Am Sonntag war ich vor dem Mannschaftskampf gegen Lechhausen sehr optimistisch. Erstens haben wir uns gegen Lechhausen immer schon leicht getan und zweitens konnten wir in bester Aufstellung antreten.

An Brett eins und zwei Ausgleich und an den restlichen Brettern mehr oder weniger Vorteil für uns. Da sollte doch eigentlich nichts schiefgehen.

Dennoch lagen wir vor der ersten Zeitkontrolle 2,5 zu 1,5 in Rückstand. Madjid Emami und Roland Glück verloren ihre Partien. Roland sagte mir er hätte etwas zu sorglos gespielt und dann plötzlich schlechter gestanden. Madjid Emami stand meiner Meinung nach nach der Eröffnung recht aussichtsreich, aber „gut stehen reicht halt nicht“ wie er selbst nach der Partie sagte. Buchi kam brauchbar als Schwarzer aus der Eröffnung raus und spielte dann weiter bis der um vierhundert DWZ Punkte schwächere Gegner als Erster etwas übersah. An Brett eins trennten sich Dimitri und sein Gegner Tokarev recht schnell friedlich.

Meine Partie war ein Auf und Ab mit dem glücklicheren Ende für mich. Zunächst baute sich mein Gegner gegen Schottisch sehr passiv auf (mit d6 vor schwarzer Läuferentwicklung) und sah sich bald bei entgegengesetzten Rochaden einem Königsangriff ausgesetzt. Er musste eine Figur gegen Bauern geben, die mich beim Angriff eh nur behindert haben , und ich dachte mir jetzt ist es leicht gewonnen. Weit gefehlt, weil ich es schaffte ohne jede Zeitnot eine Figur einzustellen. (Gerne werde ichs am Mittwoch der Jugend zur Mahnung und den Älteren zum Amusement vorführen.) Der Angriff ging jedoch weiter und ich schaffte unter diesmal beabsichtigtem erneuten Figurenopfer eine gewonnene Stellung. Der direkte Gewinnweg war jedoch nicht ganz einfach zu finden,(ich fand ihn nicht) mein Gegner wurschtelte seinen König aus dem Mattnetz und plötzlich war ich in einem verlorenen Endspiel mit zwei Türmen gegen Turm ,Läufer, Springer und Freibauer. Und dann , als ich noch etwas lustlos rumzog, den Verlust vor Augen stellte zur Abwechslung mal mein Gegner eine Figur ein und musste aufgeben.

Es liefen noch drei Partien und Buchi meinte er wüsste nicht wo noch die restlichen Punkte herkommen sollten. Da hat er sich aber Gott sei Dank getäuscht.

Zunächst hielt Bernd trotz Wenigerfigur gegen Kramer ein -für mich unerwartetes – Remis. Bernd konnte absolut nichts unternehmen und sein Gegner wollte/ konnte nichts riskieren.

Als nächstes gewann Helmut im zähen Ringen ein Turm/Bauern Endspiel mit entferntem Freibauer. Bei Helmut habe ich immer das Gefühl er weiß, dass er der bessere Spieler ist und er will unbedingt gewinnen und er riskiert auch was.

Und als Letzter hielt Bruno sein Doppelturmendspiel remis, wobei er zum Schluss sicherlich besser stand, aber für den Rest der Partie keine zwei Minuten mehr hatte und wohlweislich bis auf König und Turm alles abgetauscht hatte.

Als Fazit kann man sagen, dass es wegen meiner Partie ein glücklicher, wegen der Partien von Helmut, Bruno und Bernd, aber auch ein hart erkämpfter Sieg war.