Die DVJMM der U14 in Magdeburg; 4. Runde

"Schach ist, wenn man trotzdem lacht!"

Die Paarung der 4. Runde bescherte uns trotz der zweiten Niederlage in Folge mit Mühlheim-Nord einen recht unangenehmen Gegner. Die Mannschaft war recht ausgeglichen besetzt, sodass zwar Sascha am Spitzenbrett erstmals als nomineller Favorit antrat, die anderen es aber dafür mit entsprechend starken Gegnern zu tun bekamen. Soviel zu den Formalien.
Denn nach der erstaunlichen Steigerung in der Runde davor, war es unseren Recken schlichtweg egal, wer sich ihnen entgegenstellte, weil sie nun das nachholen wollten, worum sie sich am vormittag selbst gebracht hatten. Bei dem ganzen Siegeswillen gefiel mir sehr gut, dass dieser keineswegs übermotiviert wirkte, vielmehr strahlten sie alle eine erfrischende Spielfreude aus, die sie einfach mit einem Punkt gerne gekrönt wissen wollten.
Unsere ersten beiden Bretter mussten wieder ran - sie waren bisher von der Rotation nicht betroffen -, am dritten Brett sollte Tamara für frischen Wind sorgen, hatte sie sich doch mittlerweile nicht nur von der gestrigen Niederlage erholt, sondern durfte ebenfalls an einem individuellen Einzeltraining mit mir, ihre Fertigkeiten verbessern und hinten sollte Felix den "Ausputzer" spielen.
Und tatsächlich wurde das aufs Brett gebracht, was die gute Stimmung erwarten ließ. Sascha drosch mit einem Evans-Gambit auf seinen Gegner ein, Chris kannte zwar die Eröffnung nicht - bei dem Trainer und seinen Theoriekenntnissen nicht weiter verwunderlich -, hielt sich aber an die Eröffnugsprinzipien - ebenfalls wie der Trainer - und erreichte mit Schwarz recht flott Ausgleich, Tamara vergaß ihre gute Stube und sprang den armen Jungen ihr gegenüber an, als wolle sie ihm die Augen auskratzen und Felix zog sich genüßlich in eine Verteidigungsstellung zurück, die er positionell wahrhaft meisterlich behandelte und die ihm viele Gegenchancen bot.Nach gerade einmal neun Zügen am Spitzenbrett, Saschas Gegner war anscheinend alles klar, denn er hatte eine Minute mehr auf der Uhr als zu Beginn der Partie - bei Zeitaufschlag von 30 Sek. pro Zug ist das möglich -, traute ich meinen Augen nicht. Eine glasklare Gewinnstellung und Sascha schien nur noch zu berechnen, wie er das am saubersten gewinnt, denn er nahm sich in der kritischen Stellung ausreichend Zeit. Chris stand auf mindestens Remis, Tamara bedrängte weiterhin den armen Jungen und Felix schickte sich an, den Gegner auszukontern. Sollte das jetzt wirklich nicht nur unser erster erspielter Sieg werden, sondern am Ende auch noch ein 4:0 stehen?
Aber nein! Schließlich wollten mich meine Schützlinge nicht unnötig in Aufregung versetzen, weshalb Sascha den Gewinn ausließ und sich dafür lieber mit einer strategisch aussichtslosen Stellung mit Minusbauer begnügte und verlor. Auch der bis dato solide agierende Chris dachte sich wohl, wenn Sascha etwas wegwerfen darf, dann darf ich das auch und lief quasi mit dem Kopf durch die Wand, indem er seinem König nicht nur die Rochade untersagte, er zwang ihn auch irgendwo in der Gegend zu wandern - beeindruckend und so von mir in jener Stellung nicht vorherzusehen. Die logische Folge war, dass auch er die Kapitulation unterschreiben musste - 0:2!
Was Tamara betrifft, so schien sie sich doch daran erinnert zu haben, dass sich ein solch wildes Verhalten ihrer nicht geziemt, weshalb sie nun auf Schmusekurs mit dem bis dahin geknechteten Jungen ging, ihm einen Bauern überließ, auch Geschenke des jungen Mannes im weiteren Verlauf entschieden ablehnte und am Ende in einem verlorenen Läuferendspiel landete - 0:4!
0:4?? Leider ja, denn auch unser Felix, der nach dem Turnier zweifelsfrei gestählt für die U12 hervortreten wird, verließ zwischendrin den Pfad des guten Positionsspiels, verlor dabei einen Bauern und musste sich in einem Turmendspiel mit Minusbauern plagen. Dieses war zwar nicht unbedingt verloren, doch in diesen Stellungen fehlt ihm einfach noch die Erfahrung, um seinen Laden letztlich zusammenhalten zu können. Deshalb hatte er bereits als Dritter die Waffen gestreckt!
Also doch ein 4:0, aber leider für die Falschen. Und das Ergebnis stellte den ganzen Wettkampfverlauf auf den Kopf! Ich wusste nicht, dass das Schachbrett und die Figuren rund sind und deshalb alles möglich ist.

