Mit 13 Teilnehmern waren wir nach Buchloe gefahren; im Vorfeld hatte David gemeint, dass diesmal die Resonanz nicht so doll war, die Begeisterung der anderen augsburger Vereine bezüglich RAPID-Teilnahme ist ja bekannt, da lohnte sich diesmal ein Reisbus nicht wirklich. (Kundin zum Metzger: können Sie mir die 50 Gramm Leberwurst heimliefern? Metzger: Tut mir leid, geht nicht, unser Tieflader ist grad mit nem Radl Gelbwurst unterwegs). Zum Glück hatte Savski noch einen 9-Sitzer und Alex ist bekanntlich ein Fan vom Bayernticket und so machten sich am Samstag Mittag 13 Spieler und 2 Betreuer auf den Weg.

In der kombinierten U18 / U16 waren die üblichen Schachverdächtigen aus den anderen Vereinen am Werk (der spätere Gewinner Meier aus Rain, Kölbl, ...), da waren unsere beiden Vertreter Erik Herberg und Arthur Karsten etwas überfordert. Gerade im Mittelspiel nach der Erölffnung waren dann die Gegner zielgerichteter am Werk und man merkte auch, dass unsere Jungs hier eine etwas längere Pause vom Wettkampfschach absolviert hatten. Trotzdem waren beide gut drauf, auch wenn sie eher in der hinteren Tabellenhälfte unterwegs waren.

Die U14 war dann aus unserer Sicht eine reine Freude: 3 Teilnehmer, auf den ersten 4 Plätzen 3 Teilnehmer aus Kriegshaber, da gab es nichts mehr anzumerken. Vadim Lavrinenkov zog von Anfang an an der Spitze seine Kreise, und als er erst einmal auf Tisch 1 angekommen war, gab er diesen Platz nicht mehr her. 7 Punkte aus 7 Spielen sprechen eine eindeutige Sprache, oder? Dahinter lagen Johannes Kellermann und Oliver Adam immer in Lauerstellung, aber gegen Vadim bezogen sie dieses mal beide eine Niederlage und dann kamen sie halt noch gegeneinander dran, und da hatte Johannes gegen Oliver die Nase vorne. Dass Oliver an diesem Spieltag alles andere als Losglück hatte (er spielte gegen die gesamte Tabellenspitze) konnte man an seiner Wertungszahl sehen, deswegen führte er dann auch klar das Verfolgerfeld an. Insgesamt eine ordentliche Vorstellung.

In der U12 war ich beim Zuschauen dann deutlich weniger begeistert. Bei Daniel Larin musste ich nach der 4. Runde ein bißchen schimpfen, denn Daniel spielte in den ersten 4 Runden immer auf Schäfermatt (das ging gegen seine Gegner natürlich überhaupt nicht) und dabei flog ihm dann immer die Stellung auseinander. Außerdem muss er - ebenso wie Dennis Buschel einfach besser auf sein Material aufpassen, beide stellten viel zu viel Material ein. Schade.
Besser zogen sich Dennis Nürnberg und Erik Weisheit aus der Affaire, die beide ordentliches Schach vorführten, vielleicht noch im Aufbau etwas vorsichtiger vorgehen könnten. Insgesamt war hier der Begleiter zufriedener als Dennis und vor allem Erik, und das ist gut so, denn Ehrgeiz ist eine gute Motivation. Auch hier empfehle ich einfach noch mehr Turnierschach; üben allein kann Spielpraxis nicht ersetzen.

Die größte Gruppe (über 20) hatte die U10, in der die jüngste Teilnehmerin gerade mal 5 oder 6 Jahre alt war - Respekt! In der U10 ist in Schwaben zur Zeit Uli Weller vom SK Buchloe waohl das Maß aller Dinge, und auch dieses mal hatten unsere Jungs ihm nichts entgegenzusetzen.
Zarko Vuckovic und Thomas Nürnberg hatten sich hier beide auch bald an der Tabellenspitze eingefunden und blieben dort bis zum Schluss. Zarko zeigte schönes positionelles Spiel und zeigte, wie man im Zentrum druckvolles Spiel aufbaut. Insgesamt wurde er mit dem 2. Platz belohnt, und holte sich ebenso wie Thomas einen Pokal; bei Thomas habe ich meistens den Zeitpunkt zwischen "ganz normale Partie, noch nicht viel los" und dem Zustand sicherer Punkt bzw. gleich die Meldung eines ganzen Punktes verpasst. Insgesamt aber ebefalls überzeugend.
Unser Jüngster, Robert Vuckovic war das ganze Turnier hindurch hochkonzentriert am Werk, kein Auge für die Umwelt.Um besser an die Steine zu kommen, kniete er immer auf seinem Stohl (mir haben schon die Beine alleine vom Hinschauen weh getan...). Und Leute: Wenn Ihr mal gegen Robert drankommt, lasst Euch nicht von einem unschuldigen Blick täuschen. Robert weiß genau, wo der gegnerische König steht und findet druckvolle Wege, da hinzugelangen. Naja, gegen Uli Weller kam er bereits in der ersten Turnierhälfte dran, das war für ihn noch eine Stufe zu hoch, und natürlich bescherte Fortuna uns auch noch beim Losen eine Paarung der beiden Vuckovic- Brüder. Muss ja sein...
Hinterher erzählte mir Konstantin Froherz, dass er diesmal zuerst hatte gar nicht mitfahren wollen, weil er in Rain "nur" 3 Punkte erspielt hatte; auch in Buchloe ging es erst nicht so toll los, 1 aus 3, 2 aus 4, aber dann legte Konstantin einen richtigen Endspurt hin: 4 aus 7, Platzierung in der vorderen Tabellenhälfte (wie übrigens alle unsere Spieler aus der U10!!!).

Vielen Dank an den ausrichtenden Verein SK Buchloe und das Organisationsteam; neben der guten Organisation und Verpflegung gab es wieder für sämtliche Teilnehmer Preise und ich muss schon sagen, dass sich da die Schachfreunde aus Buchloe haben nicht lumpen lassen. Was mir in Buchloe auch gefällt, dass das Turnier zügig durchgespielt wird, Mittags erst beginnt (das reduziert meinen Wochenend-Einkaufsstress doch erheblich !!). Einziges Manko ist, dass der Raum relativ laut ist, bei manchen Zeitnotschlachten hätte ich den Spielern etwas mehr Ruhe gewünscht, aber soviel ich mitbekommen habe, war das wohl einem Zuschauer unangenehmer als den Spielern selbst. Unseren Teilnehmern hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht und die Rucksäcke waren auf der Heimfahrt gut gefüllt.