Epilog
Es wird ja schon der eine oder andere bemerkt haben, dass wir diesen Artikel sozusagen verkehrt herum präsentieren, damit man nicht immer nach ganz unten scrollen muss um die aktuellsten Einträge zu finden. Deswegen ist es ja auch folgerichtig, dass der Epilog am Anfang und der Prolog am Ende stehen. Da muss man halt mal kurz umdenken, für Schachspieler wohl hoffentlich kein Problem.
Unser etatmäßiger (und bei den Lesern heiß begehrter) Blogschreiber war einerseits unabkömmlich, andererseits haben wir im Pfarrheim kein WLAN verfügbar, deswegen habe ich mich dazu entschlossen, immer nach jeder Runde ein paar Impressionen weiterzugeben, zusammmen mit der regelmäßigen Aktualisierung von chess-results.com. Als Benefit mussten wir dank Beamer und chess-results.com keine Papierschlachten schlagen, die Umwelt wird es uns wohl auch danken (kleiner Beitrag, aber Kleinvieh...)
Vielen Dank an den Vorsitzenden des Schachverbands Augsburg, Werner Sedelmayr, der die Siegerehrung und Preisverleihung vornahm.
Und meinen speziellen Dank an alle Mitglieder des Schachklubs Kriegshaber, die bei Aufbau, Abbau, Kuchenspenden und Verpflegungsstand aktiv geholfen haben.
Und nicht zuletzt mein Dank an alle Mitspieler, die damit einen Beitrag leisten, Schach in Augsburg aktiv zu halten.
Dann bleibt nur noch, Euch allen einen guten Rutsch und alles Gute für 2025 zu wünschen!
Augsburger Stadt- und Kreismeister im Schach 2024
Michael Romfeld (TSV Haunstetten SAbt.)

Hier alle Preisträger:
Augsburger Weihnachts-Open 2024 – Endstand |
Platz | Teilnehmer | TWZ | Verein | Punkte | Buchholz | SoBerg |
---|
1. | Michael Romfeld | 2112 | TSV Haunstetten SABt, | 6.0 | 31.5 | 26.25 |
2. | Daniel Birth | 2055 | SK Rochade Augsburg | 5.5 | 33.0 | 25.00 |
3. | Ulrich Bäuml | 2005 | SC Dillingen | 5.0 | 31.5 | 22.00 |
4. | Arnd Mayer | 1966 | SV Jedesheim 1921 | 5.0 | 30.0 | 19.75 |
5 | Denys Filin | 1965 | SK Kriegshaber | 5.0 | 27.5 | 19.75 |
Jugendpreis | Luca Fabio Doll | 1967 | TSV Langenau | 4.5 | 26.5 | 15.50 |
Ratingpreis TWZ<1800 | Maximilian Döbel | 1716 | SF Augsburg | 4.0 | 29.0 | 14.00 |

Alle Ergebnisse sind auf Chess-Results.com zu finden:
https://chess-results.com/tnr1090628.aspx?lan=0&art=0
Runde 7
9:35 Uhr, die erste Partie ist fertig. Hart erkämpftes remis natürlich. Da dauert der Weg von der Straßenbahnhaltestelle zum Spiellokal länger…
Immerhin habe ich gestern die Information, wer in der letzten Runde nicht mitspielt, vor der Auslosung der Runde bekommen. Danke dafür, ist immer ungut, wenn jemand dann rumsitzt weil der Gegner einfach nicht kommt.
Ist gestern Abend noch zu lange die Partie des Tages analysiert worden oder hat man sich zu intensiv auf den heutigen Gegner vorbereitet? Auf jeden Fall sieht man schon den einen oder anderen etwas glasigen Blick und der eine oder andere Gähner wird auch mehr schlecht als recht unterdrückt. Naja, wenn ich im Familienrund so herumfrage, dann gilt halb 10 Uhr vormittags schon fast als „mitten in der Nacht“.
Insgesamt war meine Disposition bei der Verpflegung gar nicht mal so schlecht. Gut, das Essen lief schlechter als erwartet, ich musste abends mehrere Vereinskollegen und –kolleginnen mit etlichen übrig gebliebenen (leeren) Semmeln beglücken, die Kuchen gehen etwas schleppend (so konnte ich mir Zeit sparen, nachts noch einen oder zwei weitere Kuchen zu produzieren ), aber mit den Getränken kommen wir ganz ordentlich hin. Eistee läuft etwas schleppend, Kaffee, Wasser und Apfelschorle liegen wir ganz gut im Zielkorridor.
