,0


Gegen Ingolstadt haben wir uns bekannterweise schon immer schwer getan. Oder besser gesagt: Eigentlich handelt es sich um einen Angstgegner.

Mit dem guten Tabellenplatz im Rücken und mit Mister 100% an Board (Andi) interessierte uns aber weder Statistik noch Historie. Ein Sieg musste her! Ganz so klar war das alles aber nicht – wir taten uns wirklich schwer gegen die gut aufgestellten Ingolstädter. Doch der Reihe nach…

 

Andis Partie auf Brett 6 hatte ich früh abgehakt. Häusliche Vorbereitung auf den Gegner erbrachte einen Zeitvorsprung von gut einer Stunde plus deutlichen Stellungsvorteil. Der Punkt war nur eine Frage der Zeit. Frank an Brett 8 erspielte ein solides Remis, während Felix (Brett 4) begann, seine Stellung anzuzünden. Aleks an Brett 1 machte mir im weiteren Verlauf etwas Sorgen, was aber völlig unbegründet war. Alles so geplant und alles grundsolide. Andi schob mittlerweile seinen Punkt ein und Aleks einigte sich mit seinem Gegner auf ein Remis. 2:1 für uns also.

Meine eigene Partie (Brett 7) verlief aus meiner Sicht heraus wie gewünscht, obwohl ich mal wieder mit einem Zug Andis Sinn für Ästhetik (und den von Aleks, ach ja, auch von Helmut) ein wenig störte. Jedenfalls hatte ich keinerlei Probleme und fühlte mich nach einem zweifelhaften Bauernopfer meines Gegners sehr wohl.

Mittlerweile machte mir Dima (Brett 5) Sorgen, diesmal aber wohl berechtigt. Ich hatte nur beiläufig hineingeschaut, weil ich selber einiges rechnen musste. Ich hatte meinen Punkt bereits mehr oder weniger eingeplant und zählte im Kopf somit 3 für uns.

Michaels Partie (Brett 3) entwickelte sich auch in Richtung schlechtes Endspiel, während sich Helmut (Brett 2) einen entfernten Freibauern schaffen konnte, was mich doch beruhigte.

Felix opferte einen Bauern für Druck und Angriff, was zwar abgewehrt wurde, aber dennoch genügend Kompensation erbrachte (dessen ich mir auch nicht ganz so sicher war).

Mittlerweile neigte sich meine Partie dem Ende zu. Mein Gegner hatte eine Remisvariante als Notausstieg errechnet, die ich glücklicherweise bereits etwas früher durchkalkulierte und das böse Erwachen für ihn bereits sah. Er drohte zwar, mich auf der Grundreihe unter Druck zu setzen, nebenbei direkt Matt auf g7 zu drohen und bei Abwehrversuchen das Motiv des erstickten Matts auszunutzen, aber ich hatte alles im Griff – dachte ich. Bis ich Rybka fragte und das mal durchrechnen ließ. Es wäre doch remis geworden, wenn mein Gegner Damenscheinopfer, gefolgt von einem Springeropfer, angeboten hätte, um schlussendlich, danach Dauerschach zu bekommen. Klingt zwar weit hergeholt, aber es wäre das gleiche Motiv gewesen, welches er versucht hat. Auch zwei Züge vorher gab es eine Remisforcierung, die aber selbst Rybka erst nach längerem Rechnen sah und die wir ebenfalls beide nicht gesehen hatten. Wie auch immer – sein Versuch, mit einem Qualitätsopfer und Eindringen auf die Grundreihe Dauerschach zu erzwingen, scheiterte an seiner eigenen Grundreihenschwäche, womit ich den Punkt einfuhr.

Dima musste die Segel streichen und Felix Partie endete friedlich in einem Remis. Folglich 3,5 : 2,5 der Zwischenstand.

