Unsere U14-Cracks (für die wir diese Mannschaft eigentlich mal begründet hatten) fühlten sich durch zahlreiche Einsätze etwas ermattet und überspielt - kein Problem bei unserem Nachwuchs. Das galt natürlich nicht für unseren begeisterten Viel-Spieler Josef Hertl, aber der half schon mal in der Kreisliga II aus. Geradezu klasse fand ich, dass die Kids geradezu in die Mannschaft drängeln.
Wir hatten praktisch die ganze Mannschaft nachmelden müssen. Einige Spieler sind erst seit 4 Wochen bei uns im Verein, für einige war es auch die erste Turnierpartie (mit kurzfristiger Schreibschulung kurz vor der Partie). Das Motto war also: Reinsetzen und Spaß haben.
Brett 1: Hier war der Alte-Hasen-Treff; Professor Vennemann lief mir in einen Morra-Angriff rein und warf nach 18 Zügen das Handtuch.
Brett 2: Gregor Brugger spielte eine ordentliche Partie (gegen den ältesten Spieler im Turniersaal, der ihn - weil etwas schwerhörig - einige male mit Notationsnachschreibproblemen etwas aus der Konzentration brachte. Das Kernproblem von Gregor war, dass er in der für ihn ungewohnten Damenbauereröffnung schon in der Eröffnung eine Figur einstellte, danach kämpfte er aber mit durchaus ansehnlichem Spiel weiter.
Brett 3: Für Sascha Buchberger war die lange Bedenkzeit (nach den 20-Minuten-Partien bei den Rapid-Turnieren) noch etwas ungewohnt, so spielte er zwar die nach Zügen längste, nach Zeit aber kürzeste Partie des Abends.
Was zum Schmunzeln: Mit 3 Wenigerfiguren kam er zu mir (= Mannschaftsführer) mit der Frage darf ich Remis anbieten?. Er durfte, half aber nix mehr.
Brett 4: Philipp Schury hatte hier moralischen Beistand von seinem Bruder. ZU sehen war auf dem Brett eine flotte, lange Zeit offene Partie, bei der Philipp mit 3 : 5 Bauern in ein Turmendspiel ging, kurz darauf statt einer verlorenen eine gewonnene Stellung mit 3 : 2 Bauern aufwies(jetzt mal reinschauen und RUHIG das Endspiel heimschaukeln!) und dieses Endspiel dann zum Verlust ( 0 : 2 Bauern) umwandelte. Hier braucht der Zuschauer die besseren Nerven als der Spieler.
Brett 5: Marvin Meyke. Man nehme seine Stellung nach 10 Zügen und gebe einem beliebigen Turnierspieler die Aufgabe, diese Stellung in 10 Zügen aufs Brett zu bekommen - unmöglich! Also:
- Marvin hat ein tolles positionelles Gefühl (einige taktische Zweizüger hat er ausgelassen, aber wie er seine Stellung verbessert, das war klasse!)
- Wenn der Junge auch noch Eröffnungen kann...
- einfach weiter so, und kontinuierlich ausbauen.
Brett 6: Markus Buchberger hatte in seiner ersten Turnierpartie einfach noch etwas zu viel Respekt vor seinem Gegner und dessen Möglichkeiten (der kocht doch auch nur mit Wasser!). Dabei war die Partie durchaus interessant mit beiderseitigen Chancen, wobei ich positionell Markus die besseren Chancen einegräumt hätte. Aber wenn man halt schon nach 10 Zügen ohne Not eine Figur hergibt...
Insgesamt haben wir zwar 2 : 4 verloren, aber das hat Appetit auf mehr gemacht.