Ist halt so die Frage, ob man einen Verpflegungsstand anbieten soll. Bei unseren Preisen werden wir damit sicher nicht reich, und es müssen sich halt immer wieder Freiwillige finden, die dann viele Stunden opfern. Nehmen und ggf. Geld in eine Kasse legen mache ich nicht mehr, das haben wir beim AFRO zweimal versucht und dabei ordentlich draufgezahlt.
Man kann ja auch dazu unten im Kommentar seine Meinung dazu abgeben.
Ein anderer Vorschlag war, dass man eine „Partie des Tages“ oder „Partie des Turniers“ (oder schönste Partie oder so) küren sollte. Grundsätzlich ne gute Idee, bei der praktischen Umsetzung sehe ich das eine oder andere Problem:
- Der Turnierleiter wird das sicher nicht auch noch machen, sollte halt jemand machen, der sich damit beschäftigen kann und auch die Expertise hat.
- Welche Kriterien legt man an (schöne Matt-Kombination / eine verlorene Stellung ins remis retten / ein tolles taktisches Motiv / …)
- Ein weiteres Problem dürfte auch die Zeitfrage sein: Eine Runde beinhaltet 30 Partien, die müssen dann alle nachgespielt und bewertet werden, evtl. noch im Detail verglichen. Vielleicht sehe ich zu schwarz, aber ich denke, das schafft man nicht in der Laufzeit des Turniers und was macht man, wenn man dann 2 Wochen später die Partien hat? Ähnliches gilt ja auch, wenn man eine Vorauswahl von sagen wir mal 5 besonderen Partien hat und die dann zur Abstimmung stellt (Abstimmung nur durch die Turnierteilnehmer oder alle die es lesen…)
- Und was tue ich dann mit der Meisterpartie? Einen Preis ausloben und denn hinterherschicken? Eine Veröffentlichung auf einer Vereins-Homepage? Oder Verhandeln mit diversen Schach-Zeitschriften, dass die das dann auch veröffentlichen?
Als Idee auf jeden Fall interessant, aber für die konkrete Umsetzung bräuchte ich Vorschläge inkl. Ideen, wer es dann macht.
Oops, jetzt wäre mir beinahe ein Fehler bei der Ergebniseingabe passiert. Memo an mich: Zum Ergebnis eingeben IMMER die Brille aufsetzen!
Siegpartie nach 14 Zügen, ist auch nicht allzu häufig
Ist aber noch steigerungsfähig: Sieg nach 40 Minuten und 10 Zügen…
Brett 2, hier geht’s ja um die Wurst bzw. um Platz 1, aber: Remis nach 10 Zügen. Entweder das Motto „lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ (also lieber sicher in den Preisrängen als mit einer Niederlage rausrutschen), oder das zeugt von außerordentlich guten Nerven, denn natürlich wirft die Konkurrenz den einen oder anderen Blick auf Wertung und Tabellensituation.
Nachdem die Partie an Brett 2 frühzeitig beendet wurde entscheidet jetzt ein Duell haunstetter Vereinskollegen über Platz 1:
Siegt Michael Romfeld ist er auf jeden Fall Erster (und kann nicht mehr eingeholt werden),
bei einem Remis liegt er (Stand nach gerade mal 8 beendeten Partien) um einen halben Buchholz-Punkt auf Platz 2; dieser halbe Punkt ist aber noch nicht sehr aussagefähig, weil sich aus den offenen Partien noch Änderungen ergeben können.
Siegt dagegen Paul Weichlein, ist der (uneinholbar) zusammen mit Daniel Birth an der Spitze, ebenfalls (aktuell) einen halben Buchholzpunkt dahinter. Auch da ist noch alles offen.
Jetzt haben wir dreieinhalb Stunden Spielzeit und es laufen noch sechs Begegnungen, schön verteilt von Brett 1 bis Brett 24.
Vielleicht sollten wir am Saal-Eingang eine Drehtüre einbauen? Es sind nur ein paar, die dauernd zwischen drinnen und draußen pendeln, dabei geht ihnen die Kraft mehr und mehr verloren und die fehlt dann zum Türe zumachen.
Dann dürfen sich die restlichen aktiven Spieler der Beschallung aus dem Vorraum erfreuen, bis ich wieder zur Tür sause und sie schließe.
