Kriegshaber IV vergeigt Punkte in Rain

3,5 : 4,5 Niederlage war nicht unbedingt notwendig...

Also: Wenn wir net Schach sondern DWZ spielen würden, dann hätten wir nach Papierform (mit 3 Ersatzspielern) wohl die Reise nach Rain sparen können, aber Rosi gab die Parole aus: wir wollen ihnen den Aufstieg vermasseln, wenns geht. Na gut. Danach drohte sie mir noch Prügel an, wenn ich wieder in der Eröffnung meine Partie wegwerfe. Uiuiui, sowas baut Druck auf!!

Hatte ich schon erwähnt, dass ich so richtig locker und entspannt in die Begegnung ging? Mein Sohn spielte parallel in München ein Squashturnier und nachdem ich ihn zur Fahrt abgeliefert hatte stellte ich fest, dass wir vergessen hatten, seinen Schläger einzupacken. Also flitzte ich im Auto (leichter Schneefall, die Frisur hält!) nach München, überreichte das SPielgerät und dampfte mit Schmackes nach Königsbrunn, wo ich selber bei einem Squashturnier gemeldet hatte. Um 16.30 Uhr hatte ich meine letzte Begegnung absolviert, duschen, anziehen, Nachbrenner anwerfen und ab nach Kriegshaber. Dort musste ich erst noch für die Landesliga den Schlüssel bei der AWO besorgen und dann gings schon nach Rain (mittelschwere Schneeflocken, die Frisur hält immer noch). So etwa bei Donauwörth kam mein Blutdruck wieder in Bereiche, die für Warmblüter angeblich normal und lebensfähig sein sollen.

Rundblicke auf die anderen Partien ersparte ich mir längere Zeit, setzte meinen Tunnelblick auf und konzentrierte mich auf meine Partie (siehe rosi oben - uiuiui). Nach etwa 20 Zügen haute ich dann ein Damenopfer rein, worauf mein Gegner erst mal ins Grübeln kam. Zeit für einen Rundblick. Sieht ja man gar nicht so schlecht aus. Im großen Ganzen ausgewogen, da könnt doch was gehen...
Mein Gegner lehnt das Damenopfer ab und bleibt nach diversen Aktionen mit einem zentralen Wenigerbauern übrig; als Kompensation habe ich noch das Läuferpaar mit viel offenen Linien und das aktivere Spiel. Jetzt werde ich etwas übermütig und greife etwas (zu) forsch an; das führt zu einer weiteren Abtauschaktion, an deren Ende wir im Bauernendspiel mit verschiedenfarbigen Läufern landen. Meine Bauernmehrheit am Königsflügel bleibt, dazu kann ich die gegnerische Bauern isolieren und die beiden Figuren des Gegners vom Königsflügel fernhalten.
Nochmal reinschauen: Ich finde den Plan, wie ich meinen Mehrbauern durchstoßen und den gegnerischen Läufer angeln kann; vor lauter Begeisterung vergesse ich, einen adäquaten Plan für den Damenflügel aufzubauen und behalte den falschen Bauern (Randbauer in der Ecke, die mein Läufer nicht beherrscht). Remis. oder: halber Punkt vergeigt.

Rosi spielte eine interessante Variante des Skandinaviers, kam eigentlich ganz gut raus ohne konkrete Optionen. Ein remisangebot des Gegners lehnt sie etwas leichtsinnig ab. Nach einigem Gefummel hatte sie einfach einen Wenigerfreibauern und ihre letzten Schwindelchancen waren auch dahin, als sie Damen tauschen muss und dann noch die Qualität stehen lässt. 0 : 1

Als ich bei Erich das erste mal in die Partie reinschaute, stand er mit Weiß extrem gedrängt. Der König sah sich einer größeren Anzahl angreifender Figuren gegenüber (... die Stellung hält...), die Türme hatten keinen Raum zum Ziehen und die Dame musste Schwerarbeit leisten, irgendwie mit Entlastungsangriffen ein paar Chancen offen zu halten. Warum Sebastian Meier nicht mal zwischendurch eine Qualität holte, habe ich nicht wirklich verstanden. Gut für uns. Erich spielte die längste Partie des abends, überstand die erste Zeitnotphase und vor der zweiten Zeitnotschlacht hatten dann beide Respekt und machten Remis

Bei Stefan dL sah man meist den Gegner herumspazieren, Stefan saß grübelnd am Brett. Bei meinem ersten Rundgang war noch nicht viel passiert, und bevor ich mich das nächste mal auf die Tour machte, gab es kurz Gemurmel und man meldete Stefans Punkt. Dazwischen habe ich leider nicht viel mitbekommen.

