In der Weihnachtszeit beschenkt man sich ja bekanntlicherweise, so auch in der 4. Runde unserer 5. Mannschaft. Will heißen, es wurden einige Punkte verschenkt, von beiden Seiten.
Mike war verhindert und Paul sprang für ihn ein.
Der Abend hat ungewöhnlicherweise sehr unruhig angefangen: Der Lautstärkepegel war ziemlich hoch und es gab ein ständiges "rein und raus" im Raum der Bretter 5-8. Es hat mindestens 20 Minuten gedauert, bis endlich Ruhe eingekehrt war. Möglicherweise hat dieser Umstand auch zu den zahlreichen "Leichtsinnsfehlern" beigetragen.
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Am 8. und 6. Brett haben Paul und ich gleich mal in der Eröffnung eine Figur eingestellt. Auch am 2. Brett hat der Gegner von Stefan B. im 3. Zug seinen Läufer zu leichter Beute gemacht. Die Partien waren sämtlich aufgabereif und haben dementsprechend auch nicht mehr lange gedauert. "Sh.. happens!" 1 : 2.
Wenig später konnte Herbert an Brett 7 einen Sieg vermelden. Er spielte mit Schwarz gegen einen Nimzowitsch-Larsen-Angriff - 1.b3 mit Fianchetto des Damenläufers. Nach materiell ausgeglichener Eröffnung opferte Herbert seine Qualität für einen Angriff am Königsflügel. Das war hoch gepokert und wäre auch nach hinten losgegangen, hätte sein Gegner ein "Matt in 2" nicht übersehen. So konnte Herbert durch Figurenmehrheit am Königsflügel zwei Bauern und später noch den gefesselten Turm gewinnen. Nach 45 Zügen gab Weiß die Partie auf. 2 : 2.
An Brett 5 spielte Elmar mit Weiß eine Schottische Partie. Er schaffte es tatsächlich, einen beeindruckenden Triple-Bauern auf der c-Linie aufzutürmen und hatte laut eigenen Worten eine "total kaputte" Stellung. Sein Gegner hätte lediglich Figuren, insbesondere die Damen abtauschen müssen, was dieser aber unterließ. Elmar gelang es, mit seinem Springer die gegnerische Dame zu attackieren, die in einer Linie vor dem Turm (auf der geschwächten Grundreihe) sehr ungeschickt positioniert war. Angesichts des drohenden Turm- oder anderweitigen Materialverlusts gab Weiß auf. 3 : 2.
Am 1. Brett spielte Stefan K. als Schwarzer Sizilianisch im Anzuge. Er entwickelte seine Figuren harmonisch und sicherte sich zunächst das Läuferpaar, kurz darauf mit einer schönen Springergabel auch noch die Qualität. Weiß versuchte immer wieder die gegnerische Dame anzugreifen und trieb seinen d-Bauern bis auf die 7. Reihe vor, aber Stefan spielte die Partie konsequent und sauber zu Ende. Nach einem starken Damenzug in Richtung des weißen Monarchen und einer Mattdrohung in 2 Zügen brach der Widerstand und es folgte die Aufgabe. 4 : 2.
Josef konnte seine bisherige Gewinnserie leider nicht fortsetzen. Er spielte mit Schwarz an Brett 3 eine Holländische Verteidigung gegen 1.Sf3. Die Partie verlief über die Eröffnung hinaus in Remisbreite. Weiß hatte bisher noch nicht rochiert. Leider übersah Josef eine gegnerische Springergabel mit Damenangriff, die ihn 2 Bauern kostete. Er konnte zwar später einen Bauern zurückgewinnen, aber mit deutlich besserer weißer Zentrumskontrolle und verbundenen Freibauern ebendort, war die Partie nicht mehr Remis zu halten. 4 : 3.
Am 4. Brett spielte Ralf mit Weiß einen Grand-Prix-Angriff gegen einen Sizilianer. Mit einem taktischen Trick konnte Ralf den gegnerischen Randbauern gewinnen. Er konnte kurz darauf auch noch das Läuferpaar für sich verbuchen. Schwarz rochierte lang und entging dem Angriff am Königsflügel, 10 Züge später holte er sich den Bauern zurück. Die Partie war ziemlich ausgeglichen. Leider geriet Ralf in massive Zeitnot. Um die 40 Züge zu schaffen und den Zeitbonus zu bekommen, legte er fast 10 Züge in 1 Minute hin. Er übersah dabei einen starken Zug, verlor einen Bauern und damit die Partie. Ich würde mal behaupten, mit mehr Zeit auf der Uhr wäre das nicht passiert. 4 : 4.
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Mit 3 : 5 Mannschaftspunkten gehen wir auf dem 5. Platz in die Weihnachtspause. "Wohlfühlen" ist anders!
Ich wünsche allen eine besinnliche Adventszeit, gesegnete Weihnachten und ein gutes, gesundes und schachlich und auch darüberhinaus erfolgreiches neues Jahr!