Ist halt alles so anstrengend…
Zwar laufen noch vier Partien, das Turnier ist aber entschieden. Nach seinem Sieg belegt Michael Romfeld unangefochten mit 6,0 Punkten den 1. Platz und ist neuer Augsburger Stadt- und Kreismeister im Schach.
Herzlichen Glückwunsch!
Auf Platz 2 folgt Daniel Birth mit 5,5 vor einem vierköpfigen Verfolgerfeld mit 5,0 Punkten: Ulrich Bäuml, Arnd Mayer, Denys Filin und Robert Luhn, getrennt durch die Wertung.
4 Stunden 20 Spielzeit, die beiden letzten Partien an Brett 14 und 23. Beide im Endspiel, einmal ein Turmendspiel mit 1 Mehrbauern, das andere mit jeweils 2 Bauern (davon je ein Freibauer) + Läufer + Turm. Hier wird jeder Platz ausgespielt, klasse!
Runde 6
Hat ja alles hingehauen: Ich hab‘s heute früh exakt nach Hause geschafft, um die Kaffee-Maschine anzuwerfen – das gehört sich am Hochzeitstag für die Frau Gemahlin.
An dieser Stelle auch vielen Dank an Stefan Singl, der mich bei der Turnierleitung heute prima vertreten hat.
Und weil ich gerade beim "Danke" sagen bin: Danke an Susanne Bulmer und Anika Röder, die Freitag und Sonntag die Kaffeeküche mit der ganzen Verpflegung geschmissen haben, sowie an Rosemarie Sodbakhsh, die am Samstag und Montag übernommen hat bzw. übernimmt. Und noch ein weiteres Danke an alle, die uns mit Kuchenspenden unterstützt haben, vielen herzlichen Dank!
Ist ja auch interessant: An allen Runden zuvor dauerte die letzte Partie länger als 5 Stunden, als ich 5 Stunden nach Rundenbeginn der 5. Runde wieder eintraf, waren alle Partien fertig und es saßen nur noch ein paar wenige Spieler herum. Dank der guten Vorarbeit und Vertretung war die Auslosung der 6. Runde rasch fertig und gleich danach im Netz.
A propos früh fertig: Hatten wir in meiner Abwesenheit Besuch vom Friedensgesandten der Vereinten Nationen? Ist doch auffällig, wenn in der 5. Runde bei den ersten neun Brettern immerhin sieben Remisen gespielt wurden. Offenbar wurden für die beiden ausstehenden Runden die Kräfte geschont.
Eineinviertel Stunden Spielzeit und die ersten 4 Partien sind fertig. Lauter Siege mit den weißen Steinen, so mit je 20 -25 Zügen.
… eine halbe Stunde später trudelt der erste Sieg mit den schwarzen Steinen ein. Doch keine große Serie.
Egal wie die Auslosung ist: aktuell: linke Seite 3 laufende Partien, rechte Seite 10. Eindeutig Magnetismus.
Mehr sag i net
Jetzt gab es über eine Stunde lang kein Ergebnis, harte Matches. Besonders umkämpft ist es an der Spitze, wo sich natürlich jeder die beste Ausgangsposition für die letzte Runde erkämpfen möchte. 5 der ersten acht Bretter laufen noch.
Dreieinhalb Stunden sind absolviert, es laufen noch zehn Partien.
In der Stunde zuvor war die Stunde der Kibitze: Obwohl wir einen breiten Mittelgang freigelassen haben, war zeitweise nur schwer durchzukommen. Viele interessante Begegnungen.
Wenn Du denkst, Du kannst nicht mehr, kommt irgendwo ein Helfer her: Mit Turnierleitung und Kaffeeküche gemeinsam bin ich gut unterwegs. Danke an Detlev der mir spontan im Turnier zur Seite steht, bis es dann deutlich ruhiger und wieder entspannter wird!
So, die Spitze ist jetzt geklärt: 2 Spieler mit 5 Punkten, 2 mit 4,5 Punkten und dahinter ein Verfolgerfeld mit 10 Spielern und je 4 Punkten.
Noch zwei laufende Partien.
Nach genau 5 Stunden ist die letzte Partie beendet, aufgeräumt habe ich auch schon, allerdings kann ich im Spiellokal noch nicht losen, weil ich zuerst zu Hause meine Mails und den Anrufbeantworter checken muss: eine Spielerin wollte mir heute Abend Bescheid sagen, ob sie zur 7. Runde kommt.
