Kreisliga III - und es geschehen doch noch Wunder!

Kriegshaber V - Thierhaupten I 4½ : 3½

Es gibt ja die alte Kalenderweisheit: wenn ich als erster gewinne, dann ist das sehr schlecht für die Mannschaft.

Blöd gelaufen: Mein Gegner übersah einen ganz simplen Trick: Ein Springer war nur scheinbar durch einen Bauern gedeckt, dabei hat er übersehen, dass der Bauer wegen eines dahinterstehenden ungedeckten Turm gefesselt war. Mit Figur und Stellung weniger.... - Obwohl ich den Verdacht habe, dass da jemand auch an das Kriegshaber Mannschafts-Omen gedacht haben könnte... Egal: Punkt ist Punkt.

An Brett 3 spielte Rosy etwas uninspiriert, stellte ihre Figuren dahin wo sie sie eigentlich gar nicht hingestellt haben wollte und das führte zu einer ziemlich remiseligen Stellung. War dann auch remis, denn ihr Gegner stellte mit einem Springerpaar die Stellung zu, hatte selber wenig Ambitionen anzugreifen. Also Punkteteilung.

Herbert kam mir am zweiten Brett etwas planlos vor. Naja, wenn er eine Fesslung sieht, dann wird die auch ausgenützt, auch wenn es für die Partie nichts bringt. Die Galerie will auch unterhalten werden. Ach ja, und zwischendurch ging immer wieder mal ein Bäuerchen abhanden. Wenn man im Zentrum schon einen Bauern eingestellt hat, dann können wir am Damenflügel gleich noch unsere Bauernstruktur verschlechtern. Etwas später ging dann ein zweiter Bauer flöten und dann kam die gegnerische Bauernwalze. Damenumwandlung oder matt - braucht man sich nicht mehr anschauen.

Macht aber nichts, Hans spielt an Brett 8 eine starke Partie gegen einen deutlich überforderten Gegner. Erst eine Mehrfigur, dann eine zweite und dann geht es auf zum Mattangriff. Klar verwandelt.

Hatte ich schon erwähnt, dass bei mir mit zunehmendem Alter die Nerven auch nicht besser werden? Tomas hatte am Brett 7 eine wilde Stellung aufs Brett gezaubert, sein Gegner hatte diverse Fesselungen aufgebaut. Gerade als ich reinschaue gibt Tomas die Dame gegen Figuren. (und ich habe meine Baldrianpillen nicht dabei!). Erst durchschnaufen, dann nochmals scharf zählen: Naja, zwei Leichtfiguren + Turm gegen die Dame, doch das geht. Ich war nur etwas nervös, ob das hält, die Figuren decken sich gegenseitig, aber hält das?
Doch, hält.
Tomas kann Figuren abtauschen, langsam wird es einsam um die gegnerische Dame und Tomas orientiert sich langsam aber sicher Richtung gegnerischer König. Wir merken uns: Drei Figuren gegen die Dame, das geht.

A propos Nerven: Christian schaut ja gerne mal länger in seine Stellungen. Seeeehhhhr viel länger. Die Stellung an Brett 5 ist kompliziert vor der ersten Zeitkontrolle und Christian hat gerade mal 90 Sekunden auf der Uhr für 8 Züge. Er schreibt übrigens weiterhin jeden Zug mit. Und als er die 40 Züge absolviert hat, werden auf der Uhr noch genau 1 Sekunde angezeigt. Ich muss mir ein Bier aufmachen, Hopfen beruhigt angeblich. Die Zeitnot hat natürlich auch auf die Stellung Auswirkungen: Christian verliert eine Qualität und die Bauernstruktur ist mau. Er geht jetzt auf Königsangriff, leider lässt sich der vergleichsweise simpel verteidigen und der Gegner bekommt weitere Gegenchancen. Auch wenn er noch fast bis an die 5 Stunden Spielzeit weiterkämpft, es ist aussichtslos.

Es steht zwar aktuell 3½ : 2½ für uns, es schaut bei den restlichen Partien nicht sehr rosig aus.