Dass jetzt alle recht geknickt sind, das kann man sich wohl lebhaft vorstellen. Was die Kinder nicht daran gehindert hat, bereits zwei Stunden nach der schmerzlichen Niederlage wieder Schach zu spielen - sie lieben dieses Spiel eben doch zu sehr - und sich auf den morgigen Gegner zu freuen!

Ich für meinen Teil ziehe die Konsequenzen aus dem bisherigen Turnierverlauf - die Verwertung fällt definitiv auf den Trainer zurück - und übergebe sowohl Betreuung, als auch Coaching und Berichterstattung ausschließlich an Markus. Möge seine "Regentschaft" mit mehr Glück gesegnet sein!!


Autor dieser Meldung:Aleksandar Vuckovic
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
Karin schrieb am 28.12.2010 gegen 21:33 Uhr Ihr könnt da oben im Norden machen was Ihr wollt, aber eines kommt auf gar keinen Fall in Frage: KEINER, der die Farben des SKK hochhält, GIBT AUF!!! Ich bin stolz auf alle fünf, die mit so viel Herzblut kämpfen - darauf kommt es schließlich an! Keiner hat erwartet, dass diese junge und erst im Aufbau befindliche Mannschaft vorne mitspielt, also: Kopf hoch und weiterkämpfen! Das gilt übrigens erst recht für den Trainer!!! Also, schluck´ Deine Baldrian-Tabletten (oder schicke Markus ein weiteres Mal in die Apotheke um stärkere Arznei zu holen) und setz´ Dich morgen wieder zusammen mit den Fantastischen Fünf ans Brett - ich haben fertig!
Alex schrieb am 28.12.2010 gegen 21:34 Uhr Steckt blos den Kopf ned in Sand. Ich trage meinen einzigen Punkt aus 4 Partien bei der AWO mit würde und freue mich auf meinen morgigen Gegner!
Stefan K. schrieb am 28.12.2010 gegen 21:40 Uhr Weiter kämpfen, nicht beirren lassen! Viel Erfolg und vor allem Spass in der nächsten Runde!
Eckhardt schrieb am 29.12.2010 gegen 00:57 Uhr Alex, mach Dich locker, wirf ein Baldrian ein und dann gehts los! Hey, ich bin stolz auf Euch, Ihr bekommt hier lauter Aufmunterungen, das ist doch nur ne Frage der Zeit, bis der Knoten platzt. Coach und Spieler bitte wieder an die Bretter, und dann gehts los! Ich wünsch Euch viel Spaß und den Erfolg, der jetzt einfach mal kommen wird.
Danke für die Klasse Berichte!
Alex V. schrieb am 29.12.2010 gegen 20:00 Uhr Hallo Leute, ich habe es im Beitrag schlichtweg versäumt, einen Zwinker nach meinem letzten Absatz zu machen, um zu verdeutlichen, dass das natürlich NICHT ernst gemeint war. Entschuldigung!!
Wenn Ihr die nachfolgenden Berichte lest, dann werdet Ihr sehen, dass wir natürlich am Ball bleiben. Und selbstverständlich könnt Ihr nach nserer Rückkehr die Fanta 5 zu meinem Coaching befragen.
Tut mir wirklich leid, dass es zu diesem Missverständnis gekommen ist. :(
Kaylea schrieb am 23.01.2012 gegen 04:39 Uhr That saves me. Thanks for being so snseible!


Der vorliegende Bericht ist älter als ein Jahr und kann daher nicht mehr mit Kommentaren versehen werden!
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