Brett 2: Schwarzmeier, Klaus - kampflos + -

Da wir ein Brett freiließen, stand es von Beginn an 1:0 für Rottal-Inn.

Brett 6: Wagner, Hans - Reis, Thomas 0,5-0,5

Thomas bekam mit Schwarz von seinem Kontrahenten die Katalanische Eröffnung vorgesetzt und begegnete dieser mit der sogenannten geschlossenen Verteidigung 6...c7-c6.
Nachdem sich bei Hans Wagner in der Eröffnung eine Ungenauigkeit einschlich, konnte Thomas das Spiel früh komplett ausgleichen und stand sogar minimal besser.
Hans Wagner ging allerdings keinerlei weiteres Risiko ein und verteidigte sich mit Weiß grund-solide und nachdem Thomas 2x ein Remisangebot abgelehnt hatte und versuchte aus seiner leichten Initiative Kapital zu schlagen, musste er final im Doppelspringer-Endspiel einsehen, dass die Früchte eines vollen Punktes (gegen eine weiße Stellung mit nur einer einzigen Schwäche) an diesem Tag einfach zu hoch hingen ...
Die Kontrahenten einigten sich auf Remis.

1,5 - 0,5 für Rottal

Brett 5: Demel, Paul - Walch, Ingo 1-0

Paul bekam von seinem Kontrahenten die geschlossene Philidor-Verteidigung vorgesetzt, die als etwas passiv aber dafür als grundsolide gilt.
Paul setzte die schwarze Position mit den Manövern Sf3-h4-f5 und Df3 unmittelbar nach der Eröffnung unter Druck und erlangte leichten, aber für Schwarz sehr unangenehmen Stellungsvorteil, den Paul immer weiter ausbaute und folgerichtig den vollen Zähler einfuhr.

Ausgleich: 1,5 - 1,5

Brett 3: Bintakies, Michael - Ager, Josef 0-1

Michael spielte mit Weiß gegen einen königsindischen Aufbau seines Gegners.
Michael opferte einen Läufer für 3 Bauern und Initiative.
In der Folge packte er in einer durchaus chancenreichen Position leider nicht energisch genug zu.
Die Initiative ging an den Gegner über und die Mehrfigur setzte sich durch.

Der SC Rottal-Inn ging wieder in Führung: 2,5 - 1,5

Brett 1: Lavrinenkov, Vadim - Riediger, Martin 1-0

Nach der Eröffnung (Winawer Französisch nach Zugumstellung: 1.d4 e6 2.e4 d5 3.Sc3 Lb4) hatte Vadim irgendwie einen Vorteil zwischen +1 und +2 bekommen.
Während der Partie wollte er dann seinen Vorteil durch möglichst genaue Züge nicht verlieren.
Gleichzeitig konnte Vadim aber keine völlig lückenlosen Gewinnpläne oder konkrete Taktiken finden (weil es auch keine gab; er hatte die ganze Zeit nur Raumvorteil und bessere Figurenkoordination).
Die Folge war, dass Vadim - laut eigener Aussage - bis zum Ende der Partie relativ planlos seine Figuren hin und her schob.
Ironischerweise war diese Art von Stellung jedoch so solide und geschlossen, dass Vadim gefühlt beliebige Züge hätte spielen können, ohne seinen Vorteil zu verlieren.
Am Ende gewann Vadim jedoch doch noch, weil sein Gegner Martin Riediger in Zeitnot kurz nicht aufpasste und seinen wichtigen Bauern auf g7 einstellte.

Erneuter Ausgleich! 2,5 - 2,5

Brett 7: Schechter, Dimitri - Jergler, Karl-Heinz 0-1

Neben dem guten Zusammenhalt und der engagierten Leistung unserer Mannschaft, war ein weiter Lichtblick des Tages, dass unser Dima nach ca. 10 Jahren Pause in die Turnierarena zurückgekehrt ist!
Dass Dima schachlich nicht eingerostet ist, hatte er ja zuvor bereits bei zahlreichen SK Kriegshaber Online Turnieren unter Beweis gestellt.
Dima hatte es mit Weiß gegen die Grünfeld-Indische Verteidigung seines Kontrahenten zu tun, spielte die Fianchetto-Variante und kam ordentlich aus der Eröffnung heraus.
Dann zog Dima allerdings seinen d4-Bauern etwas zu früh nach d5 vor.
In der Folge erhielt Karl-Heinz Jergler zunächst leichten und dann immer mehr Vorteil durch die bessere Koordination seiner Figuren.
Dima’s Position wurde mit jedem Zug schleichend etwas schlechter und nachdem auch seine Zeit knapp geworden war, entschied ein Fehler die Partie endgültig zugunsten von Schwarz.

