17.AFRO 2010 -3. Tag Turnierimpressionen
In der A-Gruppe haben die Favoriten das eine oder andere schnelle Remis gemacht, so dass jetzt an der Spitze 6 Spieler punktgleich mit 5 Punkten vor einem dreiköpfigen Verfolgerfeld liegen. Momentaufnahme: Es führt nach Wertung aktuell Christoph Singer. Mit Uwe Kleibel ist ein Spieler von Setzliste Rang 48 in die Spitzengruppe geklettert. Ja da schau guck: Wenn das so bleibt, dann wird Christina Dauer in der B-Gruppe keinen Damenpreis kriegen, dann räumt sie nämlich den 1.Hauptpreis ab. Mit nur einem abgegebenen remis liegt sie derzeit allein an der Spitze, mal schauen, ob der Setzlistenfavorit Martin Lerch da ein Mittelchen auspackt. Der Vorjahressieger der B-Gruppe Yin hat seine DWZ wieder sorgfältig unter die 1900er-Grenze zurückgeführt, aber zwei abgegebene Remisen... Ich wurde sagen: Lauerstellung. Realistisch haben hier maximal noch die 5-Punkter Titelchancen.
Witzig: Da ziehst die Kids groß, und dann... Alex Wrodstrschil ist ja hoch engagiert in der Jugendarbeit, bei Rain, in Schwaben. Sagen wir es mal so: Den internen Wettbewerb mit seinen Rainer Jugendlichen führt er derzeit nicht gerade an. ... Und dann kommt noch einer seiner Schützlinge aus der schwäbischen Schachjugend, kombiniert ihm in einer mehr als 4 Stundenpartie einen Turm raus und klaut den Punkt. Tststs.
Schiedsrichter: Hatte ich schon viel Laufarbeit und viele Zeitnotschlachten erwähnt? ... Überprüfung, ob zur 1.Zeitkontrolle die 40 Züge absolviert wurden, werden langsam zur Routine. Wenn man das klassische Bauernendspiel K+B gegen K als einsamer König in den letzten 60 Sekunden absolviert, dann könnte man natürlich auch Remis nach 10.2 reklamieren. Muss man aber nicht. Wie heißt es doch: Der will nur spielen! Naja, wurde dann doch remis.
Und nun nach einer kurzen Werbeunterbrechung die Preisfrage: Was ist wohl der Sinn einer Unterschrift auf dem Partieformular nach Partieende??
- Bestellung einer Waschmaschine mit Blitzlicht
- Bestätigung für den Gegner das er entweder auch eine (S...)klaue hat oder sich ebenfalls mehrfach verschrieben hat
- Schachspieler schreiben einfach so gerne ihren Namen
- Bestätigung, dass das angeführte Ergebnis genau das richtige Ergebnis der Begegnung ist
Erster Preis: einmal FIDE-Regeln lesen. (zweiter Preis: zweimal FIDE-Regeln lesen) Wahrscheinlich brauchen hier einige Leute erst mal den Puzblikums-Joker...
Für diejenigen, die hier auf 4) getippt haben (WOW!) noch ein paar Ergänzungen: Wenn auf dem einen Formular Spieler 2 gegen Spieler B 1 : 0 steht und auf dem zweiten Formular Spieler B gegen Spieler A 1 : 0, dann ist das auch mit Unterschrift nicht klar. Auch eine unterschriebene Ergebnismeldung Formular A 1 : 0, Formular B 0 : 1 bringt trotz unterschrift noch keine Klarheit. Hübsch ist auch, wenn man zwei Formulare hat jeweils mit 2 Unterschriften, aber ganz ohne Ergebnis. Wie war das gleich wieder: Schach fördert die Konzentrationsfähigkeit und die Kombinationsgabe. Hier fehlt nur die Ergänzung: Beim Turnierleiter.
Aufgefallen: Menschen, Schach, Sensationen: Längstes Match (Spieldauer) des Turniers: B-Gruppe, Runde 4, Tisch 23, Julia Zikeli gegen Oliver Billing: Jeweils Spielzeit 2 Stunden, 29,5 Minuten. Wird nur schwer zu toppen sein. Kürzestes Match: A-Gruppe, Runde 5, Tisch 2: 20 Sekunden, 3 Züge. Ach ja: beide endeten Remis.
A propos kürzestes Match: Wir haben an den ersten 8 Brettern besonders großzügig den Platz kalkuliert (1 Brett pro Tisch). Das sieht heute etwas nach verschenktem Platz aus, Brett 1 und 2 sitzen schon wieder draußen und genießen die Sonne. 10 Züge könnt man wahrscheinlich auch auf ner Parkbank spielen, das müssen wir nochmals überdenken.
In dieser 5. Runde heute hatten wir ausnehmend viele Zeitnotschlachten: Bereits nach 3 Stunden hingen die ersten 3 Blättchen (1. zeitkontrolle), einmal Verlust durch Zeit, zweimal erreicht der Spieler den Hof mit Müh und Not. Nach 4 Stunden nächste Zeitnotpartien, wieder eine durch Zeitüberschreitung entschieden. Einschließlich der zweiten Zeitkontrolle waren das heute 12 Partien, wo ein Schiedsrichter / Hilfsschiedsrichter das Blättchen fest im Auge behalten musste.
Und dann zuletzt: Was haben Bergsteiger und Schachspieler gemeinsam? Sind beide in der Lage, erstaunliche Mengen an Verpflegung (z.B.Getränkeflaschen, Snacks, Obst) weit mitzuschleppen, wenn es aber darum geht, den Abfall und die Reste wieder mitzunehmen oder zumindest zum nächsten Mülleimer zu tragen, dann versagen Hirn und Kräfte. Liebe Leute, wie wärs denn bittschön!!!
Ach ja: Wenn (im Analysebereich) eine Schachfigur mal zu Boden fällt, darf, soll und hat man verflixt noch mal die Pflicht und Schuldigkeit, das Ding selber wieder aufzuheben, und nicht einfach ein Brett weiterzurutschen. Wäre ganz reizend. Der Fide-Slogen lautet m.W. Gens una sumus und nicht es gibt Grattler und Aufräumer.
Dann noch eine gute Ruhe und viel Spaß bei der letzten Runde.
Autor dieser Meldung: | Eckhardt Frank | Zuletzt geändert von: | Stefan Schneider (am 08.08.2010) |
Aufrufe: | Dieser Artikel wurde bisher 110 Mal gelesen. |
Kommentare zu dieser Meldung:
Name und Zeitpunkt | Kommentar |
Martin Erik Lerch schrieb am 07.08.2010 gegen 23:01 Uhr |
SPITZEN-Berichterstattung! (Keine Ironie!) |
Stanley Yin schrieb am 07.08.2010 gegen 23:23 Uhr |
Werde künftig meinen Verlustpartien weniger Sorgfalt beimessen, sorry. |
Schmidt Franz schrieb am 09.08.2010 gegen 12:11 Uhr |
wenn jemand absichtlich verliert damit er mit seiner dwz in der b-gruppe teilnehmen kann, damit auch noch prahlt dann zeigt dass von einem bestimmten charakter. man sollte ab ELO 2000 in der A-gruppe spielen müssen |
Jonathan Schmollinger schrieb am 09.08.2010 gegen 18:17 Uhr |
Ein Lob an den Kommentator (oder Impressionator?!) Davon kann sich jeder Bildzeitungsreporter eine Scheibe abschneiden ;-) Und zum letzten Absatz: Leider waren irgendwann die kompletten Figurensätze aus, da musste man halt Fußballspielen gehen. Gruß aus Ulm. |
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