Schwäbisches RAPID (KV Augsburg) in Rain

Resi, i hol di mit dem Autobus ab...

Wie schon im vergangenen Jahr haben wir wieder einen Bus organisiert, um für die Vereine im KVA schon mal die Fahrgelegenheit möglichst zu vereinfachen, ab Plärrer und wieder zurück zum Plärrer. Über die Rückmeldungen decken wir an dieser Stelle den gnädigen Mantel des Schweigens. Um es kurz zu machen: Es machten sich 23 Personen auf den Weg nach Rain, davon 3 Betreuer / Fans und 20 Aktive, wobei zwei Spieler von der SG Augsburg dabei waren, jeweils 3 Spieler aus Schulschachgruppen von Alex und 12 Spieler vom SK Kriegshaber.

Setzt man die klassische schwäbische Devise "nix gsagt is globt gnua" an, dann gibt es zur Organisation in Rain nichts zu sagen, denn es war ausgezeichnet angerichtet. Die Veranstalter hatten wieder ihr legendäres Kuchenbuffet (also ein niederiger Blutzuckerspiegel wurde als Ausrede nicht akzeptiert) und sonstige Verpflegungen vorbereitet, Kaffee stand in derartigen Mengen zur Verfügung, dass sogar der schwäbische Jugendleiter seinen Pegel erreichte und Zeit für die erforderliche Brotzeit stand auch zur Verfügung.

Das Turnier wurde in 4 Gruppen (U10, U12, U14 und U18) ausgetragen, was dann zur Folge hatte, dass ich erstmals bei einem RAPID erleben konnte, dass die U16/U18 mit 19 Spielern genauso zahlenmäßig stark besetzt war, wie die traditionell zahlreich besetzte U12 (ich fahre jetzt seit fast 20 Jahren auf RAPID-Turniere). Alle Ergebnislisten und eine große Fotosammlung (hatte ich schon die gute Organisation erwähnt?) finden sich auf der Seite des schwäbischen Schachverbands, link zur Jugendseite, unter http://www.jugend.schachverbandschwaben.de/meisterschaften/schnellschach-em.html

Die kleinste Gruppe war die ; hier hatte man mit einem Schweizer System begonnen, wollte dann auf Vollturnier umstellen, musste nach 9 Runden aber feststellen, dass sich das nicht mehr ausging. In dieser Klasse war Uli Weller eine Klasse für sich, er holte 100 % und wurde souverän Gruppensieger und schwäbischer Schnellschachmeister U10.
Von uns waren hier drei Spieler zugange, zwei davon aus der Schach-AG der 3-Auen-Schule:

Thomas Nürnberg hat seit dem letzten RAPID wieder einen enormen Schritt nach vorne gemacht; gegen die Spitzenspieler tat er sich noch schwer - da fehlt m.E. einfach noch mehr Spielpraxis - aber ansonsten: sauberer Spielaufbau, kommt ordentlich aus der Eröffnung und guter Zug zum gegnerischen König. Ach ja: das Turnier wurde auch als augsburger Kreis-Jugend-Schnellschachmeisterschaft gewertet und Thomas war dann bester Augsburger Spieler und ist somit amtierender Augsburger U10 Jugend-Schnellschachmeister. Gratulation!

Nicht ganz so gut lief es dann für Dennis Nürnberg, ebenfalls Schach-AG 3-Auen-Schule; hier war auffällig, dass er (zu) oft in der Eröffnung bereits Material verlor und dann wurde es ganz schwer. Selbst wenn die Einstellung stimmt und man im Mittelspiel tapfer kämpft, tut man sich halt mit ein paar Figuren weniger recht schwer.