Runde 5:
Hier kommt jetzt nur das Testbild, weil ich ja am 29.12. immer private Verpflichtungen wahrnehmen muss, deswegen nichts von Runde 5.
Runde 4
Natürlich spielen die beiden mit voller Punktzahl nicht gegeneinander, ich hatte vorhin die Farbprüfung und die virtuellen Zusatzpunkte beim Baku-System nicht beachtet.
Heute wäre die Mittagspause eigentlich lang genug gewesen, trotzdem trudeln immer noch ein paar Nachzügler ein; von der Karenzzeit (1 Stunde) wird ordentlich Gebrauch gemacht.
Bei allen bisherigen Turnieren, die wir veranstaltet haben, war unsere Kuchenauswahl jedes Mal ein großer Erfolg. Keine Ahnung, warum beim diesjährigen Weihnachts-Open die Kuchen viel geringeren Anklang finden. Beim AFRO blieben von 17 Kuchen nicht mal mehr Krümel übrig und bei den Jugendturnieren war auch alles Kuchen Ähnliche komplett weg.
Vielleicht zu viel Plätzchen in der Adventszeit genascht?
A propos Kulinarik (wie man sieht, läuft das Turnier gerade problemlos ohne Schiedsrichter, da schweifen die Gedanken auch mal ab): Darf ein Getränk, bei dem zu 90 % heißem Wasser noch ein paar Tropfen Kaffee zugefügt werden, noch Kaffee heißen?
Naja, Herzbeschwerden bekommt man davon sicher nicht.
Andererseits: ich brauch ja nicht zu reden; erstens bin ich überzeugter Teetrinker und zweitens kann ich mir problemlos vor dem Schlafengehen einige Tassen (richtigen) Kaffee einwerfen ohne dass damit das Einschlafen oder tiefe Träume behindert werden.
Ich muss mich schnell zur Ordnung rufen: Ich habe gefälligst ein Schachturnier zu organisieren.
Immer wieder mal was Neues: Die Notationsformulare beider Kontrahenten, beide ohne jegliches Ergebnis. Kurz auf Suche gehen, nachfragen. Auf Rückfrage bekomme ich ein Ergebnis zugeflüstert.
Aber beide Formulare waren ordnungsgemäß unterschrieben. Immerhin.
Die Paarung an Brett 1, D.Birth – Bäuml, endete unentschieden. Jetzt liegt es an Maximilian Döbel, der mit einem vollen Punkt die alleinige Spitze erobern kann. Auf der Setzliste steht er auf Platz 38, Maximilian spielt bislang ein tolles Turnier. Allerdings heißt sein Gegner Anton Bilchinski, und der führt die Setzliste an…
Da kann man alles Mögliche versuchen, um für Turnierruhe zu sorgen, und dann startet der Messner nebenan die Kirchenglocken. Samstag Abendmesse.
Kommt „läuten“ von „laut“.
Wäre zumindest eine Idee. Jedenfalls werden wir knapp 5 Minuten lang beschallt. Melodisch aber laut.
Und dann zieht wieder Ruhe ein.
Das ist halt so wenn man in einem Pfarrheim spielt.
In dieser Runde geht es richtig zur Sache: 3 Stunden läuft die Runde, es sind gerade mal ein Drittel der Partien beendet.
Man will uns prüfen.
Unsere Nerven prüfen.
Zum dritten mal innerhalb einer guten Stunde führt der Messner den Wohlklang seiner Kirchenglocken vor. Jetzt war noch das Abendläuten, wir müssten es für heute geschafft haben.
Knapp 4 Stunden Spielzeit, es laufen noch 8 Partien. Geschenke gab’s zu Weihnachten, hier wird hart gefightet, kein Deut nachgegeben. Die Zuschauer sind jedenfalls zufrieden.
Ist bei Bedenkzeit mit Inkrement zwar selten, kommt aber in komplizierten Stellungen vor: Zeitüberschreitung in der ersten Zeitperiode. Hier einmal genau im 39. Zug. Bitter!
Die beiden letzten Begegnungen dauern ziemlich genau 5 Stunden. In beiden Fällen sind sich die Kontrahenten einig, dass die Partie eigentlich remis war. War sie aber beide male nicht.
