Der Samstag beginnt mit einem grausamen Weckerklingeln. Um 07.15 Uhr quäle ich
mich aus dem Bett - Fahrdienst für unsere U16-Mannschaft nach Mering, wo wir uns von der vermeintlich starken Konkurrenz einstampfen lassen würden. Was dann aber wirklich passierte, glaubt mir eh wieder keiner...

Als mir Andi Anhäuser am Freitag Abend eine Viererpackung U16-Spieler sozusagen abholfertig vor die Tür stellte, zog ich zunächst nicht so recht. Der Meringer Schachklub hatte angekündigt, am 08.10.2004 zu Gunsten einer neuen Kirchenorgel ein Jugendturnier für U16-Mannschaften auszurichten.

Das Problem: Andis handstreichartig zusammenbackene Truppe war eigentlich als U16-Mannschaft nur unsere zweite Garde, da sie aus drei U14ern und sogar einem U10er bestand. Unsere eigentlichen U16-Stars Valeria Rusovski, Moritz Hille und Dominik Weishaupt waren grade nicht verfügbar. Der Auftrag lautete also: Mit Wattebausch-Schleudern die Meringer Burgmauern einschießen, bitteschön. Na toll...

Ums kurz zu machen: Die Jungs haben die Burgmauer nicht etwa nur eingeschossen - sie haben sie förmlich atomisiert! Allerdings muss man ehrlicherweise dazu sagen, dass die Konkurrenz nicht so stark war wie befürchtet. Trotzdem hatten unsere Jungs teilweise Gegner(innen), die gut einen Kopf größer waren als sie selbst.

Schade, dass insgesamt nur vier Mannschaften am Start waren. Um auf 6 Spielrunden zu kommen, ließ deshalb der sympathische Meringer Jugendleiter Matthias Stanzl doppelrundig spielen. Angetreten waren die Teams aus Inchenhofen, Mering 1, Mering 2 und eben wir, wobei ich in folgender Aufstellung spielen ließ:
1. Josef Hertl (U14)
2. David Schury (U14)
3. Christoph Baiter (U10)
4. Philipp Schury (U14)
(Einzelergebnisse siehe auf der Ergebnisseite)

Was Josef, David, Christoph und Philipp an diesem Tag zeigten, war schlicht großartig. Dreimal 5 aus 6 und einmal 5½ aus 6, diese Ergebnisse sprechen für sich selbst. Im Nachhinein muss ich sagen, ich hätte mich sehr geärgert, wenn ich diesen Tag verpasst hätte...

Witziges am Rande: Andi Anhäuser hatte es sich nicht nehmen lassen, trotz strömenden Regens als moralische Unterstützung per Fahrradmitnahme im Zug nach Mering zu kommen. Hinterher hielt er mir vorwurfsvoll die Abschlusstabelle mit 11-1 Punkten unter die Nase und dachte laut darüber nach, dass man wegen der 1 auf der rechten Seite ernsthaft über einen Trainerwechsel nachdenken müsse...

Kritik zum Turnier selbst bzw. zum Ausrichter:
Dass nur vier Mannschaften zum Turnier kamen, kann man dem SK Mering nicht ankreiden, denn angekündigt worden war es mit ausreichender Vorlaufzeit. Ganz toll fand ich die originelle Idee, den Siegern als Trophäen ausrangierte Orgelpfeifen (und zwar gesockelt wie Pokale!) zu überreichen. Außerdem fielen positiv auf die humanen Preise am Verpflegungsstand sowie das Angebot an wirklich leckeren Kuchen.