Bei Konstantin Froherz wechselten Licht und Schatten; gerade im taktischen Bereich zeigte Konstantin spannende Motive, leider hatte er in mehreren Partien auch spannende Möglichkeiten, was einzustellen (die er dann nutzte). Erkennbar war bei ihm die Aufregung; sobald sich die legte, spielte er erheblich besser. Konstantin spielte immer (wenn es ging) rasch auf Angriff gegen den König, leider unter Vernachlässigung der gegnerischen Möglichkeiten, und so holte er mehrmals im Mittelspiel einen Figureneinsteller aus der Eröffnung wieder auf, um ihn dann wieder wegzuwerfen. Naja, und einmal wurde er in der Eröffnung überrumpelt, sowas kommt vor. Ich wette was, dass es bei ihm beim nächsten mal schon viel besser laufen wird.


In der U12 hatten wir das größte Spielerkontingent, nämlich 9. Hier gibt es auch noch zu berichten, dass Evander Hammer von der SGA einen Schritt nach vorne gemacht hat und den Favoriten der Gruppe, Christoph Blösch (Kötz) in Schach halten und sogar über die bessere Wertung auf Platz 2 verweisen konnte. Gratulation an den frischgebackenen Gruppensieger sowie schwäbischen und Augsburger U12 Schnellschachmeister.

Bei unseren Spielern gab es erkenntliche Steigerungen der Spielstärke. Vor der letzten Runde schnupperten sowohl Erik als auch Dimitri an den Podestplätzen, mussten ihre Hoffnungen aber nach jeweils einer Niederlage in der Finalrunde begraben.

Nach der 5.Runde hatte Dimitri Brousilowski 3 Punkte und entwickelte spontan ebensoviel Ehrgeiz wie nicht ganz zu befriedigende Erwartungen: So kam er zu mir gesaust und wollte den Masterplan haben, wie er (zuerst mit Weiß, danach mit Schwarz) seine beiden nächsten Partien sicher gewinnen könne. Dass es a) diesen Masterplan nicht gibt (sonst hätt ihn jeder) und b) dass ich für solche Masterpläne wohl nicht der optimale Ansprechpartner bin, hat er ignoriert, umso mehr, weil meine Tipps für die 6. Runde von ihm sauber umgesetzt und mit einem Sieg belohnt wurden. Der Chrashkurs Schachmasterplan für Schwarz fruchtete dann leider nichts mehr, trotzdem war Dimitri in der U12 unser erfolgreichster Vertreter.

Auch Erik Weisheit hatte vor der letzten Runde die Chance, in einem direkten Duell mit einem Konkurrenten auf Platz 3 zu landen, auch hier wäre es m.E. besser gewesen, er hätte das nicht gewusst und wie in den Runden zuvor genauso konzentriert weitergespielt. Denn in den ersten Runden hatte er ordentlich aufgebaut, seine Pläne - soweit es der Gegner zuließ - durchgezogen und ordentliches Schach gezeigt.

Nico Krause wiederholte sein gutes Ergebnis - 3 Punkte - vom RAPID in Kempten letzte Saison wieder, allerdings dieses mal gegen stärkere Gegner und insgesamt sahen seine Partien auch homogener aus. Ausbaufähig sind noch die Endspieltechnik und wenn er mal anfing, Material einzustellen, dann fielen die Figuren wie die Dominosteine. Das sieht aber so aus, dass Nico auf einem guten Weg ist.

Erst seit kurzer Zeit ist Johannes Schulz in der Schul-Schach-AG St.Stephan und bei diesem RAPID hat er sein erstes Turnier gespielt, trotzdem schaffte Johannes auf Anhieb 3 Punkte und landete im Mittelfeld. Dabei machte sich Johannes oft in der Eröffnung seine Spielchancen zunichte, denn er neigte derzeit noch dazu, in der Eröffnung die Dame viel zu weit vorne und ohne jegliche Figurenunterstützung loszuschicken; auch die Neigung zu Figurenopfern (z.B. Einschlag mit L+S auf f7 gegen T+b) hatte er viel zu optimistisch angegegangen, aber nachdem er das erste mal einen Punkt eingefahren hatte, bekam er fast sowas wie einen Lauf und die Partien wurden besser.