Kleine Gesetzmäßigkeiten bei unseren Turnieren:
- Irgendwer kommt immer auf die Idee und „versteckt“ eine leere (idealerweise Bier-)Flasche, so dass ich sie erst beim Kontrollgang nach dem Aufräumen finde. Heute: Auf einem Stuhl zwischen zwei Sitzpostern. – Ohne Worte.
- Ich bin ja wirklich nicht langsam beim Kontroll-Lesen der Ergebnisse der beendeten Runde, beim Aktualisieren der Teilnehmerliste und beim Auslosen der neuen Runde. Wird dann alles per Beamer an die Wand geworfen, ich warte, bis alle Anwesenden die Paarungen sorgfältig in Augenschein genommen haben (lernen sie wahrscheinlich auswendig, ich muss beim nächsten mal abfragen) und dann warte ich noch, bis alle aus dem Spielsaal gegangen sind. Danach fahre ich Rechner und sonstiges Equipment runter.
Und genau dann kommt immer noch jemand reingestochen: „Ist die neue Auslosung schon fertig?“
Diesmal hatte ich sie mir sicherheitshalber ausgedruckt. Übrigens steht sie eine halbe Stunde später online…
Dann schönen Abend und erholsame Nachtruhe.
Runde 3
Heute haben wir es geschafft: Die erste Partie ist mit einem Großmeisterremis zu Ende bevor der letzte Mitspieler gekommen ist und am Brett sitzt.
Es kann ja sein, dass mal was dazwischenkommt. Manche wissen es (am Tag) vorher, geben mir Bescheid, dann nehme ich sie für die nächste(n) Runde(n) raus und lose ohne sie. Das ist die komfortable Lösung.
Dann kann auch mal etwas Unerwartetes passieren, man wird krank oder ähnliches, dann sagt man entweder ab oder lässt einen anderen Mitspieler ausrichten, dass man einen Tag nicht kommt. Das ist dann zwar etwas unschön, weil in der ausgelosten Runde der Gegner umsonst gekommen ist (und zum Ausgleich halt einen spielfreien Punkt bekommt).
Und dann gibt es noch die sehr unschöne Variante, dass man – gestartet mit Ambitionen auf die Preisränge – nach einem mehr als unbefriedigenden ersten Tag mit 0 oder 0,5 Punkten aus 2 einfach nicht mehr erscheint. Dann sitzt der Spielpartner 1 Stunde lang vergebens herum. Im konkreten Fall hatten Vereinskollegen am Vorabend bereits Wetten abgeschlossen, dass es so kommen wird. Sowas bezeichne ich als unsportliches Verhalten.
Nachwuchsspieler am 1. Tag
Mal was Positives: Aus der schier unerschöpflichen Talentschmiede des SK Germering ist die neunjährige Sara Vignesh mit 2 (aus 2) Punkten am ersten Tag gestartet.
Auch der 14-jährige Oleksiy Protsenko hat mit der vollen Punktzahl am ersten Tag einen starken Start hingelegt.
Hadern auf hohem Niveau: der zehnjährige Michael Trimpl hatte sich in seinen beiden ersten Partien im Mittelspiel jeweils zwei Mehrbauern erarbeitet, die er zum Sieg schieben wollte, allerdings entkam er im Damenendspiel leider nicht einem gegnerischen Dauerschach und musste einen halben Zähler abgeben. Man könnte ja sagen: gut gespielt. Die Eigenwahrnehmung zeigte ein etwas trauriges Gesicht, mit dem Gefühl, ich hab nen halben Punkt verschenkt. Ich sage: starke Leistung und besonders feine Endspielbehandlung. Und 1,5 aus 2.
Von unseren Youngsters lief es für den zehnjährigen Vincent Paffrath am ersten Tag noch nicht so gut; nominell kann er zwar 1744 ELO-Punkte vorweisen, der erste Tag brachte die entsprechende Punktausbeute noch nicht. Aber: dran bleiben, wird schon!
„Bitte nur einen Tropfen Kaffee in die Kaffeesahne“. Irgendwie erinnert das an Asterix bei den Briten. Unser Verbrauch an Kaffeesahne ist fast höher als der an Kaffee.
Naja, es gibt immer noch eine Steigerung: Beim letzten AFRO hatten wir jemanden, der tatsächlich den Kaffee ganz weglassen und nur Kaffeesahne (mit Zucker) haben wollte. Hat gleich getrunken und nochmal Sahne nachgeschenkt. Da haben wir dann doch interveniert. Diese amerikanischen Kaffee-Ketten mit ihren „Kaffeespezialitäten“ ruinieren den ganzen Kaffekonsum!