Paul steht an Brett 4 nach der Eröffnung aktiver, gut entwickelt, allerdings ohne konkrete Gewinnfortsetzungen. Eine gute Stellung kann manchmal auch dazu führen, die eigenen Chancen zu postiv zu sehen und dann die Stellung zu überziehen. Das geschah hier leider. Der Gegner setzte sich mit allen drei Schwerfiguren auf der B-Linie fest und Paul wurde immer weiter in die Defensive gedrückt. Half nichts, denn es kam zu Bauernverlust und der Damenflügel war nicht mehr zu halten.

Also Gleichstand, 3½ : 3½. Es läuft an Brett 6 noch die Partie von Tim. So nach 25 Zügen hatte ich ein gutes Gefühl für uns, aber das Trog dann doch, die Bauernstruktur wurde aufgebrochen und dann konnte sich der Gegner einen Freibauern im Zentrum machen. Jeder hatte noch einen Bauern auf der a-Linie, Tim auf der b-Linie einen Doppelbauern neben einem Bauern auf c gegen zwei Bauern des Gegners. Es war nicht die beste Idee des Thierhaupteners, alle Figuren abzutauschen, denn Tim konnte sich den gegnerischen c-Bauern schnappen und dabei trotzdem den gegnerischen Freibauern in der Mitte mit dem König kontrollieren. Mit einem Doppelschritt sicherte er sich einen gedeckten Freibauern auf der c-Linie und bog auf die Siegesstraße ein.
Wenn nur die Zeit nicht wäre. Tim schaute nach der ersten Zeitkontrolle mehrfach lange in seine Stellung rein, es stand vor der zweiten Zeitkontrolle 6 Minuten gegen 20 Minuten. Hier musste ich dann vorübergehend den Raum verlassen, bin dann vor dem Zollhaus auf und ab getigert und hab nur ab zu reingeschaut (und gesehen wie die Uhr runterläuft). Trotzdem im Endspiel alles richtig gemacht: den Freibauern in der Mitte abgeholt, den gegnerischen König abgedrängt bis der gegnerische b-Bauer gefallen ist und dann lehrbuchmäßig die Bauernumwandlung durchgezogen.

Wir haben gewonnen. Kaum zu glauben. Knapp aber doch.

Es kam aber noch schöner: Vor der Runde lagen wir auf Rang 4: Erster Caissa mit 10 : 2 bereits aufgestiegen (mit einem klaren Vorsprung in den Brettpunkten), der Zweite (SGA) und Dritte (Lechhausen) spielen gegeneinander; SGA mit 9 : 3, Lechhausen mit 8 : 4, gleichauf mit uns (aber im direkten Vergleich vor uns). Wir ebenfalls 8 : 4. Aufstiegsberechtigt sind die beiden Erstplatzierten; Caissa ist durch. Wir haben mehr eine theoretische Chance, nämlich wenn SGA und Lechhausen unentschieden spielen und wir gewinnen. Wenn SGA oder Lechhausen gewinnen, sind sie auf jeden Fall vor uns.
Und was ist dann passiert: Wir haben - wie schon gesagt 4½ : 3½ gewonnen und das Ergebnis SGA - Lechhausen: 4 : 4.
Tatsächlich.
Aktueller Tabellenstand:
1. Caissa (egal wie ihr Match gegen SF Augsburg ausgeht
2. SK Kriegshaber V 10 : 4 (33,0)
3. SGA 10 : 4 (31,0)
4. Lechhausen 9 : 5

Wir steigen tatsächlich auf!

Und weil es gerade so schön ist: Kriegshaber VI hat heute gegen Mering III mit 4½ : 3½ gewonnen und ihren ersten Mannschaftssieg eingefahren! Somit konnten sie auch die rote Laterne abgeben. Gratulation!



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
Christian schrieb am 23.04.2023 gegen 15:57 Uhr Gratulation an die Mannschaft!
ThomasReis schrieb am 23.04.2023 gegen 19:22 Uhr Herzlichen Glückwunsch.
Spitze, das freut mich sehr!
Lothar schrieb am 27.04.2023 gegen 17:14 Uhr Klasse, Leute!


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