Der Gaswerksommer 2021 der Stadt Augsburg - war da was...?
Die Stadt Augsburg hatte sich vorgenommen, den Vereinen eine Bühne zur Selbstdarstellung zu bieten, nachdem sie ja von der Corona-Krise und den damit einher gehenden Einschränkungen arg gebeutelt wurden. Viele Sportklubs, aber auch andere Vereine, haben in den langen Monaten des Lockdowns massiv an Mitgliedern verloren. So war die Idee vielleicht im Grunde gar nicht mal schlecht, den Vereinen ein Podium zu bieten, wo sie der Öffentlichkeit präsentieren konnten, dass es sie noch gibt. Allerdings - wenn man dann, wie es die Stadt Augsburg tat, diese Öffentlichkeit quasi ausschließt, indem man die Besucherzahl auf einem ziemlich großen Festival-Gelände auf geradezu lächerliche 250 beschränkt und gleichzeitig die Besucher noch zu Maskenpflicht unter freiem Himmel (!) verdonnert, dann muss man sich nicht wundern, wenn bei dem groß angekündigten Event gähnende Leere herrscht. So geschehen letzten Sonntag, am 4. Juli 2021, beim Gaswerk-Sommer der Stadt Augsburg.
Obwohl laut Wettervorhersage ab ca. 16 Uhr Regen und Sturm angekündigt waren, entschloss sich der Vorstand des SK Kriegshaber, den Elementen zu trotzen und dennoch einen Stand auf dem Festgelände aufzubauen. Schon an der Einlasskontrolle das erste Ärgernis: Von den Standbetreibern wäre verpflichtend die Nutzung der als Datenschleuder in Verruf geratenen Luca-App verlangt worden. Als wir uns dem verweigerten, ging es plötzlich auch so, quasi nach alter Väter Sitte, indem wir nur unserer Ausweise vorzeigten und die Daten händisch registriert wurden.
Der Stand, bestehend aus drei Biertisch-Garnituren, ein paar mitgebrachten Brettern und einem großen Werbe-Banner, war dann schnell aufgebaut. Irgendwie drollig war kurz darauf dann die besorgte Nachfrage einer einsam herum stromernden Organisatorin, ob unser Werbebanner auch schwer entflammbar sei (Brandschutzklasse M oder so). Wir hatten noch nie zuvor versucht, es in Brand zu setzen (haben wir doch nicht, oder Buchi??), aber ich schätze mal, nachdem vom letzten Regen noch das Wasser von den Bäumen tropfte, konnten wir die Frau guten Gewissens beruhigen. Es war schwer entflammbar. Ach ja, zur Belustigung noch ein Auszug aus dem Bescheid der Stadt - Zitat:
"Das Auftreten von Feuerschluckern sowie die Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen ist nur zulässig, wenn zuvor eine Genehmigung des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz erteilt wurde."
Wir haben dann auf die im Schach sonst ja allgegenwärtigen Feuerschlucker verzichtet, und auch die Feuerwerke brennen wir normalerweise eher un-pyrotechnisch auf unseren Brettern ab...
Um es kurz zu machen: Der Wettergott war zwar einsichtig und verzögerte den angekündigten massiven Starkregen noch um zwei weitere Stunden, aber in der Zeit von 14 bis 18 Uhr hatten wir sage und schreibe drei Besucher. Also quasi ein totes Remis, da Eckhardt, Patrick und ich ebenfalls zu dritt waren. In den vier Stunden, während derer wir uns da draußen auf einem gähnend leeren Festival-Gelände die Zeit um die Ohren schlugen, fragten wir uns mehr als einmal, wie man als Organisator so ein Event vielleicht noch effektiver in den Sand setzen könnte. Viel ist uns dazu nicht eingefallen.
Immerhin - wir hatten gerade alles wieder zusammengepackt und waren zurück, als der Himmel dann tatsächlich seine Pforten öffnete und es in Strömen zu regnen begann. Das Gute an diesem Tag war: Wir sind nicht nass geworden.
Ein paar Bilder des wilden Events habe ich euch in die Fotogalerie reingestellt. Bitte erspart mir zweifelnde Nachfragen - ja, die Bilder sind tatsächlich während der Öffnungszeit des Festivals entstanden. Mehr Leute waren nicht da...
Hier der Link zur Bilderstrecke