An der Beobachtung mit der Wasserader oder Magnetismus muss was dran sein: Eine Saalhälfte, noch 5 Partien, andere Saalhälfte: 12 Partien. Oder aktiviert die größere Nähe zur Kirche die Synapsen stärker, immerhin 5 m näher? Fragen über Fragen!
Das müssen wir im Auge behalten!
Oh je, hab ich es heute früh wohl verschrien: Unsere Youngsters von oben haben alle gegen den Trend gespielt, Sara, Oleksiy und Michael haben ihr drittes Match verloren, Vincent holt einen ersten Sieg durch matt setzen.
Ich sag ja schon nichts mehr.
4 Stunden Spielzeit und es laufen noch 3 Partien. Unter anderem die an Brett 1 und die diagonal entfernteste an Brett 31. Das gibt Kilometergeld! (von wegen Schach sei kein körperlicher Sport; für mich jedenfalls heute schon) Immer wieder von einem Brett zum anderen und wieder zurück.
Bereits nach 3 Runden sind nur noch 2 Spieler mit voller Punktzahl übrig! Da darf man mal raten, wer in der kommenden Runde aufeinandertreffen wird…
Längste Partie der Runde an Brett 31: Der große Cheron lässt grüßen: Turmendspiel mit einem Mehrbauern.
Runde ist gelost und Chess-Results wieder aktuell.
Runde 2
Der Rundenbeginn ist online zu finden, ich habe einen Erinnerungszettel ausgehängt – nutzt alles nix. Es fehlen drei Spieler, Die ersten Gegner fragen nach, wie lange die Karenzzeit (noch) ist.
Um kurz nach 16 Uhr sitzen alle am Brett.
Und kurz darauf ist schon die erste Partie zu Ende gespielt. Kein Remis sondern eindeutiger Punkt.
Die Idee hinter der Vorgabe, dass die Partienotationen nach dem Ende der Partie von beiden Spielern auf beiden Notationen zu unterschreiben sind, ist, dass man sich nochmals vergewissert, dass sich beide über den Ausgang der Partie und das Ergebnis einig sind und das damit bestätigen. Wenn ich dann zwei Notationen zu einer Partie bekomme, mit einmal 0 – 1 und einmal 1 – 0 dann waren hier wohl Autogrammsammler unterwegs, die darauf hoffen, dass ihr Gegenüber mal berühmt und das Autogramm sehr wertvoll werden wird.
Variante: Man kann natürlich auch die Namen unterschiedlich schreiben: Huber – Maier und Maier – Huber.
Mit Unterstützung der Runden-Auslosung und Nachfragen kriegt man es letztendlich heraus.
Heute remiselt es aber ordentlich: 6 Punkteteilungen bei bisher 17 beendeten Begegnungen.
Ich muss einer Notation in den Analyseraum hinterherlaufen.
Die Abendglocken läuten, es ist also 19 Uhr, jetzt laufen nur noch 5 Partien an den vorderen 9 Tischen.
Die Quote an gespielten Unentschieden bleibt weiterhin hoch. Beeindruckend, wir haben ja erst die 2. Runde.
Was ist übertriebene Sicherheit: Bei einer Hose: Gürtel + Hosenträger + Schraube in den Bauch, dann rutscht sicher nix.
Beim Weihnachts-Open: Nach meinen „Erfahrungen“ mit dem Drucker habe ich das Turnier parallel auf zwei Rechnern. Sicher ist sicher. A bisserl Aufwand, aber bei 32 Partien pro Runde machbar.
Von Sachspenden in Form von Flaschenpfand bitten wir abzusehen: Ist wie bei einer Bergwanderung. Wenn man in der Lage ist, Brotzeit und Gipfelbier auf den Berg zu schleppen, dann sollte es auch möglich sein, die Reste / leeren Flaschen wieder mit runterzutragen. Analog beim Weihnachts-Open: Wer sein Getränk unbedingt mitbringen möchte (nicht dass wir Wucherpreise verlangen würden…) der nimmt die leer getrunkene Flasche wieder mit und lässt sie nicht uns zum Entsorgen da. Gilt auch für Dosen bzw. Dosenpfand.
DANKE!
