Der Holzworm im Zollhaus hatte uns nicht nur beim Zollhauspokal beeinträchtigt, ausgerechnet an einem Dreifachspieltag war das Zollhaus geschlossen. Ich muss das schon mal loswerden: Es ist toll, wie in Kriegshaber die ganzen Vereine und Einrichtungen zusammenhelfen, egal ob die Arbeiterwohlfahrt oder die Kirchengemeinden St. Thomas oder die Pfarrgaststätte Hlst. Dreifaltigkeit oder der TSV Kriegshaber: Wenn wir vom Schachklub Kriegshaber kommen und ein Problem haben, wir finden Hilfe. Danke sehr!
So verlegten wir C-Klasse, A-Klasse und Kreisliga kurzfristig in den großen Saal der Pfarrgaststätte (naja, wegen der Paradiesgartenveranstaltung bat die SGA um Verlegung in der A-Klasse , so dass es dann nur 2 Mannschaftskämpfe wurden). Jens war verhindert, deswegen hatte Thomas nach meiner grandiosen Leistung einen Woche zuvor in der Kreisliga 2 mich zur Rehabilitation engagiert (bzw. als angekündigtes Bauernopfer gegen den bei Caissa neu engagierten Robert Luhn an 8...).
Recht schnell ging es an Brett 7, wo Christian Reiser nicht allzu viel Gegenwehr bieten konnte; da hilft nur üben, üben und regelmäßiges Schachtraining, sowie etwas Geduld.
Es dauerte nicht allzu lange, bis Detlef Czajka an Brett 5 den Ausgleich schoss; Ausgangspunkt war ein (wahrscheinlich nicht ganz korrektes) Figurenopfer, bei dem aber immer wieder unterschiedliche Drohungen auf dem Brett standen und bei einer reagierte der Gegner falsch, also Punkt für uns nach Damenverlust.
Bei mir an Brett 8 war eine seltsame Stellung auf dem Brett; mein Gegner hatte das Gefühl, da gehe doch was. Grundidee war, dass ich ihn aus der Eröffnungstheorie bringen wollte, nachdem er die ersten 14 Züge in 3 Minuten absolviert hatte. Aus der Theorie hatte ich ihn immerhin gebracht. Kriegshaber, 20 Uhr, leichter Angriffswirbel, die Stellung hält. Also starte ich sowas wie einen Gegenangriff, was mein Gegner net amal ignoriert. Das war dann keine gute Idee, denn es kostet die Dame (bzw. D+S gegen 2T). Noch ein bißchen rummogeln, dann fällt die schwarze Stellung auseinander.
An Brett 2 bei Erich Beck sah es irgendwie nicht aus, als sei einer der beiden Kontrahenten in der Lage, sich irgendwie zwingend in Vorteilm zu bringen; jegliche Bemühungen des einen wurden sofort auf der anderen Seite konterkariert, also ergab sich logischerweise Punkteteilung.
Das gleiche lief am Spitzenbrett 1 ab, wo sich Harald Gergen und der legendäre BSE (Autorenkürzel auf der Caissa-Homepage) beharkten, mit gegenseiten fiesen kleinen Drohungen, Verteidigung, Parade und Gegendrohung; dabei wurde zunehmend Material getauscht und mit dem Restbestand Dame + jeweils 5 Bauern ergab sich die Punkteteilung zwingen.
Langsam wurde die Zeit etwas knapper, es nahte die erste Zeitkontrolle; diese wurde an den verbliebenen drei Brettern knapp aber unstrittig erreicht. Bei Thomas stand an Material 2T gegen T+L bei 5 gegen 4 Bauern zu buche, aber zäh zu spielen. Lothar hatte seine Eröffnungsvorteile wieder drangegeben, neue Vorteile erarbeitet und kam in ein Endspiel mit 2 Mehrbauern. Stefan beharkte die Stellung des Caissa-Präse und hatte seinen Gegner recht weit auf die Grundlinien zurückgedrängt. Wir führen, es zeichnet sich, ab, dass wir die fehlenden 1,5 Punkte holen werden.
Brett 6, Stefan Kiechl: Sein Gegner kann den Druck nicht loswerden, den Stefan so aufbaut und immer mehr verstärkt. Damentausch bringt auch keine Entlastung, kostet vielmehr die aktivste Verteidigungsfigur und die Zeit wird immer knapper. Ein schnell gezogener Turmzug (statt einen verlorenen Bauern herzugeben) kostet dann eine Figur und führt zur sofortigen Aufgabe.
Lothar Weimer hat jetzt an Brett 4 eine klar gewonnene Stellung, L+4B gegen S+2B, und genau jetzt sieht er Gespenster und gegnerische Drohungen, die streng genommen keine sind und macht sich deswegen Leben und Endspiel schwerer als nötig. Die Stellung bleibt gewonnen, keiner stellt was ein, ja der Gegner erobert sogar den L+2B gegen den Springer, aber der letzte Bauer macht den Punkt. Am Ende sauber den Matchsieg rausgespielt.
Mannschaftsführer Thomas Städele an Brett 3 macht es etwas spannender; nachdem es irgendwie immer remiseliger roch (und irgendwie nicht der zündende Gewinnplan für mich erkennbar war) spielte Thomas auf einmal 15 Minuten vor der 2. Zeitkontrolle so richtig auf: Qualitätsopfer T gegen L bringt noch zwei Bauern, sein Turm klemmt den gegnerischen König ab und die verbliebenen beiden Bauern fangen an zu laufen. 5 Minuten auf der Uhr, das langt, Aufgabe, das 6 : 2 ist perfekt.
Immerhin: Wir haben gegen einen nominell (DWZ) gleich oder mininal stärkeren Gegner klar gewonnen, das macht Zuversicht für die nächsten Runden, sollte aber auch nicht überbewertet werden. 2 Dameneinsteller, da ist auch Glück dabei gewesen.
| Kriegshaber III | 1803 | - | | SK Caissa Augsburg I | 1812 | 6 – 2 |
2 | Harald Gergen | 1981 | - | 1 | Michael Fischer | 2090 | ½ - ½ |
3 | Dr. Erich Beck | 1778 | - | 2 | Gertrude Baumstark | 1891 | ½ - ½ |
4 | Thomas Städele | 1734 | - | 3 | Harald Neukam | 1789 | 1 - 0 |
5 | Lothar Weimer | 1851 | - | 5 | Tibor Györi | 1823 | 1 – 0 |
6 | Detlef Czajka | 1778 | - | 6 | Thomas Gaissmaier | 1690 | 1 - 0 |
7 | Stefan Kiechl | 1656 | - | 7 | Werner Sedlmayer | 1688 | 1 – 0 |
8 | Christian Reiser | ---- | - | 8 | Franz-Josef Schörnig | 1651 | 0 – 1 |
10 | Eckhardt Frank | 1844 | - | 21 | Robert Luhn | 1874 | 1 - 0 |