Der SKK zog mit seinem „Dream-Team“ aus nach Forchheim, um sich mit den besten Blitzmannschaften Bayerns zu messen. Am Spitzenbrett präsentierte sich unser nahezu-IM Helmut in bester Spiellaune. An Brett zwei mit kleinen Startproblemen, dann aber unwiderstehlich auf der Überholspur Aleks, an drei unser Mister 100% Andi und an vier Meinereiner.

Doch der Reihe nach… Die Anfahrt erwies sich zunächst als unproblematisch. Ich fuhr von Tutzing aus direkt in Richtung Ingolstadt, wo wir uns verabredet haben, um dann als Team gemeinsam in einem Auto umweltschonend und teamgeiststärkend weiterzufahren. Das klappte schon mal perfekt, da wir fast zeitgleich am Treffpunkt ankamen. Ohne Zeitdruck und eine Dreiviertelstunde früher als nötig kamen wir in der wunderschönen Altstadt von Forchheim an. Der Zeitpuffer war aber nicht verkehrt, wie sich herausstellte. Erst mussten wir im Einbahnstraßengewirr das Rathaus finden, was Helmut fast perfekt schaffte. Auch er aber zum zweiten mal in die selbe Einbahnstraße falsch herum fahren wollte, brach weder Hektik noch Nervosität aus. Schließlich kamen wir vor dem Spiellokal an und sichten einen Parkplatz. Gleich gegenüber war ein für Großstädter absolut riesiger, geräumiger Parkplatz frei. Helmuts Bemerkung, der sei zu eng konterte ich sofort, dass der auch für eine Durchschnittsfrau leicht zu meistern wäre. Egal, wir fuhren weiter… nach ein paar Runden entschloss sich Helmut dann doch, den Parkplatz zu nehmen, aber genau in dem Moment parkte eine Frau (sic!) mit einem wirklich langen Gefährt vor unseren Augen (problemlos) ein… (Diese Anekdote musste einfach geschildert werden). So mussten wir außerhalb parken und konnten uns mit einem kleinen Spaziergang frische Luft zuführen, um gleich losschlagen zu können.

Nun aber zum Wesentlichen…

In der ersten Runde traten wir gegen die starken Erlanger (TWZ-Schnitt 2180) an. Andi startete gleich mit einem Punkt, Helmut und Aleks verloren und ich stand auf Gewinn. Und was mache ich Patzer? Ich fange gleich mit einem Figureneinsteller an. Na super… 1:3 verloren als Auftakt. Ein Unentschieden wäre Pflicht gewesen.

Danach hatten wir als Sparringgegner Prichsenstadt, die mit einem TWZ-Schnitt von 1950 immerhin 11 Mannschaftspunkte erspielten und damit nur Drittletzter wurden. Wir gewannen souverän 3,5:0,5. Andi musste das Remis abgeben.

Auch Kelheim (2101) war eine gemütliche Sache: 3:1 mit zwei Remisen an den Spitzenbrettern.

Mit Garching kam nun der erste richtig harte Brocken (Schnitt 2255). Diesmal wurde ich einfach platt gemacht, während Andi und Helmut punkteten und Aleks mit einem Remis den Sieg sicherte – 2,5:1,5.

Jetzt sah die Welt wieder in Ordnung aus und frohen Mutes traten wir gegen den Favoriten, Bayern München (Schnitt 2385) an. Ich spielte gegen Dr. Ferdinand Unzicker, den ich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Wir waren früher gemeinsam im Bayerischen Kader und haben einiges zusammen erlebt. Wie auch immer, ich habe ihn mit Weiß schnell überspielt, holte die Qualität, übernahm die Kontrolle über die Stellung und hatte die bessere Zeit. Andi hatte gewonnen, Aleks remisiert. Und was mache ich Unglücksrabe – ich lasse mich einzügig Matt setzen. Na toll, da habe ich zwei Mannschaftspunkte versemmelt, da Helmut am Spitzenbrett verlor. Und das gegen diesen Gegner. Aber das ist Blitzschach. Wir wären die einzigen gewesen, die Bayern geschlagen hätten – sie gewannen mit dem Traumergebnis von 45-1 Punkten!

Unterpfaffenhofen (2092) war dann kein Problem (sie waren am Ende das Schlusslicht im Feld): 3,5:0,5 (Aleks spielte das Remis).

Noris Tarasch Nürnberg (2284) war der nächste richtige Brocken. Hier wetzte ich meine früheren Scharten etwas aus, indem ich früh den Punkt beisteuerte. Leider hatte es nicht gereicht, da Andi die erste Niederlage einstecken musste (bis dahin 5,5 aus 6 und das bei den Gegnern!) und Aleks ebenfalls die Segel strich.

Sendling war wieder leichtere Kost (Schnitt 2131): 3,5:0,5 (und mein dritter Sieg in Folge). Leider verlor ich dann drei Partien hintereinander, wobei die erste Niederlage kurios war. Mit Turm mehr und auch sonst besserer Stellung machte ich einen unmöglichen Läuferzug. Spätestens da merkte ich, dass ich heute leider richtig schlecht drauf war. Die drei Miesen machten aber nichts, da wir alle drei Partien (Kitzingen (2076), Passau (2195), Haunstetten (2209)) für uns entscheiden konnten.