Erneute Führung für Rottal: 3,5 - 2,5

Brett 4: Bensch, Patrick - Wiegner, Denis 0,5-0,5

Denis bekam an Brett 4 mit Schwarz die Winawer Variante in der französichen Verteidigung aufs Brett.
Sein Gegner vermied zwar mit 7.Dg4 die "Leben oder Tod"-Variante, aber auch nach dem positonellen Zug 7.Sf3 enstand kurze Zeit später durch entgegengesetze Rochaden eine Angriffspartie.
Auch wenn Weiß zuerst die Initiative am Damenflügel übernehmen konnte, gelang es ihm nicht, die schwarze Stellung zu knacken.
Als Denis den Gegenangriff auf dem Königsflügel startete, musste Weiß seine Bemühungen am Damenflügel kurzfristig einstellen und seine Figuren ebensfalls am Königsflügel zum Einsatz bringen.
Doch auch das Läuferpaar konnte dem Weißen letztendlich nicht zum Sieg verhelfen und so einigte man sich im 51ten Zug auf Remis.
Eine tolle Kampfpartie zwischen Patrick und Denis, die bis zum Schluss richtig spannend blieb und immer wieder drei Ergebnisse denkbar waren.


Weiterhin Führung für Rottal: 4 - 3

Brett 8: Maierhofer, Johann - Vollert, Gabriel 0,5-0,5

Einen richtig klasse Einstand in unserer ersten Mannschaft lieferte unser Einwechselspieler Gabriel ab!
Gabriel bekam von seinem Kontrahenten die Wiener Partie vorgesetzt, die dann in das Läuferspiel (1.e4 e5 2.Lc4 Sf6 3.Sc3) überging.
Gabriel’s Kontrahent Johann Maierhofer erlangte nach frühem f2-f4 eine für diese Variante typische Angriffstellung mit leichter Initiative, doch Gabriel stand solide, und verteidigte sich zäh.
Nach einem unfreiwilligen Abtausch seines g7-Läufers gegen einen weißen Springer, sahen die schwarzen Felder um Gabriel’s König herum zunächst etwas luftig aus.
Doch dann gelang es Gabriel, den Damentausch zu erzwingen und in ein leicht unangenehmeres (Springer, Turm und Bauern gegen aktiven Läufer, Turm und Bauern), aber haltbares Endspiel abzuwickeln.
Beim Mannschaftsstand von 4-3 für Rottal bot Johann Maierhofer Remis.

Nach Absprache mit dem Mannschafts-Kapitän nahm Gabriel das Remisangebot seines Kontrahenten an.
Natürlich hätte er sehr gerne für den vollen Punkt und das Mannschaftsunentschieden gekämpft, aber die Stellung war leider objektiv minimal schlechter und es gab kaum eine Möglichkeit auf Gewinn zu spielen, ohne die Stellung fahrlässig in eine Verlustposition umzuwandeln.
Es war an diesem Tag einfach auch nicht notwendig, dass Gabriel seine starke Leistung - gegen den um ca. 300 DWZ-Punkten besseren Johann Maierhofer - durch überzogenes "auf-Gewinn-spielen" zunichte gemacht hätte.
Es ist einfach herrlich mit anzuschauen, mit wieviel Euphorie und Spielfreude Gabriel das königliche Spiel betreibt.
Mich persönlich motiviert es jedenfalls sehr, mit so einem klasse Typen wie Gabriel auf Punktejagd in ein Mannschaftsmatch zu gehen.

Amtliches Endergebnis: 4,5 - 3,5 für Rottal-Inn 1