Ganz so lange wie bei der Vormittagsrunde hat es dann doch nicht gedauert, nach etwas über 5 Stunden endete die letzte Partie. Diesmal kein Remis.
Jetzt muss ich noch zusammenräumen, aufspülen und dann geht es rüber um chess-results zu aktualisieren. Haben wohl schon einige drauf gewartet.
Für heute: gute Nacht!
Runde 1
Also: Das mit der Voranmeldung und mit dem Meldeschluss, das müssen wir wohl nochmals erklären und dann üben. Ist ja keine Schikane, aber wir versuchen halt anhand der Anmeldungen den Platz für die Spieler sowie das Spielmaterial zu disponieren, ebenso die Verpflegung. Naja, 2 Absagen, drei sind nicht gekommen, am Ende geht es weitgehend auf. Bernhard ist so nett und saust nochmal in den Klub, um ein paar Spielsätze zu holen.
Es geht dann doch zügig: Um 9:30 Uhr kurze Ansprache und los geht’s. Pünktlicher als die Eisenbahn, aber das ist ja zurzeit keine große Kunst.
Kaum ist es losgegangen ist auch schon die erste Begegnung zu Ende. Damen Einsteller sind nie gut.
Irgendwas muss sein mit Wasseradern oder Magnetismus: Es ist schon auffällig: auf der (vom Turnierleiter aus gesehen) linken Saalhälfte sind schon etliche Partien fertig, rechts sind noch alle am fighten. Muss mal den Esoteriker meines Vertrauens fragen.
Mittendrin geht es auf einmal ganz fix, die Bretter ab 20 sind jetzt alle fertig, vorne wird es auch lichter, aber im Mittelbereich laufen zähe Begegnungen.
Erstaunlich viele Punkteteilungen in der 1. Runde! In manchen Fällen für die Spieler mit gefühlten Vorteilen bitter, aber bei Damenendspielen gibt es halt öfter mal Dauerschach-Schaukeln. Tja, und dann gibt es noch die Remisen, bei denen der Gewinnweg in der Analyse auf einmal ganz klar und einfach ist.
… gewesen wäre.
Am 4. Brett läuft noch ein ganz spannendes Endspiel, trotz Inkrement wird die Zeit knapp und knäpper, und auf einmal geht es ganz schnell: Damentausch und die Mehrqualität gewinnt. Noch nicht ganz in den Dimensionen wie bei Dr. Müller der es ja schaffte, an einem, Tag zwei Partien mit jeweils über 6 Stunden zu absolvieren, was zum verspäteten Start der nächsten Runde führte, aber über 5 Stunden ist ja auch eine Ansage.
Prolog
Beim Aufbau des Turniersaals stellen wir einen neue Rekord auf: inklusive Material vom Schachklub heruntertragen, herüberfahre, in den Raum bringen und alles (inkl. Tische und Stühle) aufbauen in gerade mal 40 Minuten.
Wow!
Vielen Dank an die vielen (9!) fleißigen Helferinnen und Helfer vom Schachklub. Schon was ganz anderes als vor ein paar Jahren, als sich gerade mal mein Sohn erbarmte (und nicht mich alleine alle Tische schleppen ließ).
Wir waren dieses mal so schnell, dass ein Helfer exakt eintrudelte, als wir fertig waren. Oder wie meine Mutter zu sagen pflegte: Wer die Arbeit kennt und sich nicht drückt…
… der ist verrückt.
Ich liebe die Technik oder auch nicht. Murphy’s Law schlägt am Vortag des Turniers gnadenlos zu: Ich bin gerade dabei, alle möglichen Unterlagen auszudrucken, auf einmal kommt die Meldung, dass ich näher an meinem Router sitzen soll, sonst könnte es Probleme beim Drucken geben (Luftlinie bin ich etwa 1m entfernt) und das war‘s dann.
Die gesamten Tipps in der online-Hilfe sind sämtliche für die Tonne, halt das übliche:
Drucker ausschalten, vom Stromnetz nehmen, nach 30 Sekunden wieder anschalten – nix.
Rechner runterfahren und Windows neu starten – nix.
Router ausschalten und vom Netz nehmen und wieder hochfahren (dauert gefühlte Ewigkeiten) – ebenfalls nix.
Um 1:30 Uhr gehe ich dann Wut schnaubend ins Bett, um 6 Uhr läutet der Wecker.
Schlafen wird überschätzt.