Spielbericht der Dritten


Betrifft Mannschaft: 3. Mannschaft (Kreisklasse I)


RangMannschaft123456789MPktBPkt
1.SK Gersthofen**54 54812 - 236,0 - 20,0
2.SK Kriegshaber 33**6 8810 - 437,5 - 18,5
3.TSV Haunstetten 24**535 789 - 535,5 - 20,5
4.SK Kissing 3**44489 - 532,0 - 24,0
5.SK Caissa Augsburg254**54 88 - 630,5 - 25,5
6.SK Göggingen 23 343**87 - 732,0 - 24,0
7.SK Mering 240 44**85 - 924,0 - 32,0
8.SC Friedberg 21 **84 - 1028,5 - 27,5
9.SC Inchenhofen00000000**0 - 160,0 - 64,0

Am 20.03.2010 spielte Kriegshaber III auswärts gegen Friedberg II. Bei den Mannen um Peter Miller fehlten zwei, bei uns ein Stammspieler. Kurz nach Andrücken der Uhren drehte ich mal eine Runde im Raum, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen, welche Eröffnungen denn gerade so en vogue sind:

Jens am Spitzenbrett spielte gegen Kesslers Sizilianer die Gambitvariante mit 3.c3.

Dr. Erich Beck an zwo verteidigte sich mit dem sizilianischen Drachen.

Unser Kapitän Tommi an drei bekam es gegen Schratzenstaller mit der Pirc-Verteidigung zu tun.

Ich selbst (Lothar) probierte an Brett vier mit Schwarz mal Caro-Kann aus.

Detlef auf fünf mit Englisch.

Auf Brett 6 bei Miller gegen Stefan Kiechl das recht selten zu sehende Skandinavisch mit 2.Dxd5.

An 7 bei Chris eine Art Eigenbau-Sizilianer.

Und Flo an 8 ging gleich ab wie die Feuerwehr und servierte seinem Gegner das Wolga-Gambit (abgelehnt).

Dann widmete ich mich erstmal eine Weile meiner eigenen Partie, in der ich rasch ausgleichen konnte. Ich steuerte eine Stellung an, die einen langwierigen Positionskampf verhieß. Nach etwa einer Stunde Spielzeit machte ich erneut die Runde:

An Brett 1 hat Jens einen Springer für 2 Bauern und eine ungefährdete Stellung. Sicher, muss man erst noch spielen und kann lange dauern, aber insgeheim bin ich mir schon sicher, dass Jens den vollen Punkt machen wird.

Dagegen hat Erich an zwo nach 20 Zügen in gedrängter Stellung einen Minusbauer plus rückständigen Bauern auf d7. Riecht nach ner Null.

Tommi an drei konnte ich am besten beobachten, denn er saß direkt neben mir. Entwickelte starke Aktivität und setzte gerade zum Bauerngewinn an. Könnte ein ganzer Punkt werden.

Ich selbst habe soeben meine beste Figur (Springer) gegen die schlechteste des Gegners getauscht (superschlechter Läufer). Was tue ich da?? OK, wenn er falsch zurücknimmt, verliert er durch einen taktischen Trick Material, aber er siehts und reagiert richtig. Der bislang erarbeitete Vorteil ist verspielt, die Partie beginnt quasi von vorn.

Detlefs Ding an fünf ist mir für eine schnelle Beurteilung zu kompliziert, sieht aber grob ausgeglichen aus.

Stefan hat dem Gegner das Läuferpaar und die halboffene a-Linie überlassen. Er steht wohl leicht schlechter, der Laden sollte aber haltbar sein. Mein Tipp: remis.

Chris hat am 7. Brett schon früh Qualle plus Bauer weniger und verwaltet eine Ruine. Ich denke, es war ein Fehler, ihn in seiner ersten Saison gleich in der Kreis I einzusetzen. Auch in den anderen Runden sah er bisher kaum Land - es fehlt einfach noch an Erfahrung und Turnierhärte. Wird heute wohl wieder ne Null werden.