Sebastian Frank hatte sich zum Ziel gesetzt, dieses mal erstmals wenigstens 3 Punkte bei einem RAPID zu sammeln und dieses Ziel schaffte er auch zu seiner Zufriedenheit. Am Anfang hatte er noch ein paar Niederlagen gesammelt, aber mit zunehmendem Spiel wurde dann sein Spielaufbau besser, die Einsteller nahmen erkennbar ab und ohne Einsteller sammelte er dann Punkte. Na also, geht doch!

Dennis Buschel startete erstmals in der U12 und musste erkennen, dass hier doch ein etwas anderes Schach gespielt wird, als in der U10. Die Motivation war groß, aber irgendwie tat sich Dennis etwas schwer, eigene Pläne zu entwickeln und wenn man nur wartet, was dem Gegner so einfällt, dann ist man zu sehr am reagieren. Mit ein bißchen mehr Selbstvertrauen sollte da mehr gehen.

Bei Daniel Larin stehen bisher noch nicht so viele Turniere zu Buche und hier konnte man schon sehen, dass zwischen Training und Spielpraxis Unterschiede bestehen. Daniel hat dabei öfters mal die Möglichkeiten des Gegners entweder unterschätzt oder schlicht ignoriert, naja, und der darf auch noch mitspielen, nicht vergessen...

Auch Michael Sailer kam aus der Schulschach-AG von St. Stephan und schnupperte erstmals Turnierluft. Aufbau in der Eröffnung ganz ordentlich, danach fehlte noch etwas ein Plan und die Umsetzung, also Praxis. So hatte Michael bei seinem Ersten Turnier noch wenige Erfolgserlebnisse und einigte sich dann in der letzten Runde mit Serfat auf eine Punkteteilung.

Serhat Büyükdemir hätten wir schon fast nicht mitgenommen: Auf dem Plärrer waren zwei Cirus-Zelte aufgebaut, dazu waren die Parkplätze weitgehend besetzt und so fanden Serfat und seine Mutter erst nach Verspätung zu Treffpunkt. Irgendwie kam Serfat dann das gesamte Turnier hindurch nicht wieder etwas zur Ruhe und blieb sehr hippelig. Das äußerte sich darin, dass er sehr schnell spielte (die längste Partie dauerte insgesamt weniger als 10 Minuten) und unglaublich schnell Figuren einstellte. Ich fand auch kein Mittel, ihn dazu zu bringen, wenigstens die einzügigen Einsteller zu reduzieren. Glücklicherweise gelang es ihm ebenfalls, zusammen mit dem remis aus der letzten Runde eineinhalb Punkt nach hause zu bringen. Bei Serfat würde es schon mal viel helfen, ruhier zu werden und einfach mal die Stellung nach ihren einzügigen Möglichkeiten abzuklopfen. Wird schon!


Mit 4 Startern waren wir in der U14 dieses Jahr nicht allzu üppig aufgestellt, und hier starteten Tamara, Oliver und Vadim gleich mal mit einem Remis und zwei Niederlagen.

Tamara Buchberger legte nach ihrer Auftaktpunkteteilung eine Schippe drauf und gewann danach sämtliche Partien; dabei spielte sie wie gewohnt sehr ruhig mit klarer Struktur, ein überzeugender Auftritt. In der Endabrechnung hatte sie dann einen Vorsprung von einem ganzen Zähler vor dem zweitplatzierten und kam mit einem ganzen Arm an Pokalen und Titeln: Gruppensieger, Augsburger und schwäbischer U14-Schnellschachmeister. Gratulation!

