Von der Vereinsgründung 1924 bis 1940

Die ersten Mannschaftsbegegnungen waren Freundschaftskämpfe ab 1924. Welche Aktivitäten es außerhalb der Vereinsabende gab, ist in den ersten Jahren nicht erhalten geblieben. Naja, vielleicht eine: Im Vorstand war auch ein „Vergnügungswart“ von Gründung an gewählt.

Es gab damals (mindestens) zwei konkurrierende Schachverbände, nämlich den Deutschen Schachbund und den Deutschen Arbeiter-Schachbund. Es ist leider nicht erhalten geblieben, wo der Augsburger Schachverband angeschlossen war bzw. in welchem der SK Kriegshaber Mitglied war. Zitat aus „Geschichte des deutschen Arbeiterschach“ von Gerhard Willeke (Treuenhagen 2002): „Warum ein Schachverein eventuell nicht Mitglied im Deutschen Schachbund geworden ist, so gab es dafür wahrscheinlich mehrere Gründe. Einer davon war sicherlich die intensive Werbetätigkeitdes Deutschen Arbeiter-Schachbundes (DAS), die zu einer gewaltigen Gründungswelle von Schachvereinen in den zwanziger Jahren geführt hat. Ein anderer Grund dürften die relativ niedrigen Beiträge gewesen sein, die der DAS erhoben hat. Da in den Beitrag auch die Lieferung der Arbeiter-Schachzeitung an jedes Mitglied eingeschlossen war, ist das sicherlich ein attraktives Angebot gewesen. Hinzu kam die intensive Förderung des Spielbetriebes durch den DAS.“ (Zitat Ende).

Es gibt zwei mögliche Indizien, für die Mitgliedschaft des SK Kriegshaber im Deutschen Arbeiter-Schachbund: Erstens spielte man nachgewiesenermaßen gegen den (Arbeiter-)Schachklub Pfersee, gegründet 1909. Zweitens war Kriegshaber damals ein Stadtteil, in dem viele Arbeiter aus Augsburg wohnten. Dazu kommt, dass (nach Gründung des Großdeutschen Schachbunds 1931) der Deutsche Arbeiter-Schachbund wohl 1933 aufgelöst wurde; so endet der Spielbetrieb im Augsburger Verband mit der Saison 1933/34. Der Schachklub Pfersee hat damals die Saison noch mit beendet. Auch in unserer Chronik enden alle Berichte über den Spielbetrieb (Klubmeisterschaft, Freundschaftskämpfe und Mannschaftskämpfe mit dem 24.4.1934.

Saison 1930/31

Aus unserem Archiv wissen wir, dass der SK Kriegshaber erstmals die Saison 1930/31 im Augsburger Verband gespielt hat. Eine Mannschaft bestand aus 10 Spielern. Hier nun der früheste Spielbericht einer Kriegshaber Mannschaft:

Von dem ebenfalls genannten Schachklub Bavaria habe ich bisher noch keine Unterlagen gefunden, ebenso wenig etwas darüber, was „Schachecke der G.d.A.“ war. Insgesamt haben wir 1930/31 folgende Begegnungen im Augsburger Schachverband absolviert:
18.10.1930: Kriegshaber – Bavaria II 4½ : 5½
15.11.1930: Pfersee – Kriegshaber 6½ : 3½
13.12.1930: Kriegshaber – Oberhausen 3 : 7
21.02.1931: Schachfreunde – Kriegshaber 2½ : 7½ (Der Gegner trat nur zu siebt an)
14.03.1931: Kriegshaber – Bavaria I 4½ : 5½
28.03.1931: Lechhausen – Kriegshaber 2½ : 7½
18.04.1931: Kriegshaber - Augsburg 1873 2½ : 7 ½
02.05.1931: Schachecke der G.d.A. - Kriegshaber 6½ : 3½
Insgesamt belegte Kriegshaber in seiner ersten Saison Platz 5 (von 9 Mannschaften); die Tabelle wurde ermittelt aus den erspielten Brettpunkten.
Falls eine vereinsinterne Klubmeisterschaft gespielt wurde, ist davon nichts überliefert. Es fanden noch zwei Freundschaftskämpfe gegen Aichach statt, einmal mit 2½ : 7½ und beim Rückspiel mit 4½ : 6½ verloren. Der Spielleiter, Schachfreund Braun, vermerkte etwas mißmutig: „Es wurde allgemein unter Form gespielt“.