 

Flo an 8 kann nicht, wie im angenommenen Wolga-Gambit, das übliche Offensivspiel auf den halboffenen Linien a und b aufziehen, da sein Gegner den Gambitbauern nicht genommen hat. Dafür verdoppelt er auf der b-Linie die Türme und macht dort Druck. Sieht gut aus, aber Weiß mischt noch mit.

Um 20.15 Uhr die erste Entscheidung, wir geraten 0-1 in Rückstand. O-Ton Detlef: "Ich dachte, ich gewinn nen Bauern, dann ist bei mir plötzlich ne ganze Figur weg, mitten auf dem Brett!" Stefan tröstet ihn vom Nebenbrett her und bringts auf den Punkt, indem er ganz richtig feststellt: "Na und, das ist doch jedem von uns auch schon mal passiert!" Eben. Also, Schwamm drüber.

 

An 7 hat Chris inzwischen einen ganzen Turm weniger, 10 Minuten später gibt er auf. Wir sind 0-2 hinten.

Dafür hat Tommi neben mir an 3 einen gesunden Mehrbauern. Alledings wickelt er so ab, dass ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern entstehen könnte. Zumindest in der Schnellanalyse gefällt mir das nicht.

20.40 Uhr: Flo macht den ganzen Punkt und verkürzt auf 1-2. Sein Gegner gibt im Turmendspiel auf, da der b-Bauer von Flo nicht mehr an der Umwandlung gehindert werden kann. - Auf Stefans Brett inzwischen ein reines Bauernendspiel mit 6:6 Bauern, asymmetrisch verteilt.

20.50 Uhr: Tommi gewinnt mit einem tollen Schlusszug (Txf7!). Ausgleich, 2-2.

 

21.00 Uhr: Ich selbst konnte in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickeln und mache den Punkt. Kurz zuvor hat auch Jens seinen Gegner zur Aufgabe gezwungen, was an mir völlig vorbeigegangen war. Damit steht es jetzt 4-2 für uns. Yeah, so dreht man einen Kampf nach schlechtem Start noch! Unsere dritte Mannschaft hat schon echte Steherqualitäten...

Kurz nach 21.00 Uhr macht Stefan für uns den Sack zu, indem er sein Bauernendspiel remisiert. Klasse!

Draußen wird entspannt analysiert. Zwanzig Minuten später kommt schließlich auch Erich raus und erklärt lächelnd wie immer, er habe aufgeben müssen - selbst in der Niederlage noch ganz Gentleman.

 

Hier nochmal die einzelnen Brettergebnisse:










Nr.Friedberg IIDWZ-Nr.Kriegshaber IIIDWZ3½-4½
M1Kessler, Helmut1820-M1Ebeling, Jens19520-1
M2Frank, Nikolaus1853-M3Dr. Beck, Erich17921-0
M4Schratzenstaller, Albert1811-M4Städele, Thomas17770-1
M5Kemmerling, Thomas1785-M5Weimer, Lothar18110-1
M7Forster, Rudolf1779-M6Czajka, Detlef17781-0
M8Miller, Peter1674-M7Kiechl, Stefan1670½-½
A3Lindner, Dominik1449-M8Reiser, Christian----1-0
A5Sieghardt, Walter1470-E2Wieser, Florian17890-1

 



Autor dieser Meldung:Andreas Stoer
Zuletzt geändert von: Stefan Schneider (am 24.03.2010)
Aufrufe:Dieser Artikel wurde bisher 276 Mal gelesen.


Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
Jürgen Zahner schrieb am 23.03.2010 gegen 19:11 Uhr was ist denn Skandinavisch mit 2.Dxd5?
Lothar schrieb am 23.03.2010 gegen 19:52 Uhr Gemeint war natürlich 2. ... Dxd5, also als zweiter Zug von Schwarz. Sonst wird ja häufig auch 2. ... Sf6 gespielt.
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