Tarrasch München (2246) war jetzt wieder ein härterer Brocken und für uns ein bisserl das Vorspiel für die letzte Runde in der Landesliga. Hier spielte ich zum Glück wieder konzentriert und holte einen Punkt. Andi holte den zweiten Punkt, während Helmut und Aleks leider leer ausgingen. Immerhin 2:2 gegen die wirklich gut besetzten Tarraschaner, die am Ende aber nur 13. wurden (mit 23:23 MP)!

Jetzt kam die kurze Mittagspause. Das hieß Kuchen und/oder Würschtel essen, frische Luft tanken und voller Elan in die zweite Hälfte starten. Als erstes potentielles Opfer saß und Weilheim ( 2167) gegenüber. Sollte kein Problem sein *ähem*. Nur verloren wir als kleiner Schönheitsfehler 0:4. Was macht eine gute Mannschaft aus? Klar, sie steckt das weg.

Ausbaden musste das Marktleuthen (2120), die wir mit 3:1 heimschickten (nur Helmut verlor).

Ingolstadt (2164) bremste uns dann wieder aus. Ich spielte ein bisserl larifari und verlor natürlich und Andi schwächelte auch, sodass wir ein 2:2 abgaben.

Als wir gegen Schweinfurth (2237) ebenfalls „nur remisierten“ (wobei die ja wirklich gut besetzt waren), befürchteten wir, dass wir nun langsam nach unten durchgereicht werden. Und was macht man dann als Team? Klar: kämpfen!

Kulmbach (2105) wurde mit 2,5:1,5 niedergerungen. Hier kam für mich eine kleine Wende: vier Siege in Folge.

Mering (2119) ist im Blitzen traditionell stark, wurde aber nur Viertletzter. Gegen uns kassierten sie ein schmerzhaftes 0:4.

Neutraubling (2205) wurde mit 3:1 geputzt.

Drei Brocken fehlten noch.

Zunächst kam Forchheim (2380) unter die Räder. Gegen so eine starke Mannschaft mit 3,5:0,5 zu gewinnen, hätte ich nicht erwartet. Helmut remisierte, der Rest von uns gewann. Leider reichte es nicht, sie zu überholen. Am Ende hatten sie nur zwei Mannschaftspunkte und 2,5 Brettpunkt Vorsprung. Das zeigt aber, dass wir ordentlich gespielt haben.

Rottal (2158) war uns dicht auf den Fersen. In der vorletzten Runde wäre eine Niederlage sehr ungünstig gewesen. Andi und ich verloren, Helmut und Aleks gewannen – also 2:2 und wirklich o.k.

Als letztes kam Bamberg (2211) die am Ende nur 18. wurden. Das zeigt auch, wie ausgeglichen und stark das Feld war. Hier holten wir trotz einer abschließenden Patzerpartie meinerseits ein 2,5:1,5 (Helmut remisierte).

Alles in allem führte dies zu dem undankbaren Vierten Platz (die berühmte Holzklasse). Aber damit haben wir uns für die nächste Bayerische Mannschaftsblitzmeisterschaft qualifiziert.

Leider kann ich auf der Seite des Bayerischen Schachbundes keine Tabelle finden. Ich hatte darauf gewartet, weshalb dieser Bericht etwas spät kommt.

Ich beschränke mich daher mit der Reihenfolge und den Mannschaftspunkten (alle Mannschaften plus 2 Punkte, da Fürth nicht antrat und so zu Spielfrei wurde)

1. Bayern München – TWZ 2385 - 45:1 MP

2. NT Nürnberg – TWZ 2284 – 38:8

3. Forchheim – TWZ 2380 – 35:11

4. Kriegshaber – TWZ 2260 – 33:13

5. Rottal – TWZ 2158 – 30:16

6. Garching 1980 – TWZ 2255 – 27:19; 57 BP

7. Weilheim – TWZ 2167 – 27:19; 53 BP

8. Passau – TWZ 2195 – 27:19; 49 BP

9. Haunstetten – TWZ 2209 – 27:19; 48,5 BP

10. Wacker Neutraubling – TWZ 2205 – 26:20; 52 BP

11. Ingolstadt – TWZ 2164 – 26:20; 47 BP

12. Marktleuthen – TWZ 2120 – 25:21

13. Tarrasch München – TWZ 2246 – 23:23

14. 48/88 Erlangen – TWZ 2180 – 22:24

15. Schweinfurth – TWZ 2237 – 21:25

16. Kelheim – TWZ 2101 – 19:27

17. Kulmbach – TWZ 2105 – 19:27

18. Bamberg – TWZ 2211 – 18:28

19. Sendling – TWZ 2131 – 17:29

20. Mering – TWZ 2119 – 13:33

21. Prichsenstadt – TWZ 1950 – 13:33

22. Kitzingen – TWZ 2076 – 11:35

23. Unterpfaffenhofen-Germering – TWZ 2092 – 10:36

Unser Einzelscore:

Brett 1 – Helmut: 13 P von 22 – 59%

Brett 2 – Aleks: 15 P von 22 – 68%

Brett 3 – Andi: 14,5 P von 22 – 66%

Brett 4 – Christoph: 11 P von 22 – 50%