Irgendwie war Taner zwischendrin mal ein oder zweier Bauer verlustig gegangen; er hatte für das Material etwas Initiative, als Kompensation hätte ich das nicht eingestuft. Dann gab es (fast zeitgleich wie bei Brett 4) etwas Gemurmel ("ham se wohl übersehen" - "Schade") und dann wurde auch schon die Null eingetragen.

Wenn Stefan K sich aufrafft und den Gegner auf dem Brett so richtig anspringt, dann ist richtig was los! Bereits nach knapp 2 Stunden stand eine äußerst scharfe Stellung auf dem Brett: Stefan war mit Doppelturm und Dame eingebrochen, ein Turm des Gegners parkte auf der anderen Brettseite und wenige Züge später flog die weiße Stellung auseinander, als Stefan dann seine Kombination sehenswert abschloss. Die spektakulärste Partie des Abends mit dem guten Ende für uns.

Ganz kurzfristig hatte Christian sich bereit erklärt, von der 7.Mannschaft in der 4. auszuhelfen und David hatte glücklicherweise mit Arthur noch einen Ersatz auftreiben können. Christian spielte sehr kompliziert, gab zwei Bauern etwas leichtfertig her, behielt dafür aber das Läuferpaar mit guten Chancen. Allerdings überschätzte er m.E. die Chancen der Läufer und ließ sich dafür zu viel Material abnehmen. So nach 30 Zügen sah der Rainer schon wie der sichere Sieger aus, als Christian eine Kombi rausließ, die er - richtig durchgezogen - wohl mit remis belohnt bekommen hätte. Allerdings war er dann zu ungeduldig und übersah eine Chance für den gegner, das Remis durch Dauerschach abzuwehren. Danach konnte er nicht mehr verhindern, dass ein Bauer zur Dame lief und dann war seine Stellung nicht mehr zu halten.

Seinen ersten Einsatz in der Kreisliga absolvierte Vadim, und er spielte sehr ordentlich. Im Mittelspiel ging ihm mal ein Bauer flöten, und es gelang nicht, den forschen Springer, der ihm das Bäuerlein gemopst hatte, einzumauern und abzuholen, also Wenigerbauer. Danach rührte Vadim allerdings Beton an und verteidigte sehr genau, so dass sein Gegner zwar leichte Vorteile verbuchte, den Gewinnweg aber nicht fand und somit Remis anbot. Nach Vadims Punkteteilung lagen wir als Zwischenstand mir 3 : 2 vorne, konnten aber aus den Partien von Rosi, Erich und Christian leider nur noch einen halben Punkt realisieren. Auf jeden Fall ein toller Einstand von Vadim!!

Insgesamt haben wir wohl so 3 halbe Punkte liegen lassen, dafür vielleicht 1-2 halbe Punkte etwas leicht bekommen; so wäre meiner Meinung nach wohl ein 4 : 4 gerecht gewesen, aber ist Schach gerecht?


Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
Alex schrieb am 13.12.2010 gegen 12:07 Uhr Trotz der Niederlage kommen meine Glückwünsche, weil ihr mit einer tollen Einstellung und drei Mann Ersatz um ein Haar noch wenigstens einen Punkt geholt hättet.
Nun heißt es aber punkten, punkten und punkten, nach unten absichern und nach oben schielen! :)
Das dürfte Euch auch nicht schwerfallen, denn ich habe das untrügliche Gefühl, dass sich im Neuen Jahr Eure Personalsituation wesentlich entspannen wird!
Lothar schrieb am 15.12.2010 gegen 21:52 Uhr Mensch Ecki, hadere nicht wegen des Remis - sei lieber froh drum! Das hat es Dir erspart, von Rosi verprügelt zu werden... :-)


Der vorliegende Bericht ist älter als ein Jahr und kann daher nicht mehr mit Kommentaren versehen werden!
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