Nach seiner Auftaktniederlage und zwei Siegen in Folge kam Vadim Lavrinenkov gegen Oliver dran und kam hier zu seiner zweiten und letzten Niederlage. In der ersten Partie hatte er sich eher selbst besiegt, als dass ihn der Gegner überspielt hätte, aber nach der Partie gegen Oliver war Vadim auf Betriebstemperatur und zeigte schönes Schach. Jetzt hätte er besser nicht auf die Tabelle geschaut, denn die Möglichkeit, mit einem weiteren Sieg auf Platz 3 zu kommen, lähmte ihn eher. Im direkten Duell gegen den an 1 gesetzten Hitzler stellten die beiden eine scharfe Stellung aufs Brett, bei der derjenige, der in die gegnerische Stellung einzudringen versucht, wohl verlieren wird; so kam es zur Punkteteilung, die dann dem Kontrahenten mehr nützte. Aber ich bin mir sicher, dass Vadim demnächst auf den Spitzenplätze ankommen wird.

Oliver Adam spielte eines seiner besseren RAPID-Turniere, sammelte Punkt auf Punkt. Auch hier war dann am Schluss die Angst des SPielers vor der guten Platzierung greifbar: wenn man zuviel will, dann verkrampft man. Leicht gesagt, aber schwer umzusetzen. Insgesamt eine sehr ordentliche Leistung mit Luft nach oben.

Komisch, man kann auch Schach spielen und punkten, wenn man nicht in jeder Partie nur auf Schäfermatt spielt! Diese Erfahrung machte Christian Savski , der dieses mal mehr als nur einen plumpen Dreizüger versuchte und sich auf einmal mit 3 Punkten in der Tabellenmitte wiederfand; sauber! Insgesamt legte Christian zwischen runde 4 und 6 einen 100%-Spurt (3 aus 3) hin.




Nachdem diesmal keine U16 ausgespielt wurde, fanden sich unsere 3 Spieler Sascha, Christoph und Maxilimian ebenso wie unser Ex-Mitglied Julian zu ihrer Überraschung in der U18 wieder. Ich muss gestehen, dass ich dermaßen in den jüngeren Altersgruppen unterwegs war, dass ich von der U18 eher Bruchstücke mitbekam.

Sascha Buchberger kam mit zwei Remisen aus den Startlöchern; in der ersten Partie hatte er eine druckvolle Angriffsstellung aber die verflachte zunehmend. In der zweiten Begegnung (gegen den späteren Sieger) war Sascha mit dem Unentschieden ganz zufrieden, allerdings waren die beiden Niederlagen weniger zufriedenstellend.

Überhaupt nicht lief es diesmal bei Christoph Baiter, der schon in der ersten Runde gegen Julian drankam (nach der Eröffnung bei einem Spieler sowohl einen isolierten Doppel- als auch Tripelbauern habe ich schon länger nicht mehr gesehen), aber auch danach meiner Meinung nach unter seinen Möglichkeiten spielte.

Eigentlich war er nur zum Zuschauen mitgefahren, aber dann ließ sich Maximilian Schulz doch zum Mitspielen überreden und kam gleich in die U18. Dort spielte er recht ordentliche Partien - Schach-AG St.Stephan lässt grüßen - aber die fehlende Turnierpraxis war zu merken. Auf jeden Fall Potential für weiteres war klar erkennbar. Keine Frage.

David Schury kam als Betreuer des SK Kriegshaber und wurde alsbald von Alex Wodrstrschil als Gruppenleiter der U12 dienstverpflichtet. Ach ja, Alex: Nicht vergessen werden soll sein, dass Alex vor Turnierbeginn noch mit dem Mahatma-Gandhi-Pokal für besondere Friedfertigkeit beim AFRO 2009 ausgezeichnet wurde (dort hatte Alex 6 Remisen in Folge hingezaubert).

Allen Teilnehmern hat es auf alle Fälle Spaß gemacht und wir werden viele aus dem KReis Augsburg wohl am Samstag zur Kreiseinzelmeisterschaft der Jugend wiedersehen.


Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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