Leider spitzte sich mittlerweile Michaels Situation zu und sein Gegner holte sich durch genaues Spiel sicher den Punkt. 3,5 : 3,5 – Ausgleich!

Jetzt hing alles an Helmut. Für mich sah es erst nach Remis aus (ich hätte keine von beiden Seiten gerne spielen wollen), bis mich Helmut durch die nächsten Züge doch davon überzeugte, guter Dinge zu sein. Es war ein schwer zu spielendes Endspiel mit Turm + Läufer gegen Turm + Springer (Helmut), wobei alle Bauern – bis auf Helmuts entfernten Freibauern – auf einem, Flügel standen. Insofern hatte ich nach Turmtausch die Stellung als recht leicht für Helmut gewonnen abgeschätzt. Umso verwunderter war ich, als sein Gegner auf Turmtausch spielte, was Helmut natürlich nicht ablehnte. Die Idee dahinter war aber, nach Abholen des entfernten Freibauers den Läufer gegen Helmuts verbliebenen vorletzten Bauern zu opfern und mit zwei Bauern gegen Springer plus einen Bauern remis zu halten. Und in der Tat, die Stellung erwies sich aufgrund der Bauernstruktur als zäh. Hätte Helmut nicht einen so großen Zeitvorsprung in der letzten Phase gehabt, wäre es vielleicht doch remis geworden. So lief die Zeit des Gegners langsam aber sicher ab, was zum Ergreifen eines falschen Plans führte und somit zum Punkt für Helmut.

 

Man kann wirklich nur sagen, dass wir nach der wirklich herausragenden Mannschaftsleistung gegen Weilheim diesmal einen echten Arbeitssieg einfahren konnten. Etwas glücklich war er vielleicht, da Helmuts Partie nicht ganz so klar war und auch bei mir ein Remis hätte erzwungen werden können. Aber wenn’s mal läuft, dann läuft’s eben. Und bei Ingolstadt läuft’s im Moment so gut wie gar nicht.

 

Zu erwähnende Besonderheiten:

Andi ist mit 8 aus 8 der beste Spieler der Landesliga und hat bis jetzt die aberwitzige Leistung von DWZ 2711 erspielt.

Felix ist noch immer ungeschlagen (Leistung 2339)

Helmut spielt ebenfalls eine bärenstarke Saison (Leistung 2538) – wenn das so weiter geht, muss er einfach IM werden!

 

Jetzt brauchen wir nur noch einen Sieg in der letzten Runde und einen schwarzen Tag von Rottal… So unwahrscheinlich es auch sein mag, aber schließlich hat Unterhaching auch mal Leverkusen geschlagen (im Fußball), was die Meisterschaft entschied. Drücken wir also Sendling die Daumen und schaun mer mal, dann sehn mer scho…

 

Die Partien im Einzelnen:

 

 

Kriegshaber 1 (DWZ 2153) - SK Ingolstadt 1 (DWZ 2157): 4½ - 3½

1 1 Vuckovic, Aleksandar 2225 - 1 Eitel, Harald 2219 ½ - ½

2 2 Wolfsteiner, Helmut 2253 - 2 Wurzel, Andre 2229 1 - 0

3 3 Bintakies, Michael 2144 - 3 Gerstner, Bernhard 2157 0 - 1

4 5 Stelter, Felix, Dr. 2172 - 4 Straub, Jürgen, Dr. 2171 ½ - ½

5 6 Schechter, Dimitri 2110 - 5 Geberl, Hans Walter 2170 0 - 1

6 7 Stör, Andreas 2151 - 6 Spieß, Martin 2122 1 - 0

7 8 Hahn, Christoph, Dr. 2107 - 7 Michaelis, Lothar 2104 1 - 0

8 9 Jermann, Frank, Dr. 2069 - 11 Sailer, Wolfgang 2084 ½ - ½

 

 

 



Autor dieser Meldung:Andreas Stoer
Zuletzt geändert von: Stefan Schneider (am 24.03.2010)
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