Unsere zweite Saison 1931/32

Unser Spielleiter organisierte am 6.Dezember 1931 einen doppelten Simultankampf für unsere Spieler: Vom SK Augsburg 1873 spielten die Schachfreunde Grimm und Dr. Tröger jeweils an 11 Brettern gegen unsere Spieler. Herr Grimm gewann 10 Partien und remisierte eine, Dr. Tröger gewann ebenfalls 10 Partien und verlor eine gegen Herrn Egner.

Die Verbandsliga B war dieses Saison in zwei parallele Gruppen mit jeweils 5 Mannschaften aufgeteilt, was zu deutlich weniger Begegnungen führte:
Gruppe 1:
1. Bavaria I 26,0
2. Schachklub Augsburg 1873 23,0
3. Schachfreunde 22,0
4. Oberhausen 14,5
5. Schwarz-Weiß 14,0

Gruppe 2:
1. Schachecke der G.d.A. 27,0
2. Pfersee 26,0
3. Kriegshaber 16,0
3. Bavaria II 16,0
5. Göggingen 15,0

In dieser Saison nahmen wir mit drei Spielern (Schmidt, Simon und Braun) an der Augsburger Meisterschaft teil; leider ist über die genaue Platzierung dieser drei nichts mehr vorhanden.

Dieses Jahr spielten wir erstmals ein Klubturnier aus, bei dem auch das Ergebnis üverliefert ist. Insgesamt 18 Spieler absolvierten ein Rundenturnier, es sind auch keine spielfrei entschiedenen Begegnungen überliefert.
Es gewann Herr Schmidt mit 14 ½ Punkten vor Herrn Cegelak, 13 Punkte und Herr Schärtl, 12 ½. Somit ist Herr Schmidt der früheste bekannte Klubmeister des SK Kriegshaber.

Es gab dann noch einen Freundschaftskampf an 15 Brettern gegen Oberhausen, den Oberhausen mit 10 : 5 gewann. An Brett 3 trat für Oberhausen ein Fritz Fendt an, den man bis vor wenige Jahre noch an den Brettern des SK Gersthofen traf!

Saison 1932/33

Von dieser Saison gibt es keine Aufzeichnungen, außer einer Notiz in der Chronik (von einem offensichtlich ziemlich verstimmten nächsten Spielleiter):
“Nachdem der neu gewählte Kampfwart Herr Egner es unterließ, Eintragungen zu machen, so muss sich der geneigte Leser mit folgendem Eintrag des für die Saison 1933/34 gewählten Kampfwarts Schmidt begnügen: Kriegshaber hatte, nachdem im Verbandsturnier kein einziger Wettkampf gewonnen werden konnte, in dieser Spielzeit eine klägliche Rolle gespielt.
Motiv: Das Interesse fehlte durchwegs.
Schmidt“

Saison 1933/34

Verbandsturnier, Klasse B, Gruppe 2
RangMannschaftTWZ12345Pkte
1.Anderssen III **5726,0
2.Pfersee II **66324,0
3.SK Kriegshaber 54**622,5
4.Lechhausen II 344**16,5
5.Schwarz-Weiß II **11,0

Nachdem das die letzte Vorkriegssaison war, ergänze ich noch die Ergebnisse der anderen Augsburger Ligen:

A-Klasse:
1. SK Augsburg 1873 54,5
2. Oberhausen 50,5
3. Pfersee 43,0
4. Anderssen 36,0
5. Bavaria 35,5
6. Schwarz-Weiß I 28,5
7. Schachfreunde 16,0
8. Lechhausen 15,5

B-Klasse Gruppe 1:
1. Göggingen 30,0
2. Bavaria II 25,5
3. Oberhausen II 21,0
4. Anderssen II 13,0
5. Schachfreunde II 10,5

Zur Augsburger Einzelmeisterschaft gab es nur eine kurze Notiz:
“Augsburger Meister 1933/34 wurde Herr Mayer vor Dr. Amberger. Unser Vertreter Schmid fiel den Tücken des Lampenfiebers in diesem Turnier zum Opfer“

Mit diesem Eintrag endet die Chronik im Zeitraum vor dem Weltkrieg.

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